Julian Nida-Rümelin gilt als einer der bekanntesten Öffentlichen Intellektuellen Deutschlands. Pointiert bezieht er zu gesellschaftlichen und politischen Themen Stellung und reflektiert diese vor dem Hintergrund seiner fachphilosophischen Expertise. Als leitendes Motiv kann ein Humanismus gelten, den Nida-Rümelin als weder religiös noch atheistisch charakterisiert. Konkret dient ihm der Begriff der menschlichen Lebensform gleichermaßen als epistemisch wie normatives Rahmenkonzept, mit dem sich Nida-Rümelin gekonnt in die ethischen, erkenntnistheoretischen oder ontologischen Fachdebatten einmischt. Dabei bezieht er mit seiner scharfen Kritik am Naturalismus und Konsequenzialismus einerseits, sowie seinem Festhalten an einem Realismus theologienahe Positionen. Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage nach seinem Verhältnis zur Religion auf. Im vorliegenden Band erkunden Theologinnen und Theologen Stellenwert, Rechtfertigung und Relevanz religiöser Überzeugungen und erläutern im Gespräch mit Nida-Rümelin die Frage nach der Rolle von Religions- und Glaubensgemeinschaften in einer säkularen Gesellschaft. Ebenso hat in den Band der Vortrag von Prof. Dr. Maeve Cooke (Dublin), Eingang gefunden, der im November 2021 am ZRKG in Eichstätt vorgetragen und eingehend diskutiert wurde.
Der Band enthält Beiträgen von Martin Breul (Dortmund), Maeve Cooke (Dublin), Sebastian Gäb (München), Annette Langner-Pitschmann (Frankfurt/M.), Julian Nida-Rümelin (München), Kerstin Schlögl-Flierl (Augsburg), Klaus Viertbauer (Eichstätt) und Hartmut von Sass (Berlin).
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Bibliographische Angaben:
Martin Breul, Klaus Viertbauer (Hgg.): Über das Unverfügbare. Im Gespräch mit Julian Nida Rümelin (= Quaestiones disputatae 329). Freiburg/Br. u.a. 2023.
Herder-Verlag, 200 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-451-02329-3
