Ausstellung vom 28. Juni bis Ende Oktober 2022 in der Hofgartenbibliothek.
Bis heute üben die Psalmen eine große Faszination auf die Menschen aus. Ursprünglich ist der Psalter eine Sammlung der religiösen Gesänge Israels, die teilweise bis ins erste vorchristliche Jahrtausend zurückreichen. Doch bereits seit dem 4. Jahrhundert trägt auch die christliche Kirche in ihrem Gottesdienst Psalmen vor. Nachhaltig hat der Psalter die Liturgie, die Frömmigkeit und die Lebenspraxis der mittelalterlichen Christenheit geprägt. Kein anderes Buch des Alten Testaments wurde so oft abgeschrieben, übersetzt und kommentiert wie das Buch der Psalmen.
In den Handschriften und Drucken, die in der Ausstellung gezeigt werden, spiegeln sich die vielfältigen Funktionen, die der Psalter im Mittelalter für Kleriker und Laien erfüllte.
Als wichtigstes Gebetbuch der Christen entstanden prachtvolle Codizes für hochstehende Persönlichkeiten. Die Ausstellung zeigt zum einen eine Auswahl von Faksimiles kostbar illustrierter Handschriften. Im Mittelpunkt steht dabei der um 1230 entstandene Bamberger Psalter, der besonders reich ausgeschmückt und mit einem einzigartigen Hornplatten-Einband ausgestattet ist.