TB3 Hofgarten: Handschriften

Handschriften

Mittelalterliche Handschriften

Cod. st. 633

Die von der Universitätsbibliothek betreute Sammlung mittelalterlicher Handschriften umfasst etwa 450 Codices und Fragmente vom 11. bis zum 16. Jahrhundert. Das älteste Schriftstück der Bibliothek ist ein Fragment einer ‚Regula Benedicti‘, die um das Jahr 800 in einem oberitalienischen Kloster geschrieben wurde. Die meisten Codices der Sammlung aber stammen aus dem süddeutschen Raum mit dem Schwerpunkt Eichstätt und angrenzenden Diözesen und wurden im Spätmittelalter angefertigt.

Lateinische Handschriften mit theologischen Inhalten wie Biblica, Beichtsummen, katechetischen und aszetischen Texten überwiegen. Hinzu treten juristische, vor allem kanonistische Codices, sowie Handschriften, die von den Reformbemühungen der Eichstätter Bischöfe seit der Mitte des 15. Jahrhunderts zeugen. Einen eigenen Schwerpunkt bildet die Predigtliteratur.

Bedeutend ist die Privatsammlung des Juristen und humanistisch gesinnten Schriftstellers Albrecht von Eyb (1420—1475), von der heute vor allem noch die juristischen Manuskripte in Eichstätt vorhanden sind. Ein Spitzenstück des Eichstätter Bestands ist seine Florilegien- und Mustersammlung ‚Margarita poetica‘, die Albrecht von Eyb eigenhändig in Italien geschrieben hat.

Etwa 400 Handschriften sind Eigentum des Freistaats Bayern (Cod. st) und werden heute von der Universitätsbibliothek betreut. Sie stammen aus den Stiften und Klöstern des ehemaligen Fürstbistums Eichstätt, die in der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts aufgehoben worden sind. In Eichstätt waren dies die Hofbibliothek, das Domkapitel, der Dominikanerkonvent; hinzu kamen die Sammlungen des Augustinerchorherrenstifts Rebdorf, des ehemaligen Jesuitenkollegs sowie der Benediktinerabtei Plankstetten.

Die staatlichen Handschriften wurden bis auf wenige Ausnahmen im Rahmen von DFG-Projekten in vier Bänden erschlossen. Die Beschreibungen der ersten drei Kataloge (Cod. st 1—766) können zudem in der Manuscripta Mediaevalia recherchiert werden, deutsche Texte zudem im Handschriftencensus.

Weitere etwa 30 Handschriften gehören dem Bischöflichen Seminar Eichstätt (Cod. sm). Diese kamen erst allmählich durch Zuwendungen und Nachlässe von Dozenten des Lyzeums und anderer Mitglieder des Diözesanklerus in den Besitz des Seminars. Gut die Hälfte von diesen befand sich ehemals in der Bibliothek der Rebdorfer Augustinerchorherren. Die Handschriften sind in einem eigenen Katalog erschlossen.

Vor allem durch die Übernahme von Beständen aus der Zentralbibliothek der Bayerischen Kapuziner in Altötting sind einige wenige weitere Codices vorhanden (Cod. ub), die noch nicht erschlossen wurden.

Informationen zur Benutzung der Handschriften finden Sie hier.

Bereits digitalisierte Handschriften finden Sie in unseren Digitalen Sammlungen.

Neuzeitliche Handschriften

Cod. st. 555

Die Universitätsbibliothek verwahrt über 2.700 Handschriften, Faszikel und Fragmente, die vom zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts bis ins 20. Jahrhundert hinein entstanden sind. Zum überwiegenden Teil stammen diese aus der Stadt und dem Umkreis Eichstätt.

Knapp 600 der neuzeitlichen Handschriften sind Eigentum des Freistaats Bayern und kommen aus dem Bestand der ehemaligen Staatlichen Bibliothek Eichstätt. Diese geht im wesentlichen auf die Säkularisation mehrerer Bibliotheken des Hochstifts Eichstätt zurück, insbesondere die Fürstbischöfliche Hofbibliothek und die Bibliotheken des Domkapitels, der Dominikaner, der Augustinerchorherren in Rebdorf sowie der Benediktiner in Plankstetten. Hinzu kommen Bestände aus der Stadtbibliothek Ulm sowie dem Augustinerchorherrenstift Zu den Wengen.

Erschlossen sind die staatlichen Handschriften in einem gedruckten Katalog.

Etwa 1.200 Handschriften gehören dem Bischöflichen Seminar St. Willibald. Diese speiste sich neben Ankäufen vorwiegend aus den Sammlungen von Geistlichen, die ihre Nachlässe dem Seminar vermachten.

Erschlossen sind die Handschriften des Seminars in zwei gedruckten Katalogen.

Inhaltlich bieten die Handschriften ein breites Spektrum an theologischer und pastoraler, liturgischer, aszetischer, juristischer, literarischer und philologischer, mathematischer, philologischer und naturwissenschaftlicher Literatur. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die zahlreichen vorhandenen Vorlesungsmit- und Nachschriften aus den katholischen Universitäten Ingolstadt und Dillingen, aber auch den Eichstätter Lyzeen und Gymnasien, an denen sich die Entwicklungslinien insbesondere der theologischen Ausbildung über den Zeitraum vom 16. bis zum 20. Jahrhundert regional fokussiert nachvollziehen lässt.

Durch die Übernahme von Beständen der Bayerischen Kapuzinerprovinz sind seit dem Jahr 1999/2000 weitere mehrere hundert neuzeitliche Handschriften in die Universitätsbibliothek gekommen. Diese sowie die Splitterbestände weiterer betreuter Bibliotheken sind bislang nicht erschlossen.

Informationen zur Benutzung der Handschriften finden Sie hier.

Bereits digitalisierte Handschriften finden Sie in unseren Digitalen Sammlungen.