TB3 Hofgarten: Inkunabeln - Ansicht Eichstätts aus Schedelsche Weltchronik

Historische Drucke (1450–1830)

Inkunabeln

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Inkunabeln oder Wiegendrucke sind Bücher oder Einblattdrucke des 15. Jahrhunderts, die mit beweglichen Lettern hergestellt worden sind. Die Bezeichnung ‚Inkunabel‘ leitet sich ab vom lateinischen ‚incunabula‘ – auf deutsch ‚Windel, Wiege‘ – und verweist auf die Frühzeit des gedruckten Buchs, als der Buchdruck noch in seinen Kinderschuhen steckte. Nachdem Johannes Gutenberg die Technik um 1450 in Mainz erfunden hatte, verbreitete sich der Buchdruck rasch über ganz Europa.

Ob in der Form eines Buches, Flugblatts oder Almanachs – Inkunabeln sind früheste Zeugnisse der europäischen Buchdruckgeschichte und wertvolle Zeugen ihrer Zeit. In der Inkunabel-Sammlung der Universitätsbibliothek befinden sich über 1.290 Bände mit 1.731 Titeln, deren Druckorte von Antwerpen bis Zwolle reichen. Von 24 Inkunabeln verwahrt die Universitätsbibliothek als einzige Bibliothek in Deutschland ein Exemplar.

Die Drucke stammen zu einem großen Teil aus geistlichen Bibliotheken Eichstätts und der näheren Umgebung. Namentlich zu nennen sind die Fürstbischöfliche Hofbibliothek, das Domkapitel, das Jesuitenkolleg, das Dominikanerkloster, die Benediktinerabtei Plankstetten und das Augustiner-Chorherrenstift Rebdorf. Einen bedeutenden Zuwachs hat die Inkunabel-Sammlung seit 1999 durch die Übernahme der Bestände aus der Zentralbibliothek der Bayerischen Kapuziner in Altötting erfahren.

Werke der Theologie, Predigten, kirchenrechtliche und liturgische Schriften überwiegen. Nahezu vollständig sind die für das Eichstätter Hochstift geschaffenen Liturgica vertreten, zudem ist eine bedeutende Zahl der vom Eichstätter Drucker Michael Reyser angefertigten Drucke vorhanden. Darüber hinaus sind antike Klassiker, medizinische Werke, aber auch die bekannte Weltchronik Hartmanns Schedels Teile der Sammlung.

Der Eichstätter Bestand ist vollständig in den einschlägigen Inkunabel-Datenbanken ( INKA, ISTC, GW) nachgewiesen. Zudem liegt ein gedruckter Katalog von 1968 vor.

In den Digitalen Sammlungen sind vorwiegend die Drucke zu finden, die ausschließlich in der Universitätsbibliothek Eichstätt vorhanden sind.  Das Angebot an digitalisierten Inkunabeln wird aber beständig erweitert.

Nähre Informationen zur Nutzung erhalten Sie hier.

Historische Drucke bis 1830

183/1 SJ II 2894-1

Der Bestand an Drucken des 16. bis 19. Jahrhunderts (1501—1830) umfasst etwa 150.000 Titel. Ein großer Teil von diesen ist im OPAC der UB  nachgewiesen. Die verbleibenden Bestände, bislang ausschließlich vor Ort in einem Zettelkatalog recherchierbar, werden fortlaufend katalogisiert.

Zudem beteiligt sich die Bibliothek an zwei der großen Projekte zur Erstellung einer retrospektiven Nationalbibliographie, dem VD 16 und dem VD 17 . Alle bisher dort nachgewiesenen Eichstätter Bestände finden sich unter folgenden Links: Titel im VD 16 und Titel im VD 17.

Unter den historischen Drucken finden sich viele herausragende Werke. Das sicherlich berühmteste ist der Hortus Eystettensis, das berühmte Pflanzenbuch des Basilius Besler (1561—1629). Im Auftrag des damaligen Fürstbischofes Johann Konrad von Gemmingen (1561—1612) begann der Nürnberger Apotheker 1606 damit, die exotische Pflanzenwelt des Gartens der Eichstätter Willibaldsburg auf 367 großformatigen Tafeln festzuhalten. 1084 verschiedene Arten aus aller Welt zeigen den Garten im Wandel der Jahreszeiten. Mit der digitalisierten „Fürstenausgabe“ von 1613 kann in einer der schönsten erhaltenen altkolorierten Ausgaben geblättert werden.

Thematisch liegt der Schwerpunkt der Bestände bei theologischer Literatur, doch sind auch historische und naturwissenschaftliche Werke vorhanden. Eigens erwähnt werden soll die umfangreiche Sammlung medizinischer Werke. Den Grundstock dafür bildete die Bibliothek des Münchener Hof- und Leibarztes Dr. med. Johannes Scheifler (1612—1671) und seines Sohnes Johann Heinrich (1643—1716), eines Professors für Medizin in Ingolstadt. Hinzu kommt der Bestand der Bibliothek von Johannes Georg Starkmann (1701—1780), der den Eichstätter Fürstbischöfen als Leibarzt diente.

Ein bedeutender Teil der historischen Drucke stammt aus ehemaligen, während der Säkularisation verstaatlichten geistlichen Bibliotheken Eichstätts und Umgebung. Eine große Anzahl gehört zudem zur Sammlung des Bischöflichen Seminars Eichstätt. Durch die Übernahme der Bestände aus der Zentralbibliothek der Bayerischen Kapuziner in Altötting seit 1999 wurde der Bestand erheblich erweitert.

Nähre Informationen zur Nutzung erhalten Sie hier.

Bereits digitalisierte Drucke finden Sie in den Digitalen Sammlungen.