Die Universitätsbibliothek betreut 130 Nachlässe, von denen die meisten im Verbundkatalog für Nachlässe und Autographen Kalliope nachgewiesen sind. Zeitlich reichen die Nachlässe von der 2. Hälfte des 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. Eine Liste mit den Bestandsbildnern finden Sie hier.
Den Grundstock der Sammlung bilden Nachlässe zahlreicher Professoren des Eichstätter Lyzeums und der Phil.-Theol. Hochschule, die diese dem Bischöflichen Seminar vermachten. Zur Erweiterung wurden von der Katholischen Universität ab den 1980er Jahren vermehrt Nachlässe erworben. Damit vergrößerte sich das Spektrum der Bereiche, aus denen die Nachlassgeber kommen. Die Spanne reicht nunmehr von Eichstätter Theologen über Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu Musikern, Ordensangehörigen oder Schriftstellerinnen.
Unter den zahlreichen Nachlassgebern sind einige bekannte Persönlichkeiten besonders zu erwähnen: die Eichstätter Theologen Friedrich Dörr (1908—1993), der als Dichter von Kirchenliedern bekannt ist, von denen zahlreiche Eingang in das ‚Gotteslob‘ gefunden haben, oder Josef Lechner (1893—1954), der im Jahr 1937 ein mit dem Namen „Michael Germanicus“ unterschriebenes Flugblatt an Propagandaminister Joseph Goebbels entworfen hatte. In diesem erhob Lechner den Vorwurf, in Deutschland gebe es keine objektive Justiz mehr. Eine weitere interessante Persönlichkeit ist die frühe Feministin Bertha Kipfmüller (1861—1948): Die gebürtige Pappenheimerin wurde 1899 als erste Frau in Bayern zum Dr. phil. promoviert und war eine glühende Verfechterin des Frauenwahlrechts und Gründerin mehrerer Frauenvereinigungen.
Informationen zur Benutzung der Nachlässe finden Sie hier.
Unter dem Begriff „Vereins- und Verlagsarchive“ vereint die Universitätsbibliothek eine Sammlung von 18 Archiven unterschiedlicher Provenienz, die alle im Verbundkatalog für Nachlässe und Autographen Kalliope nachgewiesen sind. Für einige gibt es zudem gedruckte Kataloge. Die Mehrzahl der Archive kreist thematisch um den Bereich des katholischen Buch- und Verlagswesens. Weitere stammen aus dem Kontext des Bischöflichen Seminars Eichstätt und beleuchten historische Facetten des Seminarlebens (Aloysius-Akademie, Thomas-Akademie, Helvetia Eystettensis). Eine Liste mit allen von der Universitätsbibliothek betreuten Archiven finden Sie hier .
Von den Verlagsarchiven ist dasjenige des traditionsreichen Kösel-Verlags (VA 1) das mit Abstand umfangreichste. Der Großteil des Materials dokumentiert die Verlagsproduktion der letzten Jahrzehnte. Der ältere Teil des Archivs, der bereits erschlossen ist, enthält auch die umfangreiche Autorenkorrespondenz, darunter zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, oder Materialien zur Geschichte der einflussreichen katholischen Zeitschrift „Hochland“.
Eine eigene Erwähnung verdienen die Archivbestände der Kapuziner, die aus der Altöttinger Zentralbibliothek nach Eichstätt gelangt sind. Diese enthalten zum einen Materialien aus der bayerischen Kapuzinerprovinz (VA 16, vorwiegend 20. Jahrhundert), zum anderen Unterlagen zur Mission der Kapuziner in Chile (VA 15). Dazu gehört auch eine Sammlung von etwa 1.600 Glasplatten-Bildern, die vollständig digitalisiert wurden – eine einzigartige Quelle zur Geschichte der Araukanie.
Informationen zur Benutzung der Nachlässe finden Sie hier.
Seit 2013 werden die historischen Schulbibliotheken des Gabrieli-Gymnasiums und des Willibald-Gymnasiums von der Universitätsbibliothek verwaltet. Ein großer Teil des vielseitigen und kostbaren Bestandes, dessen thematischer Schwerpunkt vorranging auf Alten Sprachen und Naturwissenschaften liegt, datiert dabei auf vor 1800.
Neben einer Inkunabel und einigen Handschriften sticht vor allem ein unikaler Sammelatlas des niederländischen Druckers Frederick de Wit (1630—1706) aus dem Besitz des Gabrieli-Gymnasiums hervor. In ihm sind über 120 Karten enthalten, auf denen verschiedenste Städte, Länder und Regionen der Welt dargestellt werden.
Im Bestand der Bibliothek des Willibald-Gymnasiums befinden sich unter anderem eine Schedel’sche Weltchronik (132/1 Gymn. Inc. 68) und ein unkolorierter Hortus Eystettensis.
Die Bestände der Gymnasialbibliotheken sind vollständig im OPAC der Universitätsbibliothek erfasst und unter folgenden Links abrufbar: Gabrieli-Gymnasium und Willibald-Gymnasium.
Nähere Informationen zur Nutzung erhalten Sie hier.
Bereits digitalisierte Drucke finden Sie in den Digitalen Sammlungen.
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