Dr. David Hünlich

Dr. David Hünlich

David Hünlich studierte Allgemeine Sprachwissenschaft mit den Schwerpunkten Sprachdokumentation und Typologie sowie mit den Nebenfächern Philosophie und Logik an der Universität Leipzig (Magister, 2008). In Austin, Texas, konnte er sein Interesse an Sprachkontaktphänomenen (Lexikon, Morphosyntax) in einem interdisziplinären Promotionsstudium vertiefen (PhD, 2016). Zeitgleich entwickelte er ein reges Interesse für die Migrations- und Akkulturationsgeschichte der deutschsprachigen Bevölkerung in den USA. Derzeit untersucht er, welche Rolle Herkunftssprachen bei der Konstitution ethnischer Grenzen in den USA spielten und welche Identifikationsmerkmale im Prozess sprachlicher Anpassung an die Stelle sterbender Herkunftssprachen treten.

 

 

„Deutschsprachige im ethnischen Gefüge des amerikanischen Südwestens“

Das Projekt „Deutschsprachige im ethnischen Gefüge des amerikanischen Südwestens“ (German Speakers in the Ethnic Tapestry of the American Southwest) befasst sich mit der Beziehung der deutschsprachigen Einwanderer und ihrer Nachkommen zu anderen prominenten ethnischen Gruppen des amerikanischen Südwestens. Im Fokus stehen dabei die Grenzen zwischen Minderheiten, die gleichzeitig lokale Mehrheiten bildeten: Deutschsprachige, Afro-Texaner, Hispanics sowie diverse indigene Völker lebten im 19. Jahrhundert bis ins späte 20. Jahrhundert in Texas, New Mexico und Oklahoma in ständigem Kontakt, jedoch in unterschiedlicher Distanz zu den angelsächsischen Machthabern. Durch die Analyse historischer Dokumente, linguistischer Daten und ethnographischen Materials soll untersucht werden, wie Sprachen als Grenzen oder Brücken zwischen Deutschsprachigen und anderen Gruppen fungierten. Die interdisziplinäre Herangehensweise baut auf dem Projekt „Afro-German Texas“ auf, in dessen Rahmen 2019 bis 2021 am IDS-Mannheim und an der Texas A&M University über dreißig Fälle afroamerikanischer Deutschsprecher/innen im 19. und 20. Jhd. dokumentiert wurden (www.afrogermantexas.info). Das Projekt verbindet dabei linguistische und historische Fragestellungen: Wie gestalteten sich die interethnischen Beziehungen zwischen Deutschsprachigen und Sprechern anderer Minderheitensprachen wie Spanisch und Comanche? Welche Rolle spielten diese Sprachen in der Interaktion neben dem Englischen? Inwiefern wurden durch Spracherwerb bewusst ethnische Grenzen überschritten? Welchen Effekt hatte der schrittweise Sprachwechsel ins Englische auf lokale und bundespolitische Beziehungen? Die Beantwortung dieser und weiterer Fragen soll einen Beitrag zu Theorien ethnischer Grenzziehungen liefern, der der fundamentalen Rolle der Sprache gerecht wird.

Webseite:   https://www.ku.de/slf/germanistik/deutsche-sprachwissenschaft/mitarbeitende/david-huenlich

 

Vortrag im Kolleg am 5.11.2024

Bild Vortrag Dr. Hünlich

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