Prof. Dr. Martin Schneider

Moraltheologie und Sozialethik

 

Ethisches Nachdenken ist seit einigen Jahren sehr gefragt, sei es in der schulischen und akademischen Ausbildung, sei es im privaten, beruflichen und sozialen Umfeld. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie macht deutlich, wie stark die Politik in ihren Entscheidungen von begründeten normativen Kriterien abhängig ist. 

Ethik zu studieren und zu lehren heißt für mich: Entwicklungen in ihrer ethischen Problematik wahrnehmen, Kontroversen sichtbar machen, vorgebrachte Argumente auf ihre Tragfähigkeit hin prüfen und übersehene Perspektiven in den Blick nehmen. Eine wichtige Grundhaltung eines Ethikers ist: Ambivalenzen aushalten und sich dem Ringen um das bessere Argument stellen. Die Aufgabe der theologischen Ethik sehe ich darin, die christliche Auffassung von menschlicher Würde, die Anwaltschaft für die Benachteiligten und den Einsatz für eine ganzheitliche Ökologie in das gemeinsame Ringen einzubringen.

Martin Schneider
Prof. Dr. Martin Schneider
Moraltheologie und Sozialethik
Gebäude Ulmer Hof | Raum: UH-003
Postanschrift
Pater-Philipp-Jeningen-Platz 6, 85072 Eichstätt

Ein aktueller Beitrag von Prof. Dr. Martin Schneider zum Thema Transformation und Verantwortung:

Schneider, Martin (2024): Transformation und Verantwortung: Glaubwürdige Perspektiven für kirchliche Immobilienstrategien. In: Gemeinde creativ Januar-Februar 2024, online unter https://www.gemeinde-creativ.de/magazin/2024/01/transformation-und-verantwortung.php

Informationen

Kurzvita

Martin Schneider, Jahrgang 1971, promotivierte im Fach Sozialethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Verhältnis von Raum, Mensch und Gerechtigkeit. Seit 2023 ist er an der School of Transformation and Sustainability der KU Eichstätt-Ingolstadt Professor für Moraltheologie und Sozialethik. Er beschäftigt sich in ethischer Perspektive mit den sozialräumlichen Spaltungen der Gesellschaft und mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt angesichts kultureller und religiöser Vielfalt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den sozialökologischen Transformationsprozessen der Gegenwart. Seine aktuellen Forschungen kreisen um die Frage, was Individuen, Systeme oder Gesellschaften dazu befähigt, tiefgreifende Umbrüche zu überstehen und sich als anpassungs- und wandlungsfähig zu erweisen. In diesem Kontext hat er eine große Expertise in der kritischen Reflexion des Leitbildes der Resilienz erworben. 

Seit Dezember 2023 ist Martin Schneider Vorsitzender des wissenschaftlichen Kuratoriums der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum.

Arbeitsschwerpunkte

Resilienz und Solidarität in Zeiten der Corona-Pandemie

Prof. Dr. Martin Schneider habilitiert sich an der LMU München zum Thema einer Ethik der Resilienz. In Interviews und Podcasts hat er die wichtigsten Erkenntnisse auf die Bewältigung der Corona-Krise bezogen, z. B. Podcast-Reihe der Hanns-Seidel-Stiftung „#faktisch – der Podcast, der Wissen/schafft“ zum Thema Resilienz mit ihm als Gesprächspartner: https://www.hss.de/mediathek/#c44249

Ein kurzes Interview zu dem Thema finden Sie hier: https://www.erzbistum-muenchen.de/erwachsene/mit-resilienz-durch-die-krise  

Durch das Coronavirus hat sich die Arbeitswelt in vielen Bereichen stark verändert. Aber auch schon vor dem Ausbruch der Pandemie hat sich auf diesem Gebiet ein Wandel vollzogen. Wie kann man solchen Herausforderungen begegnen? Das Stichwort lautet Resilienz. Gerhard Endres vom Treffpunkt KAB spricht darüber im Podcast mit Prof. Dr. Martin Schneider: https://radio.mk-online.de/sendungen/treffpunkt-kab/inhalt/news/mit-resilienz-durch-die-coronakrise.html?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e04afa5df15392498dfde5c692b851a0

Auch zum Thema Solidarität in Zeiten von Corona hat Professor Schneider einen kurzen Beitrag veröffentlicht: https://www.gemeinde-creativ.de/archiv/solidaritaet/

Hintergrund dieser Themenschwerpunkte: Als Mitglied des Bayerischen Forschungsverbunds ForChange beschäftigt er sich interdisziplinär mit der Frage, was Individuen, Systeme oder Gesellschaften dazu befähigt, tiefgreifende Umbrüche zu überstehen und sich als anpassungs- und wandlungsfähig zu erweisen.

Aktuelle Forschungen und Forschungsvorhaben

Ethik der Resilienz. Sozialethische Reflexionen zum Zusammenhang von Krisenbewältigung und sozial-ökologischer Transformation

In dem Forschungsvorhaben geht es um eine ethisch-theologische Annäherung an den Leitbegriff der Resilienz. Diese wird mit Reflexionen verknüpft, die um die Verletzlichkeit von Systemen und Fragen der Krisenbewältigung kreisen. Zudem werden der Resilienz- und der Nachhaltigkeitsdiskurs aufeinander bezogen. Ausgangspunkt ist die These, dass die in vielerlei Hinsicht als wünschenswert apostrophierten Lern- und Transformationsprozesse nicht nur von „Innovationen“ abhängen, sondern Ergebnis von notwendigen Krisenbewältigungsprozessen sind.

Zu diesem Zweck werden Ergebnisse des Bayerischen Forschungsverbundes „Fit for Change“ weiterentwickelt und mit anwendungsbezogenen, in interdisziplinärer Zusammenarbeit gewonnenen Erkenntnissen verknüpft.

Ziel ist es, einen interdisziplinären Rahmen für die gelingende Bewältigung von Krisen und widrigen Umständen zu entwickeln und das sich im Endstadium befindende Habilitationsprojekt fertig zu stellen.

 

Zukunftsgestalter:innen: Transformative Kräfte in den Regionen.

Das Projekt des wissenschaftlichen Kuratoriums der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum wird von einer transdisziplinären Gruppe aus Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen verantwortet und von wissenschaftlichen Projektberichter:innen betreut.

Die dem Projekt zugrunde liegende These ist, dass entscheidende Impulse für eine sozial-ökologische Transformation zum einen von „change agents“ also von „Pionieren des Wandels“ ausgehen1, die durch lokales, gemeinschaftliches Handeln nachhaltige Lebensstile einüben und transformative Konzepte umsetzen. Zum anderen spielen Kommunen eine wichtige Rolle für die gesellschaftliche Nachhaltigkeitstransformation. Allerdings haben ländliche Regionen bisher noch nicht die notwendige Aufmerksamkeit erhalten, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung dort lebt. Das WBGU-Gutachten „Menschheit in Bewegung: Unlocking the transformative power of cities“ (2016) weist zwar darauf hin, dass Städte je nach Soziokultur, Größe und Funktion unterschiedliche Lösungsstrategien benötigen. Allerdings werden transformative Strategien ausschließlich anhand von Großstädten diskutiert. Wenn die „Große Transformation“ gelingen soll, müssen Transformationsprozesse gezielt in Kleinstädten erforscht werden, einschließlich ihrer Stadt-Land-Verflechtung.

Ein zentrales Ziel des Projektes ist, einen Theorie-Praxis-Dialog mit regionalen und kommunalen Zukunftsgestalter:innen in die Wege zu leiten. Damit soll eine Vernetzung ermöglicht und die Vielfalt an transformativen Wissen und Lösungsansätzen zusammengetragen werden.

Exkursionen

Publikationen

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