Sustainbility / Service Learning

Motiviert durch die EMAS-Zertifizierung der KU und die Enzyklika Laudato sí von Papst Franziskus wurde von der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit im Wintersemester 2015/16 erstmals das Thema „Nachhaltigkeit als Gesamtaufgabe der Fakultät“ in den Blick genommen. Nicht nur interne Verwaltungsstrukturen der Fakultät sondern auch Forschung und Lehre orientieren sich am Prinzip der Nachhaltigkeit. Serviceorientierung steht im Mittelpunkt und Service Learning hat sich dabei als Lehr-Lern-Methode besonders bewährt.

„Service Learning verknüpft das wissenschaftliche Studium (Learning) mit einem gemeinnützigen Engagement (Service): Lehrende und Studierende kooperieren mit gemeinnützigen Partnern aus dem sozialen, kulturellen, sportverbandlichen oder ökologischen Bereich in der Region und bringen in gemeinsamen Projekten ihr fachliches Wissen und ihre Kompetenzen ein. Essenziell für den Lernerfolg sind eine enge Verzahnung zwischen den fachlichen Inhalten und der praktischen Anwendung sowie ein echter Bedarf an studentischer Unterstützung seitens des Kooperationspartners. Zudem stärken Reflexionsprozesse in SL-Projekten die persönliche Entwicklung der Studierenden. Die Studierenden übernehmen im Rahmen von Service Learning gesellschaftliche Verantwortung und verarbeiten die fachlichen Inhalte anschaulicher und intensiver. Beim Service Learning ändert sich also nicht der fachliche Inhalt der Lehrveranstaltungen, sondern vielmehr die Art und Weise des Wissenserwerbs.“

Weitere Informationen zu Service Learning an der KU finden sie hier.

Projekte

Erster Jahrgang „Nachhaltige Bildung auf Grundlage des Marchtaler Plans“ am Ziel

Bildung für Nachhaltigkeit an katholischen Schulen kombinieren mit der Pädagogik des Marchtaler-Plans – dieses besondere Profil bietet ein Zertifikatskurs der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit der KU, dessen erster Jahrgang nun am Ziel angekommen ist. Die 24 Lehrerinnen und Lehrer sind an elf katholischen Schulen in Bayern tätig. Das Angebot knüpft an den erfolgreichen Zertifikatskurs rund um den reformpädagogischen Marchtaler Plan, den die KU seit 2012 gemeinsam mit dem Katholischen Schulwerk in Bayern angeboten hat. Das Konzept des so genannten Marchtaler Plans verknüpft reformpädagogische Ansätze so mit einem christlichen Menschenbild, dass der Schulalltag und das Unterrichtsgeschehen davon durchdrungen werden. Nach einer grundlegenden inhaltlichen Überarbeitung wurde explizit das Thema Nachhaltige Entwicklung aufgenommen.

Die reformpädagogischen Grundlagen sind dabei wesentliche strukturelle Voraussetzungen und decken sich in weiten Teilen mit den Zielen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Damit trägt der Kurs der aktuellen Diskussion hin zu einer ökosozialen Transformation in Schule und Gesellschaft Rechnung.

Die Inhalte der Kursbausteine werden von Professoren und Professorinnen der KU sowie erfahrenen Lehrkräften aus Marchtaler-Plan-Schulen praxisnah vermittelt sowie durch eine neu entwickelte Lernplattform digital begleitet. Parallel erfolgte die Anbindung an die Schulpraxis durch Hospitationen an Schulen, die nach der Marchtaler-Plan-Pädagogik arbeiten. Die Ausbildung erfolgte an explizit ausgewiesenen Lernorten für Nachhaltigkeit.

„Aufgrund der pandemiebedingten Herausforderungen, die gerade auch Lehrerinnen und Lehrer über alle Maßen forderte, wurde der Kurs zunächst ein Semester ausgesetzt. Danach haben wir ihn in einem eigens entwickelten digitalen Lehr-Lern-Format fortgesetzt“, schildert Dr. Simone Birkel von der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit. Sie leitet den Kurs zusammen gemeinsam mit Prof. Dr. Sabine Bieberstein (ebenfalls KU) und Petra Schiele (Schulleiterin i. K. an der Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen). „Das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war trotz vielfältiger Belastungen durch berufliche und private Herausforderungen ungebrochen hoch und die Ergebnisse der verschiedenen Leistungsnachweise zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung mit den im Kurs entwickelten Themen“, berichtet Professorin Bieberstein.