Internationale Konferenz über das Deutsch des 18. Jahrhunderts

Wie sprachen die Menschen im deutschen Sprachraum und seinen Grenzgebieten im 18. Jahrhundert? Was dachten sie über die deutsche Sprache und welche Stilideale verfolgten sie? Wie kann man den historischen Sprachgebrauch rekonstruieren? Über diese und weitere Fragen diskutierten 22 internationale Sprachwissenschaftler aus Belgien, Deutschland, Japan, Großbritannien, Italien, Österreich und der Schweiz an der KU. Ausgerichtet wurde die von der Thyssen-Stiftung und dem ZFF geförderte Tagung von Dr. Bettina Lindner (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft der KU) in Kooperation mit Dr. Anna Havinga vom German Department der University of Bristol.

Die Tagungsbeiträge beleuchteten unterschiedliche Aspekte des deutschen Sprachgebrauchs im 18. Jahrhundert: So wurde z.B. ein Modell zur Rekonstruktion historischer Mehrsprachigkeit vorgestellt, die Sprache im niederländisch-deutschen Grenzgebiet untersucht, Veränderungen im Namensystem des Deutschen nachgezeichnet (Warum gibt es Formen wie die "Huberin" heute nur noch in der Mündlichkeit?), die Sprache der Familie Mozart analysiert und typische Textsorten der Zeit betrachtet, wie die Flugschriften, die anlässlich von Hinrichtungen in Wien, Nürnberg und Augsburg erschienen. Das vollständige Programm kann auf der Homepage des Lehrstuhls eingesehen werden.

Die Vorträge, die im kommenden Jahr in einem Tagungsband veröffentlicht werden, machten sehr deutlich, wie dringend es einer weiteren sprachwissenschaftlichen Aufarbeitung des 18. Jahrhunderts bedarf.