Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat „postfaktisch“ zum Wort des Jahres 2016 gewählt; Oxford Dictionaries entschied sich für „post-truth“. Diagnostiziert wird damit nicht nur, dass „fake news“ verbreitet werden und Populisten die angebliche „Lügenpresse“ attackieren, sondern auch, dass Experten pauschal verdächtigt werden, „gekauft“ zu sein. Die Diskussion trifft Wissenschaft und Journalismus in schwierigen Umbruchsphasen: Die Wissenschaften konkurrieren um öffentliche und private Gelder, arbeiten auch mit Wirtschaft und Politik zusammen, und doch verteidigen sie die Freiheit der Forschung. Zugleich müssen die traditionellen Massenmedien ihr Publikum im Internet finden. Beide Entwicklungen machen es zu einer besonderen Herausforderung, auf die Infragestellung durch „post-truth“ zu reagieren. Was können Wissenschaft und Journalismus unternehmen, um Vertrauen wiederzugewinnen und der Infragestellung ihrer Autorität zu begegnen?
Darüber diskutieren:
Julia Bönisch, Chefredakteurin von SZ.de
Prof. Dr. Simon Hegelich, Professor für Political Data Science an der Hochschule für Politik an der Technischen Universität München
Prof. Dr. Christoph Neuberger, Direktor des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Stephan Primbs, Social-Media-Beauftragter beim Bayerischen Rundfunk
Moderation: Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen, Professor am Studiengang Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Die Veranstaltung am Freitag, 9. Juni, beginnt um 17 Uhr im Holzersaal der Sommerresidenz (1. Stock, Ostenstraße 26, Eichstätt)
In der Reihe „Die Akademie zu Gast in...“ lädt die Bayerische Akademie der Wissenschaften seit 2012 einmal jährlich gemeinsam mit einer bayerischen Universität zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion über ein aktuelles Thema aus Wissenschaft und Forschung ein. Nach Würzburg, Augsburg, Bayreuth, Regensburg und Erlangen ist die Akademie 2017 zu Gast in Eichstätt.