Werke von Ernst Arnold Bauer feierlich an KU übergeben

Wer erinnert sich nicht an die Galerie „Art Pure“, die der Künstler Ernst Arnold Bauer von 2010 bis 2016 in der Eichstätter Ostenstrasse unter-hielt, die auch der KU einen Gesprächsraum bot. Doch bereits seit den 1990er-Jahren pflegte er eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Persönlichkeiten der Universität. Im Mittelpunkt zahlreicher Ausstellungen standen dabei graphische Arbeiten zu literarischen Vorlagen zu Ulysses und Finnegans Wake von James Joyce, Dr. Faustus von Thomas Mann sowie Orpheus und Eurydike. Vor diesem Hintergrund formulierte der Künstler kurz vor seinem Tod noch im August 2022, speziell dieses Werk von der KU betreuen zu lassen. Bei einer Feier in der Hofgartenbibliothek der KU, die die umfangreiche graphische Sammlung der KU betreut, unterzeichneten nun KU-Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Stüwe sowie die Witwe des Künstlers, Marie-Therese Bauer, und seine Tochter Elisabeth Bauer eine entsprechende Schenkungsvereinbarung.

In seiner Ansprache betonte Stüwe, dass die nun übergebenen 19 Arbeiten bei weitem weder das thematische Spektrum noch die Tiefe von Bauers Auseinandersetzung mit literarischen Werken abbilden. „Die Katholische Universität übernimmt mit der Schenkung die dauerhafte Aufgabe, diesen Teil des graphischen Werks Ernst Arnold Bauers zu literarischen Vorlagen aufzubewahren, ihn über das Internet sichtbar zu machen und damit als Ansprechpartnerin für Interessenten, aber auch für spätere kunsthistorische Arbeiten zur Verfügung zu stehen“, so Stüwe. Eine Internetseite werde das vorhandene Werk dokumentieren, weitere Eigentümer können Teilbestände melden. Im Idealfall gelinge es, mindestens das graphische Werk zu literarischen Vorlagen in einer gewissen Vollständigkeit zu erfassen. Das entspreche dem Wunsch Ernst Arnold Bauers. Der Vertrag halte zudem die Option offen, das künstlerische Werk Ernst Arnold Bauers zu einem späteren Zeitpunkt an einem Ort zusammenzuführen.

Der frühere stellvertretende Bibliotheksdirektor der KU, Dr. Klaus Walter Littger, ließ den Werdegang des Künstlers Revue passieren und schilderte den gebürtigen Österreicher als einen Menschen von „Generosität und ausgesprochener Höflichkeit“. Als Künstler sei er Kosmopolit gewesen – egal ob er sich in Irland, auf den Bahamas oder in Eichstätt aufgehalten habe. Littger erinnerte an eine Prämisse von Ernst Arnold Bauer: „Kultur ist da, wo ich bin!“. Der Künstler selbst beschrieb einmal, dass ihn die intensive Auseinandersetzung mit der Philosophie und Mystik des Okzidents und Orients zu jener west-östlichen Geisteshaltung geführt habe, die sein Leben und seine Kunst prägten. Ein Teil dieses Werkes wird künftig nun in seiner Wahlheimat Eichstätt verwahrt sein und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Eine Auswahl an Werken von Ernst Arnold Bauer ist noch bis Ende des Jahres in der Bibliothek am Hofgarten (Hofgarten 1, Eichstätt) zu deren Öffnungszeiten zu sehen.