Die Voraussetzungen von Zugehörigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe sind in modernen Migrationsgesellschaften umkämpft. Dies gilt in verschiedenen sozialen und institutionellen Kontexten der Gesellschaft wie dem Bildungs- oder dem Rechtssystem. Zivilgesellschaftliche Mobilisierungen sind wiederum Triebfedern in diesen Auseinandersetzungen um Zugehörigkeit, gesellschaftliche Teilhabe oder auch Marginalisierung von Flüchtenden und Menschen mit Migrationsgeschichte. Die aktuelle Gesprächsreihe „In Gesellschaft“ der Zentrums Flucht und Migration (ZFM) der KU blickt im Rahmen von drei Beiträgen aus verschiedenen Perspektiven auf die Frage, wie Zugehörigkeit und Marginalisierung in Migrationsgesellschaften zum Thema werden, wie sie hergestellt bzw. begrenzt werden. Im Fokus stehen die Bedeutung von Bildungsprozessen für Zugehörigkeit und Teilhabe am Beispiel der Gülen-Bewegung in Deutschland, die rechtliche Situation unbegleiteter junger Flüchtender in den USA und die Rolle zivilgesellschaftlicher Mobilsierungen in der Flüchtlingsunterstützung im Kontext des langen Sommers der Migration 2015.
Der erste Vortrag am Donnerstag, 10. November, beschäftigt sich mit dem Thema „Religiosität der Anderen? Bildungsprozesse in türkisch-muslimischen Netzwerken der „Gülen-Bewegung“ in Deutschland“. Referent wird Dr. Thomas Geier (Technische Universität Dortmund) sein. Der Vortrag findet statt in Kooperation mit dem Lehrstuhl Bildungsphilosophie und Systematische Pädagogik.
Muslimische Lebenswelten sind durch anhaltende Diskurse um religiöse Zugehörigkeit, Integration und Sicherheit in Deutschland und Europa einer medialen, politischen und wissenschaftlichen Beobachtung ausgesetzt. Diese geht zumeist mit migrationsgesellschaftlich bedeutsamen Prozessen des ‚othering‘ einher. Obwohl muslimisches Leben damit beharrlich problematisiert wird, vollzieht es sich gleichermaßen selbstverständlich in alltäglichen Praktiken. Dazu gehört auch, dass muslimische Organisationen seit langem institutionalisiert sind. Mit der Gülen-Bewegung etwa hat sich ein weltweit operierendes Netzwerk auch in Deutschland insbesondere mit schulischen und außerschulischen Bildungsangeboten etabliert. Das Netzwerk gilt als umstritten; nicht zuletzt hinsichtlich seiner Rolle, die es in der Türkei im Zusammenhang des Putschversuchs gespielt haben soll. Der Vortrag basiert auf Ergebnissen eines von der DFG geförderten Projekts zur Nutzung der Bildungsangebote seitens junger, vornehmlich männlicher Muslime.
Thomas Geier ist als Akademischer Rat an der TU Dortmund tätig und hat im Wintersemester die Professurvertretung Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik im Kontext von Heterogenität inne. Er lehrt und forscht u. a. zu Migration, Differenz und soziale Ungleichheit in Bildung und Erziehung, Pädagogischer Professionalität und Rekonstruktion muslimischer Orientierungen in der Migrationsgesellschaft. Der Referent ist Leiter des DFG-Projekts „Die Pädagogik der Gülen‐Bewegung“ – Rekonstruktion von Bildungspraktiken und Biographien in türkisch-muslimischen Gesprächskreisen", dessen Ergebnisse im Rahmen des Vortrags präsentiert werden.
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