Eva Dittmaier (Promo 2019), Master in Straßburg

Eva Dittmaier
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Hallo! Ich bin Eva und gehöre der Promo 2019 an, bin also seit Sommer 2019 frischgebackene Alumna des deutsch-französischen Studiengangs und möchte euch meinen M2 "Politiques européennes et franco-germaniques" vorstellen, den ich am IEP in Strasbourg absolviert habe. Warum ich mich für diesen Master entscheiden habe, hatte mehrere Gründe, zum Einen hatte ich nach vier Jahren deutsch-französischer Zusammenarbeit tatsächlich noch nicht genug von diesen speziellen politischen Beziehungen und wollte ihnen auch theoretisch weiter auf den Grund gehen, zum Anderen reizte es mich, während meines Studiums noch einmal in einer anderen Stadt als Eichstätt und Rennes und noch dazu im Herzen Europas zu studieren!

Und dieses Herz Europas durften wir auch gleich in den ersten Wochen des Studiums kennenlernen: Bei zahlreichen Besichtigungen und Vorträgen in den europäischen Institutionen in Strasbourg (Europaparlament, Europarat, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte u.a.) konnten wir der Arbeit für und mit der Europäischen Union auf den Grund gehen und bekamen erste Anhaltspunkte für das im Master vorgesehene Pflichtpraktikum.

Der M2 GER kann entweder als „master de recherche“, d.h. im ersten Semester Kurse und im zweiten Semester eine Forschungsarbeit oder als „master professionnel“ studiert werden. Ich habe letztere Ausrichtung gewählt, da diese mir die Möglichkeit geboten hat, ein langes Praktikum von fünf Monaten zu absolvieren. Die Kurse im ersten Semester beschäftigen sich mit internationalen Beziehungen, Europarecht und man hat die Möglichkeit, Wahlkurse z.B. in Kulturpolitik oder Ost-West-Beziehungen zu belegen.

Mein Praktikum habe ich in der Région Grand Est in Straßburg absolviert, genauer in der Jugendabteilung dieser Regionalverwaltung, wo ich für die Kommunikation zu den verschiedenen Mobilitätsprogrammen für Studierende, Azubis oder SchülerInnen zuständig war und damit wiederum einen starken Fokus auf deutsch-französische Beziehungen in der Grenzregion hatte. Diese grenzüberschreitenden Beziehungen sind seit Oktober 2019 auch Mittelpunkt meiner aktuellen Arbeitsstelle, da ich als Junior-Projektmanagerin beim Euro-Institut in Kehl arbeite. Ich unterstütze meine Kolleginnen und Kollegen bei der Durchführung von Seminaren, dem Verfassen von Studien und der Leitung von Arbeitsgruppen im grenzüberschreitenden Kontext. Mein M2 und mein Praktikum in der Région haben mich maßgeblich darauf vorbereitet.

Johanna Doll - Der M2 Master "Multi-level Governance and International Relations (MUGIR) in Birmingham und Rennes

„Upps, das war wohl die falsche Seite“, bemerkte ich, als ich in das Auto unserer Vermieterin in Birmingham steigen wollte. Erstmal angekommen mussten wir feststellen, dass das Leben in Großbritannien doch etwas anders lief als in Deutschland oder Frankreich.

Die Menschen, oder Brummies wie sie in Birmingham genannt werden, sind in jedem Fall sehr nett, auch wenn man sie anfangs durch ihren Akzent kaum verstehen kann. Die Kurse an der Aston University sind sehr praxisbezogen und man hat eine breite Auswahlmöglichkeit. Von Migration- bis Sicherheitspolitik ist alles dabei und man kann vorab bei allem einmal reinschnuppern. Auch wenn die Präsenzzeit an der Aston University gering ist, wird von den Dozenten erwartet, dass man sich mit den jeweiligen Texten oder Aufgaben auf ihre Seminare vorbereitet. Man hat dennoch genug Zeit auch andere Orte in Großbritannien zu entdecken oder sich in den vielen „societies“ (AGs in Deutschland) zu engagieren.

Die Stadt Birmingham ist auf jeden Fall deutlich schöner als sie uns im Auswahlgespräch beschrieben wurde. Nach wie vor industriell geprägt gibt es zwar viele Konsumhöllen, inklusive Starbucks und Costa Coffee am Universitäts-Campus. Allerdings findet man auch Herzstücke der deutschen Trinkkultur wie zum Beispiel den „German Christmas Market“ oder den Pub „Bierkeller.“ Empfehlenswert ist das Viertel um Brindleyplace mit vielen Pubs, Gin Bars und Hausbooten, die auf den vielen Kanälen Birminghams, schaukeln. Für Musikliebhaber ist ein Abstecher nach Liverpool zu empfehlen und literarisch Interessierte können das malerische Stratford-upon Avon, den Geburtsort Shakespeares, besichtigen.

In Rennes ist der Stundenplan vorgegeben und man beschäftigt sich mit drei thematischen Blöcken, bestehend aus Migrationspolitik, Nachhaltigkeit und EU Projektmanagement. Zu erwähnen ist außerdem, dass die Essays in Rennes in Teams aus zwei bis drei Studenten geschrieben werden, was unter Umständen zu Koordinationsschwierigkeiten führen kann. Dafür kann man in späteren Bewerbungsschreiben seine hervorragende Teamfähigkeit hervorheben. Am Ende folgt ein vier-bis sechs-monatiges Praktikum mit anschließendem Praktikumsbericht und einer Abschlussarbeit, die entweder auf Englisch oder Französisch geschrieben werden kann.

Abschließend kann ich sagen, dass die Zeit in Birmingham und Rennes sehr bereichernd war -mit vielen Überraschungen und neuen Begegnungen, die ich nicht missen möchte.