Partneruniversitäten in Frankreich an der KU

Karte Frankreich
© Franziska Wild

Die Beziehungen zu Frankreich drücken sich nicht nur durch die deutsch-französische Freundschaft auf politischer Ebene aus, sondern sie ermöglichen auch einen gegenseitigen Austausch der Universitäten und der Studierenden. Auf der Liste der Länder für einen Auslandsaufenthalt der französischen Student:innen steht Deutschland an 5. Stelle, nach der Schweiz, Belgien, Großbritannien und Kanada, dass das beliebte Land darstellt. Im Jahr 2017 sind ca. 7.000 französische Student:innen nach Deutschland gekommen. In Eichstätt und Ingolstadt studierten im akademischen Jahr 2019/2020 86 Austauschstudierende – in diesem Jahr (2020/21) stieg diese Zahl schon im Wintersemester um 13%. Im Wintersemester waren insgesamt 30 Austauschstudierende aus Frankreich an der KU.

Die KU heißt nicht nur Studierende aus der ganzen Welt willkommen, sondern bietet ihren Studierenden die Möglichkeit, an einer der 27 Partneruniversitäten in Frankreich ihren Auslandsaufenthalt zu verbringen. Vor zwei Jahren (2019/20) verließen ca. 65 Student:innen die Universität für ein Studium oder Praktikum in Frankreich. Obwohl die Zahlen für das aktuelle akademische Jahr rückläufig sind – nur ca. 25 Hörende aller Fakultäten hatten sich für einen Auslandsaufenthalt in Frankeich entscheiden- zeigen die Bewerbungen für das Jahr 2021/22, dass knapp 50 Studierende einen Aufenthalt in Frankreich erleben möchten.

Grundsätzlich ist in jedem Studiengang der KU ein freiwilliger Auslandsaufenthalt möglich, allerdings bieten Studiengänge mit einem französischen Schwerpunkt auch die Möglichkeit, einen zusätzlich französischen Abschluss zu erwerben. In den Wirtschaftswissenschaften stehen dafür zwei Masterstudiengänge zur Verfügung: Betriebswirtschaftslehre International u.a. in Kooperation mit der Toulouse Business School und Betriebswirtschaftslehre International Marketing (zusammen mit der Toulouse School of Management) der von der Deutsch-französischen Hochschule (DFH) gefördert wird. Für Interessierte der Politikwissenschaft bietet die KU den Deutsch-französischer integrierter Studiengang Politikwissenschaft (Bachelor und Master) zusammen mit Sciences Po Rennes an.

Zwei Studentinnen aus deutsch-französischen Studiengängen im Gespräch

Franziska Rockenfeller, Studentin des Doppelmasters BWL International berichtet von ihrem Auslandsemester an der Toulouse Business School und

Mara Grimmiger, Studentin des Deutsch-französischer integrierter Studiengang Politikwissenschaft erzählt uns von ihren Erfahrungen am Sciences Po in Rennes stellen sich den Fragen von Franziska Wild.

Was waren Ihre Erwartungen oder Befürchtungen im Vorfeld?

Franziska Rockenfeller

Ich hatte keine Befürchtungen im Vorfeld. Meine Erwartungen waren, dass sich die kulturellen Unterschiede zu Deutschland nicht extrem unterscheiden. In Bezug auf die TBS hatt

Mara Grimminger

Ich hatte ziemlich Angst vor Sciences Po, den Fächern und den Klausuren, aber es hat sich herausgestellt, dass diese unbegründet waren. Natürlich ist es eine Herausforderung auf einer anderen Sprache zu studieren, doch nur dank Herausforderungen wächst man. Meine Erwartungen wurden übertroffen und ich kann sagen, dass es eine meiner besten Zeiten dort war.

Wie war es an der Toulouse Business School/ an Sciences Po in Rennes?

Franziska Rockenfeller

Die TBS ist meiner Meinung keine schlechte Universität, zumindest für französische Verhältnisse und auch abhängig vom gewählten Schwerpunkt.Bei den Modulen wird sehr auf Teamarbeit und praxisbezogene Projektarbeit wertgelegt, was meiner Meinung nach nicht unsinnig ist.

Mara Gimminger

Ich fand das Sciences Po Rennes zwar anspruchsvoll, aber es ist definitiv machbar und man lernt sehr interessante Dinge, die man sonst eventuell nicht in einem Kurs behandelt hätte. Wir hatten zum Beispiel einen Kurs über das Osmanische Reich, aber auch einen über „sociologie des territoires“ und „de l’action publique.

Welchen Eindruck haben Sie von Toulouse bzw. Rennes speziell und Frankreich im Allgemeinen bekommen?

Franziska Rockenfeller

Mir hat das Semester in Toulouse trotz Corona und Lockdown sehr gut gefallen. Toulouse ist eine wunderschöne Studentenstadt, die super zwischen Atlantik und Mittelmeer gelegen ist. Frankreich ist bekannt für sein leckeres Essen und die Traditionen darum. Dies hat mir sehr gut gefallen. 

Mara Gimminger

Ich finde Rennes als Stadt klasse. Es ist nicht zu klein und nicht zu groß. Man hat viele verschiedene Möglichkeiten, das (Studenten)leben zu genießen: Museen, Parks, Clubs, Bars, Restaurants, Konzerte und weitere diverse Veranstaltungen. Es wurde nie langweilig und ich habe auch schnell Anschluss gefunden, also Leute kennen gelernt.

Was hat Ihnen der Aufenthalt in Frankreich gebracht?

Franziska Rockenfeller

Ich konnte weitere interkulturelle Erfahrungen sammeln, habe mein Französisch verbessert, neue Leute kennengelernt, mit anderen Nationen zusammengearbeitet und die deutsche Bürokratie aufs Neue wertschätzen gelernt. Zudem hatte ich die Möglichkeit zu reisen und einen Lockdown in einem anderen Land teilweise mitzuerleben.

Mara Gimminger

Ich bin an den Herausforderungen, französische Administration am IEP, eigenes Bankkonto in einem Nichtheimatsland eröffnen, unzählige Unterlagen auf einer Fremdsprache ausfüllen und Kurse auf dieser Sprache besuchen. Es ist so ein tolles Gefühl Hindernisse zu meistern und man lernt etwas fürs Leben. 

Einblicke ins Auslandsstudium in Angers