Forschungsprojekt gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), 2020-2023
Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien ist eine Erhöhung der Speicherkapazität, gerade auch für dezentral erzeugten Strom, ein gewichtiger Baustein der Energiewende in Deutschland. Tatsächlich erfährt der Markt für dezentrale Solarstromspeicher aktuell ein ausgesprochen dynamisches Wachstum, gekennzeichnet vom Eintritt neuer Hersteller und rapide steigenden Verkaufszahlen. Dabei ist dieser Markt nicht nur von rasantem technischen Fortschritt geprägt, sondern auch von wesentlichen organisatorischen Neuerungen. Dies betrifft insbesondere die Vernetzung einer Vielzahl von kleinen, meist in Bürgerhand befindlichen Wind- und Sonnenkraftwerken mithilfe digitaler Technologien, die es den Mitgliedern solcher Plattformen bzw. Communities ermöglichen, ihren selbst erzeugten Strom ohne die etablierten Energiekonzerne untereinander zu teilen. Das Forschungsvorhaben möchte in diesem Kontext das Zusammenspiel und die Erfolgsfaktoren der (kollaborativen) Entwicklung technischer und organisatorischer Neuerungen genauer ergründen und damit unser Wissen über das gemeinsame Auftreten von verschiedenen Innovationen im Allgemeinen und die Entstehung und Durchsetzung von Nachhaltigkeitstransitionen im Besonderen erweitern. In einem Mixed-Methods-Design, das sich ebenso auf quantitative wie auf qualitative Verfahren stützt (insbesondere soziale Netzwerkanalyse und problemzentrierte Interviews, ferner teilnehmende Beobachtung auf Branchentreffen und in unternehmensübergreifenden Workshops), sollen Einblicke in die Praxis der Zusammenarbeit von Unternehmen (einschl. Financiers) und politischen Verbänden bei ko-evolutionären Innovationsprozessen auf Mikro-Ebene erlangt und darauf aufbauend unternehmensbezogene und industriepolitische Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Mit der besonderen Berücksichtigung politischer Interessen(-skonflikte) und dem Einbezug von Fragen der Finanzierung adressiert das Projekt wohl dokumentierte Forschungslücken in der (geographischen) Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung und birgt entsprechende Potentiale, diese Felder nicht nur empirisch, sondern auch konzeptionell zu bereichern.
Projekt*mitarbeiter*: MSc Andrea Käsbohrer
Sustainability transitions in ko‐evolutionärer Perspektive: Jüngere Entwicklungen und Herausforderungen im Markt für Heimspeicher in Deutschland (mit Hans-Martin Zademach), Kolloquium des KU.Sustainability Research Lab, 6. Juli 2022, Eichstätt
Ein Leasingfahrzeug vom Energieversorger und Strom vom Automobilhersteller - Sustainability Transitions an der Schnittstelle von Energie und Mobilität, Geowoche (online) , 08. Oktober 2021
Zum Zusammenspiel von technischen Innovationen und neuen Geschäftsmodellen im Markt für Stromspeicher in Deutschland: Betrachtungen aus der Perspektive der Geography of Sustainability Transitions, AK Industriegeographie, 6. November 2020.
Sustainability transitions in ko‐evolutionärer Perspektive: Das Beispiel organisatorischer und technologischer Neuerungen im Markt für Stromspeicher (mit Hans-Martin Zademach), Deutscher Kongress für Geographie, 27. September 2019, Kiel.
Käsbohrer, A., Zademach, H.-M. (2021): Speichertechnologien und Solarstromspeicher in Deutschland: Grundsätzliche Bedeutung, jüngere Entwicklungen und aktuelle Herausforderungen. In: Becker, S., Klagge, B., Naumann, M. (Hrsg.): Energiegeographie: Konzepte & Herausforderungen. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: 182-194.
Zademach, H.-M., Käsbohrer, A. (2019): Der Markt für Stromspeicher in Deutschland, Geographische Rundschau 71(10): 34-37.
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