Simon studierte Politikwissenschaften, Geographie und Philosophie an der Universität Bamberg. Seit 2016 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Wirtschaftsgeographie. In seiner Doktorarbeit rekonstruierte er in einer staatstheoretisch fundierten Analyse, wie sich die Raumordnung in Bayern nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise unter der Prämisse der Sparsamkeit neu ausrichtete.
Sein Forschungsinteresse gilt einer gesellschaftstheoretisch fundierten Raumforschung. Er stützt sich dabei auf materialistische Theorien von Staat und Raum, die gesellschaftliche Raumproduktionen als das Ergebnis historischer Abhängigkeitsverhältnisse und Machtprozesse verstehen. Aus dieser Perspektive analysiert er räumliche Planungen verschiedener Maßstabsebenen im übergeordneten Kontext gesellschaftlicher und ökonomischer Machtstrukturen mit dem Ziel einen Beitrag zu einer gerechteren und inklusiveren Raumplanung zu leisten.
Ein Beispiel für angewandte Forschung in diesem Verständnis ist ein aktuelles Projekt zur Ausgestaltung kommunaler Schuldenhilfen im föderalen Vergleich. Das Vorhaben zielt darauf ab, die bisherige, vor allem politik- und finanzwissenschaftliche Forschung zu diesen Konsolidierungshilfen um eine raumbezogene und qualitative Perspektive zu ergänzen. Basierend auf Arbeiten aus der Finanzialisierungsforschung untersucht das Projekt, wie sich konditionale Schuldenhilfen auf kleine Kommunen auswirken und reflektiert kritisch deren Einfluss auf bestehende räumliche Disparitäten.
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