In ihrem poetologischen Vortrag geht Jana Volkmann der Frage nach, was es bedeutet, für jemand anderen zu schreiben oder als jemand anderes zu sprechen, bei dem es sich um kein menschliches Wesen handelt. Sie beleuchtet dabei das sprachphilosophische Grundproblem des Schreibens über Tiere. Anhand wissenschaftlicher Positionen zu tierlicher Kommunikation und Tiersprachen zeigt sie, wo die Grenzen und auch Möglichkeiten eines solchen Schreibens liegen.
Der Poetik-Vortrag bietet die Gelegenheit, mit Jana Volkmann eine wichtige Stimme im Diskurs um post-anthropozentrische Schreibweisen in der deutschen Gegenwartsliteratur persönlich zu erleben. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einem Gespräch mit der Autorin, das Raum für Fragen und Austausch bereithält.
Zur Autorin
Jana Volkmann wurde 1983 in Kassel geboren und lebt seit 2012 in Wien. Sie ist Schriftstellerin und Journalistin. Als Autorin verfasst sie Prosa und Lyrik, wie bspw. Die Romane Der beste Tag seit langem (2024) und Auwald, (2020) sowie Investitionsruinen. Gedichte (2021) und die Erzählung Fremde Worte (2014). Als Journalistin schreibt sie Essays und Rezensionen für das Tagebuch, den Merkur und den Freitag. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie u.a. mit dem Reinhard-Priessnitz-Preis 2022, dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises 2021 (für Auwald) ausgezeichnet und belegte den 1. Platz beim bilingualen deutsch-georgischen Schreibwettbewerb PenMarathon 2018.
In ihrem aktuellen Schaffen werden die Verbindungen zwischen Menschen und Tieren sichtbar gemacht, so im Roman Der beste Tag seit langem (2024). Mit dem Aufbrechen tradierter Wahrnehmungsmuster legt sie hierbei den Blick auf Machtverhältnisse und den Einfluss tierlicher Akteure auf menschliche Kultur und Alltag in einer menschengemachten Welt frei. In ihren Texten entwirft Volkmann Charaktere, deren Leben und Wahrnehmung zwischen Realität und Fantasie changieren und die auf ungewöhnliche Weise ihren Platz im Leben suchen und finden.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Das Programm und weitere Informationen zu der interdisziplinären Tagung(De)Constructing identities? Tiere in der Literatur finden sich hier.
Datum: 13.11.2025, 15.00 – 16.00 Uhr
Ort: Holzersaal, Sommerresidenz
Eintritt: kostenlos
Kontakt: Dr. Alexandra Tretakov (alexandra.tretakov[at]ku.de), Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, KU