Service Learning an der KU: Geförderte Projekte für soziales Engagement

An der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) profitieren Studierende von geförderten Service Learning Projekten, die durch Projektmittel von Uniservitate finanziert werden. Diese internationale Initiative, unterstützt von der Porticus Stiftung, fördert die Integration von Service Learning in die Hochschulbildung und trägt zur Stärkung der gesellschaftlichen Verantwortung der Studierenden bei.

Unsere geförderten Service Learning Projekte legen den Fokus auf die Verbindung von akademischem Lernen (Learning) und sozialem Engagement (Service). Durch die Anwendung von erworbenem Wissen in realen Situationen leisten Studierende einen wertvollen Beitrag für lokale Gemeinschaften und entwickeln dabei wichtige Kompetenzen wie Teamarbeit, Kommunikation und Problemlösungsfähigkeiten.

Die finanzielle Unterstützung durch Uniservitate ermöglicht uns, eine breite Palette von Service Learning Projekten anzubieten, die verschiedene Studienrichtungen und Interessengebiete abdecken. In enger Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen und sozialen Einrichtungen werden die Kurse sorgfältig konzipiert, um den Bedürfnissen der Partner gerecht zu werden und den Studierenden eine bereichernde Lern- und Erfahrungsmöglichkeit zu bieten.

Unsere Service Learning Kurse

Folgende Service Learning-Projekte haben bereits an der KU stattgefunden und wurden aus Uniservitate-Mitteln gefördert:

Theologische Fakultät

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Philosophisch-Pädagogische Fakultät

Sommersemster 2022, Projektleitung: Dr. Petra Hiebl (Grundschulpädagogik) — Seminar „Service Learning meets Grundschulpädagogik“
SL Projekt der Grundschulpädagogik bei Dr. Petra Hiebl

Das Projekt „Service Learning“ des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik verzahnt Grundschul-Lehrerbildung und Service Learning. Fachliche Inhalte und Engagement-Erfahrungen der Studierenden in der Gesellschaft werden verknüpft. Das Projekt startete im Sommersemester 2022. Ausgehend von theoretischen Überlegungen und empirischen Befunden zu Service Learning erfolgte innerhalb eines Projektmoduls der Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik die Planung, Durchführung und Reflexion eines eigenen Service-Learning-Projekts. Verlauf und Inhalt der Projekte (z. B. soziale, bildungsrelevante, ökologische, politische oder kulturelle Themen) wurden dabei von den Studierenden mithilfe eines Handlungsleitfadens und unter Einbezug eines (schulischen) Engagement-Partners entwickelt.

Beispielsweise organisierten Studierende in Zusammenarbeit mit der Grundschule Ostend und dem Seniorenzentrum Neuburg einen „Generationen-Kochkurs“; eine andere Gruppe führte mit dem Willibalds-Gymnasium und Grundschülerinnen und Grundschülern zwei Forschungstage im iLab der KU durch. Hier erklärten 6. und 7. Klässler des Gymnasiums Erstklässlern ihre Experimente. Die Grundschülerinnen und Grundschüler konnten Neues lernen – die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten konnten durch ihre Erklärungen das Gelernte festigen. Zudem konnten beide Gruppen gemeinsam experimentieren.

Nähere Informationen zu den einzelnen Projekten gibt es hier: https://grundschulpaedagogik.ku.de/service-learning/

Wintersemester 2021/22, Projektleitung: Judith Prantl und Laura Pollack (Psychologie) — Seminar „Coaching, Mediation und Umgang mit Diversität“

Studierende des Studiengangs „Business & Psychology“ haben im Seminar „Coaching, Mediation und Umgang mit Diversität“ mehrere Workshops für engagierte Menschen konzipiert und durchgeführt. Die Workshops gingen auf Herausforderungen ein, denen engagierte Menschen in ihrer freiwilligen Arbeit oft begegnen. Diese Herausforderungen wurden zuvor in Form von Interviews mit Freiwilligen in einer Bedarfsanalyse identifiziert. Daraus ergaben sich verschiedene Themen, die für Freiwillige und Engagierte von großer Bedeutung sind, für die es jedoch an Schulungsmöglichkeiten mangelt. Dabei ging es um die Fragen: Wie kann ein gutes Team gebildet werden und wie können wir optimal zusammenarbeiten? Wie können Freiwillige auch in schwierigen Situationen gut miteinander umgehen? Wie können wir unsere eigenen Grenzen in unserer Arbeit erkennen und ansprechen? Im Rahmen des Service Learning-Projekts gestalteten die Studierenden fünf Workshops, die sich genau mit diesen Herausforderungen befassten. Die vorläufigen Workshop-Konzepte wurden im Seminar getestet und durch die Integration des Feedbacks optimiert.

Der Höhepunkt des Seminars war der virtuelle Workshop-Abend am 16. Februar 2022, bei dem die Workshops mit engagierten Menschen aus ganz Deutschland stattfanden. Mehr als 70 engagierte Personen aus verschiedenen Bereichen des Engagements hatten sich für diese Veranstaltung angemeldet. Die Teilnehmenden waren sehr zufrieden und würden gerne ähnliche Veranstaltungen in der Zukunft besuchen. Die Studierenden konnten durch die Workshops ihre persönlichen und beruflichen Kompetenzen erweitern.

Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät

Wintersemester 2023/24, Projektleitung: Kristina Löblein (Deutschdidaktik) — Seminar „Service Learning: Sprachförderung in der Grundschule“
SL Projekt von Kristina Löblein

Aufgrund der stark zugenommenen (und weiter zunehmenden) Zahlen von Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache steigt an den Schulen der Bedarf an zusätzlicher Sprachförderung. Eine sinnvolle Förderung für die Kinder im Rahmen des Regelunterrichts ist für die Klassenlehrkräfte oftmals kaum oder nur sehr schwer möglich. Der vorherrschenden Lehrkräftemangel verschlimmert die Situation zusätzlich. Es besteht die Gefahr, dass ein immer größerer Teil sprachschwacher Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer fehlenden sprachlichen Kompetenzen in Deutsch schulisch mittel- und langfristig „abgehängt“ werden, was sich bereits in Form des starken Anstiegs von Mittelschulabgängerinnen und -abgängern ohne jeglichen Schulabschluss abzeichnet. Gesamtgesellschaftlich gesehen besteht hier größter Handlungsbedarf.

Im Rahmen des Seminars führen KU-Studierende seit dem Sommersemester 2023 allein oder im Teamteaching zu zweit 45-90min/Woche DaZ-Förderung in festen Kleingruppen (ca. 2-5 Kinder) an den beiden Eichstätter Grundschulen durch. In den Schulen steht ihnen jeweils eine Lehrkraft der entsprechenden Schule als Ansprechperson zur Seite. Das ebenfalls wöchentlich stattfindende, praxis- und handlungsorientierte Seminar beinhaltet das fachliche Lernen rund um das Thema Sprachförderung in Präsenz, aber auch Online mit Anteilen selbstgesteuerten Lernens. Die Vermittlung theoretischer Grundlagen, die praktische Erprobung von (Unterrichts-)Methoden und (auch selbst erstellten) Materialien, die gemeinsame Konzeption von Unterrichtsstunden sowie eine intensive Reflexion über die Erfahrungen aus den Fördereinheiten sind hier eng miteinander verzahnt. Eine zusätzliche fachliche Rückmeldung und kontinuierliche Beratung der Studierenden wird durch individuelle Sprechstunden und Unterrichtsbesuche der Seminarleitung ergänzt.

Inhaltliche Ergebnisse aus dem Seminar werden als Beiträge auf einem Blog als Wissensspeicher festgehalten und sind weltweit für andere interessierte Lehrkräfte und Personengruppen abrufbar; eine halbjährliche Evaluation des Projekts nach Semesterende dient als Instrument zur Qualitäts-sicherung und -verbesserung für die kommenden Semester; eine weitere Vertiefung des Projektthemas in Abschlussarbeiten (Zulassungs-, Bachelorarbeiten) steht den Studierenden offen.

Wintersemester 2023/24, Projektleitung: Dagmar Silberstein (Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache) — „DaF und DaZ im außerschulischen Bereich: Sprachliche Förderung ukrainischer Geflüchteter“

Geflüchtete, die in Deutschland Zuflucht suchen, haben oft begrenzte oder keine Deutschkenntnisse. Ohne die Fähigkeit, die Landessprache zu verstehen und zu sprechen, ist es für sie sehr schwer, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden und sich aktiv an der Gesellschaft zu beteiligen und sich ein neues Leben in Deutschland aufzubauen. Dieses Problem hat auch Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes, da es die Integration und den sozialen Zusammenhalt beeinträchtigt.

Das Seminar bereitet die Studierenden im Wintersemester 2023/ 24 auf eine Projektphase vor, in der sie Geflüchtete sprachlich fördern. Während dieser Phase besuchen die Studierenden den „Deutsch-Treff“, der einmal wöchentlich in der „Theke“ in Eichstätt stattfindet. Sie unterrichten interessierte Geflüchtete, stehen ihnen für Fragen zur Verfügung und begleiten sie auf ihrem Bildungsweg in Deutschland. Die Studierenden entwickeln gemeinsam Lernmaterialien und stellen diese im „Deutsch-Treff“ zur Verfügung. Sie engagieren sich auch über die Projektphase hinaus für die Geflüchteten und versuchen ihnen den Alltag in Eichstätt zu erleichtern. Im Seminar reflektieren die Studierenden ihre Praxiseinheiten im „Deutsch-Treff“. Das Service Learning-Projekt fördert ihren Kompetenzerwerb – Praxiserfahrung, interkulturelle Kommunikation oder auch Organisation und Konzeption von Fremdsprachenunterricht – in besonderer Weise.

Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät

Wintersemester 2022/23, Projektleitung: Dr. Christina Rüther (Politikwissenschaft) — Workshop „Jugend und Politik in Frankreich“ in französischer Sprache im Modul „Politik in Deutschland und Frankreich“
Studierende beim Projekt

Studierende aus dem Deutsch-Französisch integrierten Studiengang Politikwissenschaft haben gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Reuchlin Gymnasiums in Ingolstadt einen Workshop zum Thema „Jugend und Politik in Frankreich“ organisiert. Konkreter Bedarf ist die Tatsache, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die Französisch als Fremdsprache in Schulen lernen, seit Jahren rückläufig ist. Da die Deutsch-Französischen Beziehungen für unser (europäisches) Demokratieverständnis von enormer Bedeutung sind, setzte der Workshop genau hier an und bot Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden eine Möglichkeit, sich auf Französisch zu politischen Themen auszutauschen. Das niederschwellige Angebot soll den Ingolstädter Schülerinnen und Schülern so jedes Jahr eine Plattform bieten, sich mit anderen jungen Menschen ihrer Generation auszutauschen. Die Begegnung kann eine Motivation sein, sich für die französische Sprache zu begeistern, aber auch Frankreich als Nachbarland Deutschlands besser kennenzulernen. Interkulturelle Kommunikation wird in diesem Service Learning-Projekt ebenso gefordert wie Teamfähigkeit und Organisationstalent.

Mathematisch-Geographische Fakultät

Sommersemester 2024, Projektleitung: Dr. Maximiliane Schumm (Biologiedidaktik) — Modul „Theorie-Praxis-Transfer im Bereich ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)‘ am Beispiel Schulgarten“

Das Modul „Theorie-Praxis-Transfer im Bereich ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)‘ am Beispiel Schulgarten“ lässt zum einen Studierende an dem realen Lernort Kapuzinergarten in Eichstätt praktische Fähigkeiten entwickeln zum anderen wird die direkte Erfahrung mit Schülerinnen und Schüler innerhalb des komplexen Lernorts Garten möglich gemacht. Eichstätter Schülerinnen und Schüler bekommen damit die Möglichkeit, einen besonderen Lernort der transformativen Bildung kennenzulernen und in ihm zu arbeiten. Dabei sollen sowohl Studierende wie auch Schülerinnen und Schüler Zukunftskompetenzen ausbauen und vernetzen.

Das Modul befähigt Studierende, einen Schulgarten selbständig einzurichten, ihn wirkungsvoll im Schulalltag zu integrieren und sich mit den Schülerinnen und Schülern mit Themen wie Naturzusammenhänge, Lebensmittel und gesunde und nachhaltige Ernährung auseinanderzusetzen. Das Modul ist speziell für die Bedürfnisse von Studierenden des Grund- und Mittelschullehramts zugeschnitten und wird in Kooperation mit dem Acker e.V. durchgeführt. Unter dem Motto „Wir ackern für Bildung und Ernährung! Eine Generation, die weiß, was Sie isst“ ist der Acker e.V. seit fünf Jahren bereits ein wichtiger Nachhaltigkeitsmultiplikator und an über 450 Schulen im deutschsprachigen Raum aktiv. Neben der Arbeit im Garten sind die Studierenden aber auch dafür verantwortlich, ihr neu gewonnenes Wissen an Lernende weiterzugeben, indem sie didaktische Setting konzipieren, durchführen und reflektieren. Dadurch haben die Schülerinnen und Schüler aus Eichstätter Schulen die Möglichkeit im Kapuzinergarten zu lernen und zu arbeiten.

Arbeiten in Schulgärten kann neben Wissenszuwachs zu Einstellungsveränderungen auch die psychische und physische positiv beeinflussen. Die staatlichen Grund- und Mittelschulen in Eichstätt verfügen im Moment über keine eigenen Schulgärten und nehmen auch nicht an Programmen des Acker e.V. teil. Den Schülerinnen und Schülern, wie auch den begleitenden Lehrkräften kann der Kontakt mit den wertvollen Inhalten über die „CampusAckerdemie“ bzw. über Studierende des Moduls „Theorie-Praxis-Transfer im Bereich ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)‘ am Beispiel Schulgarten“ möglich gemacht werden.

Sommersemester 2023, Projektleitung: Patrizia Hartmann (Bildung für nachhaltige Entwicklung) — Seminar „Nachhaltige Entwicklung 2“
SL Projekt von Patrizia Hartmann

Im Fokus des Projektseminars im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung stand im Sommersemester 2023 zunächst die Methode Service Learning selbst. Ziel war es, zivilgesellschaftliches Engagement der Studierenden zu fördern. Klimawandel, Flucht, Globale Ungerechtigkeiten, Digitalisierung, Globalisierung, Biodiversitätsverlust – all diese (und viele weitere Themen) sind mit der Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung eng verknüpft.

Das Zusatzstudium „Nachhaltige Entwicklung“ bietet die Möglichkeit, sich mit diesen Zukunftsfragen während des Studiums an der KU vertieft auseinanderzusetzen und sie mit Fachstudium zu verknüpfen. Die Studierenden erwarben im Projektseminar Wissen sowie wichtige Kompetenzen für ihre zukünftige Tätigkeit und für eine Mitgestaltung einer nachhaltigen Entwicklung. Konkret planten die Studierenden in Zusammenarbeit mit der Initiative fairEInt ein Sommerfest, das im Juli 2023 im Eichstätter Obstgarten stattfand. Der Obstgarten ist ein Ort der Begegnung und des Lernens. Er sensibilisiert für Themen im Bereich der Nachhaltigkeit. Leider ist der Obstgarten im Eichstätter Industriegebiet bisher vielen nicht gekannt. Zur Belebung und Bewerbung dieses Ortes konnte das Sommerfest einen erheblichen Beitrag leisten.

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Sommersemester 2023, Projektleitung: Prof. Dr. André Habisch und Eva Wack (Betriebswirtschaftslehre/Christliche Soziallehre) — Vertiefung „Entrepreneurship und Innovation“: Social Innovation I und II
Internationales Action Learning Projekt an der WFI

Das Projektseminar erstreckt sich über zwei Semester und wird regelmäßig angeboten. „Social Innovation I“ findet im Sommersemester statt und vermittelt Grundlagen und Einblicke in das Projektmanagement. Im Wintersemester geht es um die Umsetzung im Sinne des „Service Learning“ und „Action Learning“. Konkret haben Master-Studierende im Bereich Ethik und Entrepreneurship gemeinsam mit Start-ups in Ruanda, Kenia, Ghana, Kamerun, Uganda und Nigeria unterschiedliche Formate zu deren Unterstützung entwickelt. Die Unterstützung in der Projektplanung der Start-ups kommt unmittelbar den afrikanischen Partnerunternehmen zugute, wodurch im zweiten Schritt eine Reihe von Stakeholdern in Sub-Sahara Afrika profitieren, beispielsweise Kleinbauern durch höhere Erträge, Mütter durch innovative Lösungen zum Schutz von Kleinkindern, etwa durch die entwickelte „Kokono-Babyschale“ oder Frauen, die sich für Krebsvorsorge, die Aufklärung über Verhütungsmethoden und Telemedizin einsetzen.

Der Mehrwert für die Studierenden ergab und ergibt sich daraus, die MA-Spezialisierung „Entrepreneurship & Innovation“ in Kooperation mit einem Social Impact Start-up (SIST) in einen Handlungszusammenhang zu involvieren, in dem Lernprozesse selbstgesteuert stattfanden.

School of Transformation and Sustainability

Sommersemester 2023, Projektleitung: Prof. Dr. Simone Birkel (Religionspädagogik) — „Festivalseelsorge als Awareness-Angebot“
Festivalseelsorge Open Air am Berg

In Deutschland ist Festivalseelsorge bereits an verschiedenen Orten präsent, in den wissenschaftlichen Datenbanken finden sich zu diesem Stichwort jedoch noch keine Einträge. Festivalseelsorge versteht sich im Sinne eines Awarenesskonzepts als unaufdringliche Dienstleistung an jungen Menschen, ihnen bei Fragen, Sorgen, Nöte oder auch freudvollen Momenten nahe und ansprechbar zu sein. Diese Dienstleistung kann nur in enger Kooperation und Absprache mit den beteiligten Partnern erfolgen. Beim Open Air am Berg in Eichstätt, einem Festival mit rund 3000 Besucherinnen und Besuchern im Mai 2023, wurde in Gemeinschaftsarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst und dem Jugendpastoral des Bistums Eichstätt die Festivalseelsorge von Studierenden der Religionspädagogik angeboten.

Bereits im Wintersemester 2022/ 23 erfolgte die Konzeptentwicklung. In wöchentlichen mehrstündigen Sitzungen arbeiteten sich die Studierenden fachlich in die Thematik ein und entwickelten über ein selbstorganisiertes Managementtool (Trello) die relevanten wissenschaftlichen Grundlagen und die praktischen Überlegungen. Im Sommersemester 2023 erfolgte zunächst in enger Kooperation mit verschiedenen Fachdiensten eine gründliche Einarbeitung in Methoden der Gesprächsführung, Umgang mit alkoholisierten Personen, Missbrauch, Suizid, enge Zusammenarbeit mit Notfallsanitäterinnen und -sanitätern, Polizei oder Sicherheitsdiensten.

Ziel der Festivalseelsorge war es, jungen Menschen bei jugendkulturellen Veranstaltungen wie dem Open Air am Berg eine Möglichkeit zur Verarbeitung und Bewältigung ihrer emotionalen Belastungen zu geben, und ihnen in ihrer Situation und Nöten beizustehen. Dabei steht ein respektvolles, wertschätzendes und vertrauensvolles Miteinander im Vordergrund, welches zum Gelingen eines gewaltfreien Festivals beitragen soll und körperliche oder psychische Grenzüberschreitungen zu verhindern hilft.

Sommersemester 2023, Projektleitung: Prof. Dr. Barbara Meyer (Pädagogik) — „Jesuit Worldwide Learning und ‚Service Learning at the Margins‘“
JWL Learning Facilitator

Seit 2019 bietet das Projekt „Jesuit Worldwide Learning“ (JWL) gemeinsam mit der KU spezielle Online-Kurse – „Learning Facilitator“ – für junge talentierte Menschen aus Krisengebieten und sozialen Brennpunkten an. Den jungen Menschen wird Teilhabe ermöglicht, die ansonsten von Bildung ausgeschlossen wären. Frauen und Männer aus Afghanistan, Myanmar, Sri Lanka, Malawi und Indien sind als Studierende an der KU eingeschrieben. JWL möchte jungen Menschen, die sonst keinen Zugang zu Universitäten hätten, Hoffnung und berufliche Perspektiven geben. Bildung hilft dabei, Menschen in Krisengebieten zu unterstützen und Fluchtursachen zu verringern.

In der Veranstaltung „Service Learning at the margins” lernten Studierende der Religionspädagogik und der Sozialen Arbeit das Bildungskonzept von JWL kennen. Kernidee des Service Learning-Projekts war es, dass KU-Studierende in Eichstätt gemeinsam mit JWL-Studierenden herausfiltern, was aus der Sicht der JWL-Studierenden noch nötig wäre, um das Konzept der personalen Fürsorge umzusetzen. Ganz konkret ging es darum, für Probleme und Anliegen persönlicher Art der JWL-Studierenden Hilfsangebote zu finden bzw. diese gemeinsam zu entwickeln.

Die Studierenden aus Eichstätt könnten im Rahmen des Projekts Kompetenzen im wissenschaftlichen Vorgehen in der Psychologie und in unterschiedlichen Datenerhebungsverfahren praktizieren, gewonnene empirische Forschungsergebnisse kritisch rezipieren und daraus handlungspraktische Implikationen für die Praxis ableiten. Konkret lernten die Studierenden die Bedürfnisse der JWL-Zielgruppe kriteriengeleitet zu analysieren, die Ergebnisse zu strukturieren und passende Schlüsse zu ziehen. Die Studierenden erwarben zudem die Fähigkeit, in einem kooperativen Prozess mit Vertreterinnen und Vertretern der Zielgruppe pädagogisch-psychologische Angebote in englischer Sprache zu gestalten, die den Bedarfen entsprachen. Die Studierenden aus Eichstätt lernten so die Situation der Menschen an den Rändern der Gesellschaft und deren spezifischen Bildungszugang kennen. Zudem entwickeln sie (fremdsprachliche) Kompetenz in der Gestaltung von pädagogisch-psychologischen Angeboten sowie neue Perspektiven in der Erwachsenenbildung in internationalen Kontexten. Das Ziel des Projektes war es, digitale Angebote zur Verfügung zu stellen. In einem Learning-Management-System der Firma Seitwerk wurden die erarbeiteten Produkte wie z.B. produzierte Videos oder Verweise auf hilfreiche Angebote eingestellt und stehen den Studierenden weltweit zur Verfügung.

Wintersemester 2022/23, Projektleitung: Prof. Dr. Simone Birkel (Religionspädagogik) — „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Gesellschaft und Kirche/Spezielle religionspädagogische Handlungsfelder und ihre Methoden“
BNE Escape Room

Die gegenwärtigen multiplen Krisen rufen u.a. auch Bildungsverantwortliche in kirchlichen Institutionen auf den Plan. Ein Um- und Neudenken v.a. im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wäre notwendig, um in kirchlichen Schulen und Bildungsinstitutionen wie Kitas, Erwachsenenbildungseinrichtungen oder Verbänden systematisch und kontinuierlich eine sozial-ökologische Transformation zu unterstützen. Den jeweiligen Institutionen fehlen jedoch Fachwissen sowie Personalressourcen, um BNE-Veranstaltungen konzipieren und durchführen zu können. Hierbei können Studierende, die in diesem Bereichen Kompetenzen erwerben, unterstützend tätig sein und bei der Durchführung von BNE-Angeboten praxisnah Inhalte erproben und reflektieren.

Studierende des Zusatzstudiums „Persönlichkeitsbildung & Engagement“ konzipierten und initiieren ausgehend von ihrer eigenen Vorerfahrung und dem Bedarf des jeweiligen Kooperationspartners ein BNE-Bildungsangebot im Bereich der kirchlichen Jugend- oder Erwachsenenbildung. Die Diskussion theologisch-ethischer Leitbilder sowie die Reflexion von Ausgangsbedingungen einer zukunftsfähigen Bildung im Kontext einer sozial ökologischen Transformation standen dabei im Mittelpunkt des Moduls. Durch das Erproben verschiedener Mikro-Methoden einer Bildung für nachhaltigen Entwicklung (BNE) entwickeln die Studierenden Sicherheit im Umgang mit Bildungskontexten. Durch die Kooperation mit kirchlichen Bildungsakteuren wurden gleichzeitig mögliche Schwellenängste abgebaut.

Fakultät für Soziale Arbeit

Wintersemester 2023/24, Projektleitung: Maria Wolf (Soziale Arbeit) — Seminar „Qualitätsstandards“ (Basa 7.2.1) des Studienschwerpunkts Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit/außerschulische Jugendarbeit
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Im Sommersemester 2023 führte das 6. Semester der Sozialen Arbeit in Kooperation mit dem Haus der Jugend/ der Stadtjugendpflege eine Sozialraumanalyse im Quartier „Eichendorffstraße“ in Eichstätt durch. Das Quartier erwies sich als segregiertes, von städtischen Kommunikations- und Entwicklungszusammenhängen entkoppeltes Viertel, das einerseits von großer Solidarität, andererseits von Vorbehalten zwischen Bewohnergruppen geprägt ist. Ziel des Service Learning-Projekts ist die kooperative Entwicklung eines Stadtteil- bzw. Beteiligungsgremiums mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Quartiers, das Verknüpfungen sowohl zwischen den Bewohnergruppen als auch eine städtische Inklusion befördert. Schwerpunkt ist die partizipative Einbindung junger Menschen durch Formen digitaler Jugendarbeit. Begleitet wird die Projektarbeit der Studierenden an einem exemplarischen Feld durch Vermittlung der theoretischen Kenntnisse zu digitaler Jugendarbeit und den Qualitätsstandards in den Handlungsfeldern des Studienschwerpunkts.

Aktuelle Nachrichten und Veranstaltungen

Ausschreibung für Service Learning Förderung

Interessierte können noch bis zum 30. April 2025 eine Förderung für Service Learning-Projekte im Sommersemester 2025 beantragen.

Ausschreibung für den Research Grant 2025-26

Wir schreiben wieder einen Research Grant aus. Forschende können noch bis zum 31. Mai 2025 einen Antrag auf Förderung stellen.

Workshop "Service-learning Meets Business Education" vom 26. - 28. Februar 2025 an der WFI

Zusammen mit der Social Impact Start-up Academy (SISTAC) und der WFI veranstalten wir vom 26. bis 28. Februar einen internationalen Workshop zum…

Kontakt

Gerne steht das Uniservitate-Team für Fragen und Beratungen zum Thema Service Learning zur Verfügung. Es können gerne individuelle Termine vereinbart werden.

Christiane Hoth de Olano
Christiane Hoth de Olano
Projektleitung Uniservitate Hub for Central & Eastern Europe and the Middle East
Gebäude Ulmer Hof  |  Raum: UH-011
Olha Mykhailyshyn
Olha Mykhailyshyn
Projektleitung Uniservitate Hub for Central & Eastern Europe and the Middle East
Gebäude Ulmer Hof  |  Raum: UH-011