Neuer Studiengang Sustainability in Business & Economics

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Der Studiengang Sustainability in Business & Economics bietet eine exzellente wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Ausbildung im Hinblick auf die Erfordernisse einer nachhaltigen und ethischen Wirtschaftsweise. Das projektorientierte Studium vermittelt methodische und inhaltliche Kompetenzen, um gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen aus Sicht von Unternehmen, Politik und Interessensgruppen (z.B. NGOs) gestalten zu können. Das Studienprogramm ermöglicht internationale Erfahrung und richtet sich an interessierte Studierende, die verstehen wollen, wie nachhaltiges Wirtschaften der Zukunft aussehen kann.

Zum Wintersemester 2022/23 startet an der KU der neue Studiengang "Sustainability in Business & Economics".
Eine Bewerbung für den zulassungsbeschränkten sechssemestrigen Bachelorstudiengang „Sustainability in Business and Economics“ ist noch bis 15. Juli möglich.
Weitere Informationen finden sich unter www.ku.de/sbe.

Die aktuelle Diskussion um die strategische Ausrichtung der Energieversorgung angesichts des Ukraine-Krieges zeigt beispielhaft, wie eng Fragen von Nachhaltigkeit und Wirtschaft miteinander verbunden sind. Generell verändern Klimawandel, Globalisierung, demographischer Wandel und technischer Fortschritt das Wirtschaftsleben. Vor diesem Hintergrund verbindet der neue Bachelorstudiengang „Sustainability in Business and Economics“ der KU ab dem kommenden Wintersemester sowohl wirtschafts- als auch sozialwissenschaftliche Kompetenzen. Die Absolventinnen und Absolventen können so künftige gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Lösungsansätze mitgestalten – bei Unternehmen, im öffentlichen Sektor oder Nichtregierungsorganisationen. Das Studienprogramm ist ein Angebot der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt (WFI Ingolstadt School of Management).

„Der Fokus unseres Studiengangs liegt auf einer multidisziplinären Betrachtung aller Wirtschaftsakteure sowie deren Abhängigkeiten voneinander. Grundlage ist die Überlegung, dass eine nachhaltige Neuordnung der Wirtschaft durch ethisches wirtschaftliches Handeln, Innovation, Regulierung, Lösung von Anreizproblemen sowie durch Wachstum erreicht werden kann. Der Studiengang basiert auf einem Konzept von Nachhaltigkeit, das Umweltschutz, gesellschaftlichen Ausgleich und Wirtschaftswachstum miteinander verbindet“, erklärt Studiengangsleiter Prof. Dr. Alexander Danzer. Er hat an der KU den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre/Mikroökonomik inne und untersucht etwa den Lebensmittelkonsum vom Regal bis auf den Teller, volkswirtschaftliche Langzeitfolgen von Katastrophen wie dem Reaktorunfall von Tschernobyl oder bildungsökonomische Fragestellungen.

Die Vielfalt dieser Themen steht beispielhaft für die fachübergreifende Herangehensweise auch der weiteren Dozierenden des Studiengangs. Sie werden Denkansätze und Methoden von der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Psychologie bis hin zu Ethik sowie Wirtschafts- und Sozialgeographie vermitteln.  

Für den Unternehmer und Wissenschaftler Professor Reinhard Büchl kommt das Studienangebot zum richtigen Zeitpunkt: „Die unausweichliche Transformation zur Nachhaltigkeit ist eine der größten Herausforderungen für Unternehmen in den nächsten Jahren. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen, in denen es in der Regel keine eigenen Nachhaltigkeitsabteilungen gibt, fehlt es oft an Know-How, um die ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen Lösungen der Zukunft zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund wird eine große Nachfrage nach Studienabgängern entstehen, die neben ihrem ökonomischen Basiswissen methodische und inhaltliche Kompetenzen mitbringen, um Unternehmen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit zu unterstützen.“ Büchl war über 45 Jahre hinweg als Unternehmer in der Entsorgungsbranche tätig und gründete 2017 das Ingolstädter Institut für Angewandte Nachhaltigkeit (inas) – ein An-Institut der KU.

Der Bachelorstudiengang ist praxisnah ausgerichtet: Neben Lehrveranstaltung mit Expertinnen und Experten werden die Studierenden auch zusammen mit regionalen Unternehmen und Institutionen an realen Fragestellungen zu Nachhaltigkeitsproblemen arbeiten. Alle Studierenden werden außerdem darin bestärkt und unterstützt, Erfahrung im Ausland zu sammeln. Im Studienprogramm ist dafür das fünfte Semester vorgesehen. Die nötigen Sprachkenntnisse erlangen die Studierenden in zwei verpflichtenden Wirtschaftssprachmodulen in den ersten beiden Fachsemestern.

Ab dem vierten Semester können die Studierenden zwei Vertiefungsrichtungen wählen. Der Bereich „Reporting, Taxes and Sustainabilty“ eröffnete Perspektiven für eine spätere Tätigkeit in Controlling, Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung. Denn auch im Rahmen der Steuerpolitik geht es beispielsweise um die Frage, wie durch die Besteuerung Umweltschutz gefördert werden kann, aber auch wie sich ein fairer Wettbewerb zwischen verschiedenen Unternehmen durch die Besteuerung gewährleisten lässt.

Der Schwerpunkt „Economics and Finance for a Sustainable Economy“ nimmt die Frage in den Blick, wie Finanzmärkte, politische Institutionen, Wirtschafts- und Geldpolitik zu einer neuen, nachhaltigen Wirtschaftsordnung beitragen können.

Nicht nur im Hinblick auf die Folgen von Online-Handel gilt es zudem zu klären, wie sich Produktion, Logistik und Supply Chain Management global agierender Konzerne ressourcenschonend und sozial-verantwortungsvoll gestalten lassen. Dies ergründen die Studierenden im Schwerpunkt „Customer Experience, Digital Systems, and Operations for a Sustainable World“.

Die Vertiefungsrichtung „Spaces and Politics for Sustainable Futures“ wiederum richtet sich an Studierende, die ein Interesse an einer vernetzen Sicht auf regionale und globale Entwicklungspfade haben – im Hinblick auf Güter, Personen, Informationen und Kapital. Leitfrage dabei ist, wie sich Ungleichheiten in der global integrierten Wirtschaft reduzieren und ein höheres Maß an ökologischer Nachhaltigkeit erreichen lassen.

 

Ein Interview mit Prof. Koch zeigt exemplarisch die Bedeutung von Steuern für eine nachhaltige Entwicklung:

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Artikel zum Interview