Die bislang noch kaum untersuchten spätmittelalterlichen Handschriften aus der Abtei St. Walburg (Eichstätt), die in einer Kooperation mit der Abtei, dem Handschriftenzentrum der BSB München und der UB Eichstätt erschlossen und digitalisiert werden sollen, enthalten eine Vielzahl von Legenden zur Patronin des Klosters, der heiligen Walburga, die seit dem Frühmittelalter entstanden sind. Die Filiation dieser lateinischen und deutschen Textzeugen ist bislang nicht ermittelt, auch der Zusammenhang mit einem Ingolstädter Druck der Heiligenvita steht aus. Besonderes Interesse gewinnt die Frage des Netzwerks der Textzeugen für die heute im Diözesanmuseum in Eichstätt aufbewahrten Bildteppiche zur Heiligen, die aus unterschiedlichen Werkstätten stammen und ganz unterschiedliche Akzente in der visuellen Repräsentation der Heiligen setzen. Konkret möchte ich untersuchen, auf welche hand- oder druckschriftlichen Viten sich insbesondere der jüngere zweite, in der Abtei unter Äbtissin Walburga von Absberg um 1519 hergestellte Walburga-Teppich beziehen lässt. Das Projekt steht in Verbindung mit Forschungsinitiativen im Forschungsfeld I des ZRKG der KU Eichstätt zur Intermedialität von Heiligenverehrung.