Dialoge der Medien: Intermediale Reflexivität in Literatur und Film der Gegenwart

Prof. Dr. Isabelle Stauffer

Bearbeitungszeitraum: 02/2020 bis 09/2025

Form der projektierten Publikation: Sammelband, Monografie

In Literatur und Film der Gegenwart sind intermediale Bezüge, welche über die eigene Medialität und diejenige anderer Medien reflektieren, weit verbreitet. Diese vermehrte Reflexion gründet nicht nur in einer postmodernen Lust am Spiel, sondern auch in einer prekären Situation: Die Buchbranche steckt in einer tiefen Krise und das Kinosterben wurde durch die Corona-Pandemie nur noch verstärkt. Angesichts der harten Medienkonkurrenz durch Internet und digitales Fernsehen reflektieren die beiden älteren und in gleicher Weise bedrohten Medien, Literatur und Kinofilm, in wechselseitigem Dialog vermehrt ihre Potentiale und Grenzen.

Romane der Gegenwartsliteratur wie Christian Krachts Imperium oder Die Toten, Benjamin Steins Replay oder Thomas von Steinäckers Geister nehmen Bezug auf das Medium Film und Filme nach 2000 wie Finding Forrester, Stranger Than Fiction oder Atonement beziehen sich metafiktional auf das Medium Literatur und eröffnen damit intermediale Reflexionsräume zwischen Literatur und Film. Das Projekt untersucht Formen und Funktionen dieser gehäuft auftretenden intermedialen Reflexivität zwischen Literatur und Film angesichts des digitalen Umbruchs. Von besonderem Interesse sind auch die medialen Inszenierungsstrategien und die narrativen Funktionen von Briefen im Film. Insgesamt werden die Eingemeindungs-, Abgrenzungs- und Neupositionierungsversuche der verschiedenen Medien, die mit diesen dialogisierenden Bezugnahmen einhergehen.