Verortungen der Grenze

Prof. Dr. Kerstin Schmidt
Prof. Dr. Robert Schmidt

Bearbeitungszeitraum: 1. 10. 2020 bis 30.9. 2022

Form der projektierten Publikation: Monografie

Das Projekt untersucht strittige kulturelle Verortungen von Grenzen. Ausgangspunkt dafür ist die Beobachtung, dass die Grenze im Kontext von Migration, Medialisierung, Digitalisierung und (post)migrantischen Lebensformen – weit über die Auseinandersetzungen an Mauern, Zäunen und Grenzanlagen hinaus – zum Inbegriff brisanter und umkämpfter kultureller Verortungspraktiken geworden ist. Ähnliche strittige Grenzziehungen zeigen sich ganz aktuell auch in der pandemischen Krisenlage. Auf sie reagieren Praktiken der Verortung, Eindämmung und Territorialisierung des sich global verbreitenden Infektionsgeschehens, die sich mit Re-Nationalisierungs-, Ethnisierungs-, Kulturalisierungs- und De-Globalisierungsprozessen verknüpfen. Für die Analyse strittiger kultureller Verortungen von Grenzen werden medien-, literatur- und kulturwissenschaftliche mit soziologisch-praxistheoretischen Zugängen verknüpft. Das Projekt verklammert ein fallbezogenes Vorgehen mit einer grundlagentheoretischen Ausrichtung und setzt sich zum Ziel, die konstitutive Strittigkeit von Grenz- und Verortungsprozessen herauszuarbeiten. Es wird eine Monografie erarbeitet, die zu einem neuen kritischen gesellschaftlichen, politischen und kulturanalytischen Verständnis von Grenzen beitragen möchte.