Erhebung von Kindern mit Auffälligkeiten in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen der Stadt Ingolstadt

Bild Schule Ingolstadt
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Am Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt beschäftigen wir uns im Auftrag der Stadt Ingolstadt mit Kindern mit erhöhtem Förderbedarf. Mit diesem Projekt möchten wir herausfinden, wie sich die Situation von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf in den Ingolstädter Betreuungs- und Bildungseinrichtungen gestaltet. Mit einer Befragung von Fach- und Lehrkäften sollen genauere Informationen und belastbare Zahlen zu Kindern mit erhöhtem Förderbedarf oder Auffälligkeiten generiert werden. Im Fokus der Umfrage stehen Kinder mit integrativer Maßnahme bzw. Eingliederungshilfe, Kinder in inklusiver Beschulung sowie Kinder, die ähnliche oder weitere Auffälligkeiten zeigen. Dabei werden jeweils auch die vorhandenen Fördermaßnahmen und der Bedarf evaluiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Sprachförderkursen wie dem Vorkurs Deutsch. Die Ergebnisse der Befragung sollen mögliche Weiterentwicklungen von vorhandenen Angeboten zur Unterstützung von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf aufzeigen.

 

Nähere Informationen zum Projekt:

Projektziel

In diesem Projekt wird eine Datengrundlage über die Situation von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf in den Ingolstädter Kindertageseinrichtungen und Grundschulen geschaffen.

Kurzbeschreibung

In den Kindertageseinrichtungen und Grundschulen der Stadt Ingolstadt hat die Zahl an Kindern mit einem erhöhten Förderbedarf bzw. entwicklungsbezogenen Auffälligkeiten in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen (Foidl und Gronauer 2023; Stadt Ingolstadt 2023). So benötigten im Jahr 2023 von den rund 6.400 Kindern, die in Ingolstadt eine Kindertageseinrichtung besuchten, durchschnittlich 236 Kinder einen speziellen Integrativplatz, der den Kindern eine stärkere Unterstützung und Betreuung zusichert (Stadt Ingolstadt - Amt für Kinderbetreuung und -bildung 2024). Neben den Kindern, bei denen entsprechende Bedarfe diagnostiziert wurden, berichten die Einrichtungen und andere Akteure im Bereich von Kinderbetreuung und Bildung zudem von einer steigenden Zahl an Kindern mit vergleichbaren Auffälligkeiten, bei denen allerdings keine Diagnose vorliegt. Diese Kinder weisen dennoch einen erhöhten Förder- und Betreuungsbedarf auf, der von den Einrichtungen aber nicht durch entsprechendes zusätzliches Personal und/oder externe Dienste gedeckt werden kann. Dies kann sowohl negative Auswirkungen auf die Entwicklung des betreffenden Kindes haben, da dieses nicht optimal gefördert werden kann, als auch zu einer Überlastung des pädagogischen Personals führen und somit die gesamte Einrichtung beeinflussen. Die Thematik besitzt also für alle Beteiligten eine hohe Relevanz. Da Kinder mit erhöhtem Förderbedarf ohne integrative Maßnahme bzw. Eingliederungshilfe oder Kinder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf statistisch nicht erfasst werden, sind bisher keine qualifizierten Aussagen zum Ausmaß dieses Phänomens möglich. Dieses Forschungsprojekt soll diesen Umstand ändern und verlässliche Daten zu den Kindern mit integrativer Maßnahme bzw. Eingliederungshilfe, zu den Kindern in inklusiver Beschulung sowie zu den Kindern, die ähnliche oder weitere Auffälligkeiten zeigen, liefern. Um die Situation und Förderung der Kinder sowie der Fach- und Lehrkräfte einschätzen zu können, werden zudem die für die Kinder vorhandenen Fördermaßnahmen und der Bedarf sowie die Belastungssituation der Mitarbeitenden evaluiert.

 

Projektleitung

Prof. Dr. Klaus Stüwe

 

Projektmitarbeitende

Dr. Veronika Hecht

Helena Czech, M. A.

Jasmin Juch, M. Sc.