Deutsch-Französisches Zentrum in Rennes

Wer besucht das CEFA?

In der rue Saint Melaine in Rennes empfängt seit 1975 der Centre Franco-Allemand (CEFA) de Rennes seine Gäste. Das ist eine bunte Gruppe aller Altersklassen aus Franzosen, Deutschen und Kindern von deutsch-französischen Paaren.
Genauso vielfältig wie die Besucher/innen selbst, sind auch die Gründe, warum sie sich an den CEFA wenden. Dies sind zum Beispiel:

  • Um Deutsch in einem der vielen Sprachkurse zu lernen oder vorhandene Kenntnisse zu verbessern
  • Um ein Goethe-Zertifikat zu erwerben, zum Beispiel für Arbeit oder Schule
  • Um Kontakt zu deutschen Muttersprachler/innen zu finden und dadurch die eigenen Sprachkenntnisse zu verbessern
  • Um sich über Deutschland, seine Sprache, die Kultur und Einwohner/innen, seine Geografie, den Tourismus oder auch den deutschen Arbeitsmarkt zu informieren
  • Um Kontakt zu anderen Deutschen zu finden
  • Um deutschsprachige Babysitter*/innen zu finden
  • Um den in Frankreich aufwachsenden Kindern auch die deutsche Sprache und Kultur näherzubringen

CEFA: ein Ort, um die Beziehungen zu Deutschland zu pflegen

Angefangen hat der CEFA dabei allerdings viel kleiner: in den ersten Statuten von 1976 war als Aufgabe lediglich festgelegt, den problemlosen und guten Ablauf der Austausche zwischen Sachsen und der Bretagne sicherzustellen. Damals hieß der CEFA noch „Centre d’Échanges Franco-Allemand“.

Seinen heutigen Namen, „Centre Franco-Allemand“, hat er erst mit der Reform seiner Statuten im Jahr 2003 erhalten, mit dem auch seine Aufgaben neu definiert wurden. Diese bestehen nun in der „Festigung der Verbindungen der Freundschaft und des gegenseitigen Verstehens zwischen den beiden Ländern durch sprachliche und kulturelle Förderung, um so die Intensivierung der menschlichen und wirtschaftlichen Beziehungen im Rahmen der verschiedenen Städtepartnerschaften, besonders derjenigen zwischen Rennes und Erlangen, zu ermöglichen.“ (Übersetzung aus den seit 2003 bestehenden Statuten des CEFA Rennes.)  Auch gibt es einen Vertrag mit der Stadt Rennes, die den CEFA subventioniert, damit dieser allen Interessierten offensteht und Auskünfte gibt über Deutschland, dessen Kultur, sowie die Möglichkeiten für Austausche, Praktika und Arbeit in Deutschland. 

Neben regelmäßigen kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten, Konferenzen oder Ausstellungen bietet der CEFA auch von Muttersprachlern geleitete Deutschkurse an. Da er auch Prüfungszentrum des Goethe-Instituts de Paris ist, können hier ebenfalls Goethe-Zertifikate erworben werden.

Partner des CEFA im ganzen deutschsprachigen Raum

Weitere institutionelle Partner des CEFA sind neben der Stadt Rennes und dem Goethe-Institut auch Rennes-Metropole und die FAFA Bretagne (Fédération des Associations Franco-Allemandes pour l‘Europe). Sie bereiten mit dem CEFA gemeinsame Events vor, entsenden Abgeordnete zur Generalversammlung des CEFA und validieren als Geldgeber auch dessen strategisches Programm. Im Fall der FAFA handelt es sich vor allem um eine gemeinsamen Kommunikations- und Koordinierungsstrategie.
Als relativ neue Partner sind das Österreichische Kulturforum und Pro Helvetia zu nennen, da der CEFA seine Reichweite auf den gesamten deutschsprachigen Raum erweitert und in Zusammenarbeit mit diesen beiden neuen Partnern nun auch über Österreich und die Schweiz informieren möchte.
Nicht vergessen werden sollte ebenfalls das deutsch-französische Institut Erlangen, das derzeit mit dem CEFA zusammen eine Reihe von Konferenzen vorbereitet, die dazu beitragen sollen, die Schüler beider Institute besser miteinander zu vernetzen. So sollen persönliche Kontakte zwischen Deutschen und Franzosen, die jeweils die andere Sprache lernen, geschaffen werden. Hier nutzen der CEFA und das DFI in Rennes‘ Partnerstadt Erlangen die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung für sich.

Das CEFA in Coronazeiten

Im Zuge der Corona-Krise werden momentan alle Kurse und Events des CEFA nur als Online-Formate angeboten. Wie aber auch im Falle der Vernetzung der Rennaiser und Erlanger Sprachschüler*innen, bringt dies auch Vorteile mit sich: die räumliche Distanz verliert an Bedeutung und es kann ein breiteres Publikum erreicht werden.

Dennoch: einiges von dem, was der CEFA in Rennes mitorganisiert, kann nur vor Ort stattfinden und lebt sogar ein Stück weit von der Entfernung der bretonischen Stadt zu Deutschland. So konnte im Oktober 2020 in Zusammenarbeit mit dem Verein M.U.R de Rennes der Münchner Künstler Felix Rodewaldt eingeladen werden, um ein temporäres Street-Art-Werk zur Feier der 30-jährigen Wiedervereinigung Deutschlands zu gestalten. M.U.R steht für „Modulable. Urbain. Réactif“ (also veränderbar, städtisch, reaktiv) und ist der Name von Vereinen zur Förderung zeitgenössischer Kunst und Street-Art, die eine öffentliche Ausstellungsfläche für wechselnde Werke zur Verfügung stellen. Aufgrund der Corona-Krise konnten aber leider nur wenige Menschen das Werk MUR #8 bewundern, bevor es, ganz im Sinne des Konzeptes der M.U.R, nach eineinhalb Monaten von MUR #9 abgelöst wurde.

Die "Deutschen in Rennes" bei Facebook

Neben dem CEFA gibt es in Rennes noch eine weitere Stelle, an die man sich wenden kann, um deutschsprachige Informationen zu erhalten: die Facebookseite „Deutsch in Rennes“. Sie wurde 2011 von Robert Schindewolf (damals DAAD Lektor an der Uni Rennes II) und Genia Richter (damalige Deutschlektorin am IEP Rennes) gegründet. Das Ziel war dabei, eine Plattform für die Vernetzung von deutschsprachigen Personen in Rennes und Umkreis zu schaffen, also sowohl für Muttersprachler*innen, als auch für Deutschlernende. Ebenfalls sollte die Seite dazu dienen, auf aktuelle Kulturveranstaltungen mit Bezug zu Deutschland hinzuweisen.

In der ersten Zeit folgten vor allem Studierende der Seite, die zwischenzeitlich auch von anderen Administrator*innen betreut wurde. Inzwischen liegt die Administration wieder bei Robert Schindewolf.

In den ersten Jahren gab es viele Aktivitäten in und um Rennes, wie beispielsweise deutsche Theaterstücke oder Gastauftritte der Schaubühne Berlin am TNB Rennes. Auch über Veranstaltungen der FAFA und des CEFA wie dessen Weihnachtsfeier, Vorträge oder Veranstaltungen zum deutsch-französischen Tag wurde informiert.

Außerdem gibt es gelegentlich Anfragen für Tandemprojekte oder zu Informationen zum Deutschlernen sowie Stellenangebote für Muttersprachler.