Im Oktober 2022 reiste im Rahmen einer Exkursion zum ersten mal eine Gruppe von Eichstätter Geographie Studierenden unter der Leitung von Dr. P. Fischer auf die Insel Zypern.
Im Kreuzungspunkt der europäischen, asiatischen und afrikanischen Kulturen gelegen, blickt die drittgrößte Insel im Mittelmeer auf mehr als 10.000 Jahre Geschichte zurück. Zypern war bereits in historischer Zeit als erzreiches Land bekannt. Die Bezeichnung für Kupfer wurde von ihr eventuell abgeleitet und gab Ihr wahrscheinlich den Namen – oder waren es doch die Zypressen? Die Insel der Aphrodite, die geographisch zu Asien, politisch teilweise zu Europa gehört, ist mit bis zu 340 Sonnentagen, 700 km Küstenlinie, vielen abwechslungsreichen Landschaften und Böden das ideale Exkursionsziel.
Die Exkursion hat Spuren hinterlassen. Die gemeinsamen Besuche, Führungen und Diskussionen an den sorgfältig ausgewählten Exkursionsstandorten waren für alle sehr ertragreich. Sie behalten zahlreiche allgemeine Eindrücke und Erfahrungen, und sind sich insbesondere der Zusammenhänge von Geographie und Politik und natürlich auch der von Geologie und Boden bewusster geworden.
Anfang September fand die Jahrestagung der DBG (Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft) in Trier statt. Nach dem Motto "Grenzen überwinden, Skalen überschreiten" besuchte P. Fischer, erstmalig als Vertreter des Fachgebietes diese alle zwei Jahre stattfindende Tagung und sammelte wertvolle Eindrücke und konnte sich u.a. über die Änderungen im Zuge der Neuauflage der KA6 (Bodenkundliche Kartieranleitung) informieren. Insbesondere auf den wissenschaftlichen Exkursionen konnte er wertvolle Kontakte knüpfen, die ihm für die Arbeit in Eichstätt weiterhelfen.
Durch die Verschiebung der Jahrestagung in das Jahr 2022 waren zwei „Böden des Jahres“ mit Ausstellungen vertreten, der Pelosol (für 2022) und der Lössboden (für 2021).
BGR-Ausstellung
Teil B: Die im Feld gewonnenen Proben werden im neuen Geolabor bearbeitet. Schwerpunktmäßig werden bodenphysikalische Analysen durchgeführt
Teil A: Datenaufnahme im Gelände an vier unterschiedlichen Standorten im Naturpark Altmühltal
Am frühen Morgen des 24. Mai traf sich die Exkursionsgruppe, d.h. 13 Geographiestudenten und der Leiter Herr Dr. Peter Fischer (Fachgebiet Bodenkunde und Bodenerosion), vor der Uni und begaben uns von dort aus gemeinsam auf unser kleines Abenteuer entlang des Lechs. Angefangen bei der Lechmündung östlich von Rain am Lech fuhren wir innerhalb von zwei Tagen mit den Unibussen verschiedene Standorte am Fluss ab. Dabei lernten wir die lange Staustufenkette und den letzten Wildfluss in ein und dem selben Fluss kennen.
In Scheuring angekommen, wurden wir von Bürgermeister Herrn Manfred Menhard höchstpersönlich und dem ehemaligen Förster der Gemeinde, Herrn Ludwig Pertl in Empfang genommen. Hier wird der Boden ernst genommen! Der Boden und seine Ökosystemleistungen steht bei dem von der EU gefördertem Projekt „links4soils“ im Fokus. Das Thema des Standortes war die extrem verschlechterte Bodenleistung in Wäldern, verursacht durch den seit ca. 150 Jahren betriebenen Umbau von natürlichem Wald zu größtenteils Fichten-Monokulturen – alles für eine gesteigerte Holzproduktion. Anhand einer Reihe von verschieden Bodenprofilen, an denen uns Herr Fischer auch bodenkundliche Grundlagen vermittelte wurden uns die enorm positiven Auswirkungen von Laubbäumen und die dagegen alarmierenden Effekte von reinem Nadelwald auf die Bodenleistung verdeutlicht. Die Botschaft, die uns in Scheuring vermittelt wurde, war klar und deutlich: Lebendiger Boden ist Lebensgrundlage!
Nach diesem interessanten und informativen Besuch im Auwald fuhren wir in Richtung Füssen, wo sich unser Schlafplatz für die Nacht, die Jugendherberge, befand. Bei einem kurzen Halt am Forggensee, dem Kopfspeicher des Lechs, konnten wir dann nicht nur den schönen See, sondern auch den Ausblick auf das Schloss Neuschwanstein genießen. Dabei erklärte uns Herr Fischer das „Geologische Panorama“ mit der Übergangszone des Flysch, welcher den Übergangsbereich der Alpen zum nördlichen Alpenvorland bildet.
Am nächsten Morgen ging es für uns nach einem ausgiebigen Frühstück pünktlich um 08:30 Uhr weiter. Der erste Standort des 2. Exkursionstags war der eindrucksvolle Lechfall bei Füssen, bei dem sich der reißende Fluss über 5 Stufen in eine Klamm stürzt. Der Lechfall wurde vom Landesamt für Umwelt zu einem der schönsten Geotope Bayerns ausgewiesen Herr Fischer bewies also mit der Entscheidung, am beeindruckenden Wasserfall Halt zu machen, einen guten Geschmack.
Nicht weniger spektakulär war der nur wenige 100m entfernte Baumkronenweg Ziegelwies, den wir auf unseren Wunsch hin besuchten. Auf 21m Höhe spazierten wir auf wackeligen Holzstegen und hatten dabei einen tollen Blick auf den Lech, den Auwald und im Hintergrund natürlich die Berge! Die viel bessere Entscheidung, nachdem wir im kürzlich gefluteten Auwald mehrere cm-dick im nassen Schlamm und Dreck standen. Herr Fischer nennt dies fluviatile Sedimente oder Auenlehm, aber auch wir sind erstaunt, wie sich diese Rückstände, auch Tage nach dem Hochwasser, als Sedimentschleier an der Vegetation erkennen lassen.
Nächster Halt war eine 2016 angelegte Geschiebefalle die zu einer regen Diskussion über Eingriff des Menschen, Hochwasserschutz und Renaturierung führte. Danach folgte ein Niedermoor und nach einer abenteuerlichen Überquerung einer der zahlreichen Seitenarme des verflochtenen Flusses, erreichten wir eine Kiesbank, den Standort unserer Mittagspause. Dort angekommen bissen zwei Kommilitonen die Zähne zusammen und gingen spontan trotz moderater Außentemperatur und enormer Strömung im eiskalten Lech baden. (Herr Fischer hatte ja gesagt wir sollten die Badehosen mitnehmen).
Erfrischt, gestärkt und erholt fuhren wir schließlich immer weiter in die Berge zu unserem letzten Standort: „Der Perle des Lechtals“ wie Holzgau im Naturpark Tiroler Lech auch genannt wird. Vom Parkplatz aus führte ein kurzer Steig hinauf zur höchsten und längsten Seilhängebrücke Österreichs. Wer schwindelfrei ist, konnte über die 200m lange Hängebrücke mit Gitterrost, also mit freier Sicht 110m nach unten, über die Höhenbachtalschlucht spazieren.
Von unserem Standort aus war es zwar nicht mehr weit zu dem Ursprug des Lechs, leider war es uns aber aus zeitlichen Gründen nicht möglich, noch weiter auf seinen Spuren bis zum Formarinsee im Lechquellengebirge vorzudringen. Die Holzgauer Hängebrücke bildete dennoch zweifellos einen gelungenen Abschluss einer spannenden, abwechslungsreichen und informativen Exkursion, die uns den Lech auf vielseitige Weise – einfach typisch geographisch – näher gebracht und uns allen viel Spaß gemacht hat!
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