Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior L.) zählt in Deutschland zu einem häufigen Vertreter in Mischwäldern. Besonders im Hinblick auf den Klimawandel gilt sie, aufgrund ihrer Wärme-und Trockenresistenz als vielversprechende Baumart für den Waldbau.
Allerdings wird die Existenz der Gemeinen Esche weiterhin durch das Eschentriebsterben bedroht. Diese Krankheit, hervorgerufen durch den Schlauchpilz Falsches Weißes Stengelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus), wurde bereits im Jahre 2002 in hiesigen Mischwäldern nachgewiesen. Der Befall führt über erste Welk-Erscheinungen bis hin zum Absterben der Triebe sowie Stammfußnekrosen zum Absterben der Esche. Dennoch scheint wenige Individuen dieser Baumart über eine gewisse Resistenz gegenüber dem Pilz zu verfügen.
Um die Zukunft der Eschen zu sichern und sie wieder stärker im Ökosystem Wald zu etablieren, haben die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) ein bislang beispielloses Projekt ins Leben gerufen. Das Demonstrationsvorhaben FraxForFuture wird mit 9,16 Mio. € aus dem Waldklimafond gefördert. In fünf Forschungsverbänden mit insgesamt 27 Projektpartnern wird seit dem 1. Juli 2020 gemeinsam versucht, den Erhalt der Esche zu sichern. Dabei steht vor allem die projektübergreifende Forschung in den relevanten Fachdisziplinen im Vordergrund. Mit Hilfe der Etablierung eines Monitorings, Untersuchungen zur Genetik, Züchtung und Phytopathologie sowie Aspekten des Waldbaues werden praxisorientierte Strategien für den Umgang mit dem Eschentriebsterben erarbeitet und im weiteren Forstbetrieb etabliert.
Die Professur für Physische Geografie/Landschaftsökologie und nachhaltige Ökosystementwicklung an der Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt arbeitet mit sieben weiteren Projektpartnern in dem Forschungsverbund FraxMon zusammen. In diesem Verbund wird besonderes Augenmerk auf das Monitoring des Eschentriebsterbens gelegt. Ziel unseres Teilprojekts FraxMon ist, zu klären, welche Pflanzeneigenschaften der Esche als Frühindikatoren zur Bewertung des Gesundheitszustandes herangezogen werden können. Dafür wird auf den Untersuchungsflächen u.a. regelmäßig die Phänologie beobachtet, die Pollenviabilität quantitativ bestimmt und der Chlorophyllgehalt der Blätter gemessen. Des Weiteren wird die aerobiologische Konzentration von Pilzsporen abgeschätzt, um Informationen über den Infektionsdruck und die zeitliche Kopplung zwischen dem Auftreten der Sporen und der phänologischen Phase des Wirtes zu erhalten.
Ziel des Demonstrationsprojektes ist es, einen flächendeckenden Überblick über das Ausmaß des Eschentriebsterbens in Deutschland zu bekommen und durch die Kombination verschiedener Disziplinen Lösungen zu finden, diesem entgegen zu wirken.
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