Andreas Kallert studierte Politik- und Verwaltungswissenschaften an der Universität Bamberg und schloss sein Diplom 2011 ab. In seiner Diplomarbeit beschäftigte er sich mit der klassischen politischen Ökonomie von Smith und Ricardo sowie vor allem mit Marx‘ Theorie des Fetischismus und seiner Werttheorie.
In seiner Doktorarbeit an der Universität Marburg beschäftigte er sich mit den Bankenrettungen während der Finanzkrise 2007-2009 in Deutschland. Hierbei analysierte er anhand zweier Fallbeispiele – die 2007 gerettete öffentliche IKB und die 2008 gerettete Hypo Real Estate –, wie sich der gesellschaftliche Diskurs entwickelte. Dabei zeichnet er nach, welche Rolle hierbei die Strategie und das Narrativ der „Systemrelevanz“ mitsamt der Vereinnahmung aller Bürger*innen als potentielle Opfer der Finanzkrise spielte. Er formulierte eine fundierte Kritik der Systemrelevanz, die sich in Gesetzen und Institutionen materialisiert hat und zum Passepartout für den Zugriff auf öffentliche Mittel geworden ist.
Im Anschluss an seine Promotion untersuchte er mit einem Fritz-Thyssen-Forschungsstipendium die Rolle von „systemic importance“ in der Europäischen Bankenunion. Dabei konzentrierte er sich auf den spanischen und italienischen Bankenmarkt und die neuerlichen Bankenrettung der italienischen Monte dei Paschi.
Seit 2016 intensiviert Andreas Kallert seine humangeographische Beschäftigung vor allem mit Fokus auf ungleiche Entwicklung ländlicher Räume im Kontext von Austerität und Finanzialisierung. Neben mehreren Aufsätzen sind insbesondere die Studien zu (un-)gleichwertigen Lebensverhältnissen in Bayern (2017) und Hessen (2020) Ergebnis dieser Arbeit.
seit 10/2021: Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Wirtschaftsgeographie der KU Eichstätt-Ingolstadt
04/2021-09/2021: Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Humangeographie der KU Eichstätt-Ingolstadt
03/2020-6/2020: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt/Main
04/2018-03/2020: Postdoc-Forschungsstipendiat der Fritz-Thyssen-Stiftung, Institut für Politikwissenschaften der Universität Marburg
Seit 10/2014: Lehrbeauftragter an den Universitäten Bamberg (Sozialpädagogik), Marburg (Politikwissenschaften), Potsdam (Soziologie) und Berlin Hochschule für Wirtschaft und Recht (Politikwissenschaften/Verfassungslehre)
07/2012-02/2017: Promotion (Dr. phil.) an den Universitäten Marburg und Frankfurt/Main. Betreuung durch Prof. Dr. John Kannankulam (Marburg) und Prof. Dr. Alex Demirovic (Frankfurt/Berlin).
10/2004-01/2011: Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaften mit Nebenfach Demographie an der Universität Bamberg.
Finanzialisierung
politische Ökonomie der Finanzmärkte
Cultural Political Economy
Geographien ländlicher Räume
Materialistische Staatstheorien
Rechtspopulismus und Rechtsterrorismus
DIYhoch3: Jugendliche kulturelle Selbstorganisation im Dreiländereck Bayern-Sachsen-Thüringen. Teilprojekt: Geographische Perspektiven auf Jugendkulturen in ländlichen Räumen. BMEL-Verbundprojekt
Die Ausgestaltung von Schuldenhilfen für finanzschwache, kleine Kommunen in Deutschland. Eine komparative Analyse unter besonderer Berücksichtigung föderaler Strukturen. DFG – 507273414
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