KJL meets KU

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© Nikola Klostermann

Projektidee

Die 2017 begründete Reihe „KJL meets KU. Eichstätter Forum Kinder- und Jugendliteratur“ stärkt die Position der Kinder- und Jugendliteratur in Lehre und Forschung an der KU und berücksichtigt alle Bereiche des kinder- und jugendliterarischen Handlungssystems: Produktion – Vermittlung – Rezeption – Verarbeitung.

Der Lehrstuhl Deutschdidaktik lädt renommierte Autor:innen der Kinder- und Jugendliteratur zu Veranstaltungen für Schüler:innen, Studierende und eine interessierte Öffentlichkeit ein, z.B. Lesungen, Ausstellungen oder Vortrags- und Gesprächsformate. In Lehrveranstaltungen werden die Studierenden auf die Veranstaltung vorbereitet und gestalten diese aktiv mit.

Findet die Veranstaltung vor Ort an der KU in Eichstätt statt, können wir aus Kapazitätsgründen nur die Eichstätter Schulen einladen. Wir organisieren aber auch immer wieder virtuelle Veranstaltungen, um den Radius vergrößern und auch Schulklassen aus dem weiteren Umland einladen zu können.

Rückblick: Die Veranstaltungen von KJL meets KU

SoSe 2024: Isabel Abedi

Schreibrausch mit Tee und Musik

Noch drei Wochen bis zu den Sommerferien! Zehn achte und neunte Schulklassen der Mittelschulen in Gaimersheim und Lenting und des Gabrieli-Gymnasiums in Eichstätt treffen sich an diesem wolkigen 5. Juli im virtuellen Raum: Dort begrüßt die Autorin Isabel Abedi die Jugendlichen mit einem „Guten Morgen!“ in verschiedenen Sprachen, die sie spricht oder gerade lernt. Im Hintergrund ihres Arbeitszimmers steht die Tür offen.

Sprachenfülle und Offenheit ziehen sich als Leitgedanken durch diesen Julivormittag: Auch symbolisch öffnet Isabel Abedi den rund 200 Jugendlichen und ihren Lehrkräften heute eine Tür, indem sie ihnen sehr authentische Einblicke in ihr Leben und Schreiben schenkt, so dass man ihr beinahe direkt über die Schulter blicken kann, in dem alten Bahnhofsgebäude am Hamburger Stadtrand, wo ihr Schreibtisch steht. Sie ist eine Wandernde zwischen Sprachen und Welten und lädt uns ein, sie ein Stück Wegs zu begleiten: zwischen Deutschland, den USA und Iran, zwischen dem Deutschen, ihrer Vatersprache Farsi, die sie gerade erst tiefer zu entdecken beginnt, und dem Englischen, aus dem sie erfolgreich übersetzt; zwischen Kinder- und Jugendliteratur; zwischen vergangenen Gewissheiten und neuen Funden; zwischen vorhandenen Büchern und Geschichten, die erst noch wachsen müssen.

Organisiert hatte diese Lesung mit Bildern, persönlichen Geschichten und der Möglichkeit zum Austausch das Team der Eichstätter Deutschdidaktik, als eine weitere Veranstaltung in der Reihe KJL meets KU, die im großen Format Schulklassen aus Eichstätt und Umgebung und Studierende der KU mit wichtigen Stimmen der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur zusammenbringt. Da sich die Lesungen mit Uwe-Michael Gutzschhahn und Kirsten Boie in den letzten Semestern eher an Grundschulklassen richteten, sollten diesmal Jugendliche an weiterführenden Schulen zum Zug kommen.

Lesung mit Isabel Abedi am 5.7.2024

Isabel Abedi setzt ihr Publikum erst einmal ins Flugzeug: Sie liest den Anfang ihres Thrillers Isola, in dem die Protagonistin und Ich-Erzählerin Vera mit elf anderen Jugendlichen zu einem seltsamen Abenteuer aufbricht. Starregisseur Quint Tempelhoff hat die Teenager für sein neues Filmprojekt ausgewählt: Drei Wochen lang sollen sie auf einer einsamen Insel vor der brasilianischen Küste leben, immer und überall von Kameras gefilmt werden, aus deren Material allmählich Tempelhoffs neuer Film entstehen soll – ohne Skript, ohne Drehbuch. Sofort fühlen sich die Zuhörenden in die Welt der Casting-Sendungen hineinversetzt. Ob Isabel Abedi zu Recherche-Zwecken Reality-Shows angeschaut habe, wollen die achten Klassen am Gabrieli-Gymnasium von ihr wissen. Die Autorin verneint: inspiriert habe sie eher ein Roman, den sie aus ihrer Schulzeit kannte, nämlich William Goldings Herr der Fliegen. Dass aus einer Schullektüre ein ganz neues, aktuelles Buch entstehen kann, ist ein spannender Gedanke! Und dann seien zu Beginn des Schreibens einige Sätze plötzlich in sie hineingepurzelt, aus denen das Buch dann entstanden sei: „Zwölf Jugendliche. Eine einsame Insel. Drei Dinge, die sie mitnehmen dürfen. Und unzählige Kameras, die sie beobachten …“

Die nächste Textstelle weckt besonders viele Fragen bei den Zuhörenden: In Rio gelandet, treffen die diversen Charaktere der Film-Crew in einem Café zum ersten Mal aufeinander. Die jungen Darsteller sollen sich mit ihren „Inselnamen“ vorstellen, also mit den Pseudonymen, die sie sich für das Projekt ausgesucht haben, und vor laufender Kamera die drei Dinge nennen, die sie mitgenommen haben. Darunter: eine Kerze, ein Stofftier, Musikinstrumente – aber auch Kondome und Zigaretten. Alkohol, Drogen und Sex sind auf der Insel genauso verboten wie Handys, die den Kontakt zur Außenwelt ermöglichen würden.

Eine Schülerin will übers Mikrophon etwas wissen, das Isabel Abedi noch nie gefragt wurde: Warum sind Zigaretten erlaubt, wenn doch Drogen verboten sind? Ab wann Rauchen gesetzlich erlaubt ist und ob Zigaretten nicht auch Drogen sind – eine Gelegenheit zur Reflexion, die Isabel Abedi ebenso aufgreift, wie auch die Frage, was sie bewogen habe, Drogen und Sex so offen in einem Jugendbuch anzusprechen. Es seien Themen gewesen, die sie selbst als Jugendliche beschäftigt hätten. Sie betont, dass die zwölf Jugendlichen in Isola sehr verschieden seien: Nicht alle seien an diesen Themen interessiert, aber für manche seien sie eben sehr relevant. Und deshalb dürfen sie Raum haben in ihren Romanen, in denen sich immer schon Vielfalt fand, lange bevor Diversität in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur als gesellschaftlich relevantes Thema galt.

Isabel Abedis Romane wurden in viele Sprachen übersetzt

Viele ihrer Bücher, so auch Isola und die Lola-Reihe, sind heute Klassiker, sind in viele Sprachen übersetzt und werden immer wieder neu aufgelegt. Diese Neuauflagen nutzt Isabel Abedi auch, um kritisch Abstand zu ihren eigenen Texten zu gewinnen. Sie hinterfragt sich selbst und ihren früheren Sprachgebrauch mit Blick auf aktuellen sprachlichen Wandel; sie spürt Wörter und Formulierungen auf, die potenziell verletzen oder Sichtweisen einengen können und findet andere Ausdrucksmöglichkeiten dafür. Zu diesem Gedanken passt auch ihre Antwort auf die Frage, welche Bücher sie besonders geprägt hätten: Sie habe später vor allem gemerkt, dass ihr als Kind bestimmte Bücher gefehlt hätten, die sie eigentlich gebraucht hätte, nämlich Bücher mit Figuren, die so waren wie sie. Figuren mit Migrationsgeschichte; Figuren, die nicht bei den Eltern aufwachsen; queere Figuren – was in ihrer Lebenswelt eine Rolle spielt, fließt in ihre Bücher. Auch die Erfahrung mit Film aus ihrer Zeit als Werbetexterin beeinflusst ihr Denken und Schreiben, ihre Bücher seien geschnitten wie Filme.

Vielleicht noch mit dem Thema Drogen im Sinn wird die Autorin gefragt, ob sie etwas Bestimmtes konsumiere, um gut schreiben zu können – und tatsächlich: Isabel Abedi trinkt beim Schreiben Unmengen von heißem Tee, dazu Musik auf die Ohren und sich abschotten, das sei die Atmosphäre, die sie brauche. Zu ihren Büchern legt sie Playlists an, die sie auch beim Schreiben hört. Teilweise wandern Musiktitel in die Handlung. So auch God is a DJ, das sie beim nächtlichen Schreiben der ausufernden Höhlenparty in Isola in Schreibrausch versetzte.

Wir erfahren, dass Geschichten nicht in einem luftleeren Raum entstehen: Isabel Abedi ist vernetzt mit vielen anderen schreibenden Menschen, gut befreundet etwa mit Cornelia Funke oder Sylvia Englert, die viele der Jugendlichen unter ihrem Pseudonym Katja Brandis als Autorin der Woodwalker und Seawalkers kennen. Um den jungen Zuhörenden Bilder von ihrem Schreibtisch zu zeigen, teilt Isabel Abedi ihren Bildschirm: Fotos von wilden Mindmaps und durchgestrichenem Text; Bilder von Menschen aus dem Schauspiel-Business, die sie zu Figuren inspiriert haben; Reisekataloge für Mietinseln, aus denen sich die Isola-Landschaft zusammensetzt; lose Collagen von Ideen, die sie allmählich zur Geschichte geformt hat, die ihren Weg ins gedruckte Buch gefunden hat. Die Zuhörenden an der KU fühlen sich an eigene Schreibprojekte erinnert: Der Blick auf Isabel Abedis virtuellen Schreibtisch macht sichtbar, dass anspruchsvolle Texte nicht einfach fertig aufs Papier oder auf den Bildschirm purzeln, sondern allmählich wachsen und sich entwickeln müssen – eine wichtige Erkenntnis fürs literarische ebenso wie fürs wissenschaftliche Schreiben.

In der letzten Szene, die Isabel Abedi vorliest, halten die zwölf Jugendlichen in einem Boot auf die Insel und ein ungewisses Abenteuer zu. Die Jugendlichen im Publikum steuern den Sommerferien entgegen – sechs Wochen Zeit, um selber zu lesen, wie es weitergeht…

Nachdem die zugeschalteten Klassen sich aus der Erzählwelt losgerissen haben und in den Schulalltag zurückgekehrt sind, nimmt Isabel Abedi sich noch viel Zeit für den Austausch mit den Teilnehmenden von der KU, beantwortet geduldig weitere Fragen zu ihrem Schaffen und diskutiert über Offenheit und Diversität – zentrale Anliegen dieser engagierten Autorin, die uns in den Seminaren der Deutschdidaktik weiter begleiten werden.

(09.07.2024, Sandra Schatz & Cornelia Rémi)

WiSe 2023/2024: Uwe-Michael Gutzschhahn

Uwe-Michael Gutzschhahn: Lesung

Still ist es in der Großen Aula der KU. Uwe-Michael Gutzschhahn sitzt auf der Bühne und signiert Karten. Wer genau lauscht, hört Erwartung und Vorfreude im Raum knistern, dann leise Kinderstimmen aus dem Treppenhaus perlen und endlich in den Saal sprudeln. Über dreihundert Dritt- bis Fünftklässler:innen aus Eichstätter Schulen mit ihren Lehrkräften, Studierende und Dozierende der KU Eichstätt-Ingolstadt darf Prof. Cornelia Rémi zu dieser Lesung begrüßen, die sich in das Veranstaltungsformat KJL meets KU einreiht: Einmal im Jahr entsteht dabei ein Begegnungsraum für Schulkinder aus dem Eichstätter Raum und KU-Angehörige mit Autor:innen, die für Kinder und Jugendliche schreiben – in diesem Jahr mit freundlicher Unterstützung des Friedrich-Bödecker-Kreises.

Am 24.01.2024 ist nun Uwe-Michael Gutzschhahn zu Gast. Er liest Texte aus Die Muße der Mäuse und Der Name des Glücks, seinem kürzlich im Elif-Verlag erschienen, neuesten Buch. Gebannt folgen die Kinder seiner tierischen Begrüßung: Natürlich hat der Übersetzer, Herausgeber und Kinderlyriker dafür ein Gedicht mitgebracht. Dann erzählt er von den Krähen im Park hinter seinem Wohnhaus und ihrem unergründlichen Krächzen – nur einmal habe er so ein Krähengespräch zwischen Krähenmutter und Krähenkind verstanden. Ob die Kinder das wohl auch können? Na klar! Sie haben die reinste Freude, als der Dichter kräht und krächzt, wollen den Text später am liebsten noch einmal hören. Aber Gutzschhahn hat noch so viel mehr im Gepäck: Er verzaubert die Aula in einen Fußballplatz, bringt ein verrücktes Orchester zum Klingen und Schneekugelhasennasen zum Schwingen.

Kinder zum Staunen bringen

Uwe-Michael Gutzschhahn
© Christian Klenk Uwe-Michael Gutzschhahn: Seine Gedichte bringen Kinder zum Staunen und Lachen.

Muss sich ein Gedicht reimen? Macht es nicht viel mehr Spaß, wenn es am Ende eines Verses ganz anders kommt, als gedacht? Können die "Zwitscher amseln" und ist nicht ein „trommeltrötender Tuckertanker“ ein fantastisches Schimpfwort, das jeden Streit in einen Lachanfall verwandeln kann? Die Kinder dürfen heute einer Vielfalt von Gedichten lauschen, ihren Klang und Rhythmus erleben, mit Sprache lebendig werden lassen, was in der Realität unmöglich scheint. Krähengespräche verstehen zum Beispiel, einen Ball um die Erde kreisen lassen oder Zugverbindungen „von Essen nach Trinken“ planen.

Als Gutzschhahn sein Publikum zum Fragenstellen einlädt, schießen unzählige Kinderhände in die Höhe: Wie man nur auf so viele Gedichte kommt, wollen sie wissen, wie lange er schon schreibe, welches seiner Bücher sein Lieblingsbuch sei und wie lange er an so einem Buch arbeite. Ebenso ernsthaft wie humorvoll beantwortet Gutzschhahn viele Fragen, erzählt aus seinem Dichter-Leben und ermuntert alle Kinder, die nicht mehr an die Reihe kommen, ihm Briefe zu schreiben.

Gespräch mit Studierenden

Nach der Lesung nimmt sich Gutzschhahn Zeit für ein Gespräch mit rund zwanzig Lehramtsstudierenden der KU. Einige von ihnen arbeiten bereits an Schulen und hören interessiert zu, wenn er Erfahrungen aus seinen vielen Workshops mit Schulklassen teilt. Seine Augen leuchten, als er das Gedicht einer Schülerin aus seinem Band Mäusekino vorliest und erzählt, wie sich der Text im Workshop verändert habe. Dass er eine Auswahl von Mäuse-Texten junger Dichterinnen und Dichter in diesem Buch veröffentlicht hat, ist ein Beispiel für die große Wertschätzung, die er Kindern entgegenbringt, und für seinen Glauben an die Kraft und den Witz von Sprache. Immer wieder begegnen ihm Kinder, die in ihrem Alltag Lesen, Schreiben und Sich-Ausdrücken als etwas Beschwerliches empfinden – umso mehr bewegt es ihn mitzuerleben, wie sie beim Hören und Schreiben von Nonsense-Gedichten in den Workshops Spaß am Spielen mit Sprache erfahren. Dabei gebe er sich auch bei Kindern nicht so schnell zufrieden und fordere sie heraus, zum eigenen Dichten wie zum eigenen Deuten. Als eine Studentin einen Münchhausenbezug in seinem Gedicht erkennt, lächelt er und betont, dass er in Lesungen seine Hintergedanken in den Hintergrund schiebe: „Das Gedicht muss ohne dieses Wissen funktionieren, sonst ist es kein Kindergedicht.“ Um das zu erreichen, spielt der Klang für ihn eine große Rolle. Der Dichter beschreibt, wie er oft eine Zeile im Kopf bewege, dann eine nächste, dann passe der Rhythmus, aber das Wort nicht: „Es ist viel auch Handwerk. Man stellt sich etwas vor und arbeitet daran.“ So lange, bis es klingt: „Das Gedicht ist ein Klangkörper.“

Für über dreihundert Menschen werden diese Lesung und die Gespräche noch lange vergnüglich nachklingen.

 

(29.01.2024, Sandra Schatz)

WiSe 2022/2023: Kirsten Boie

Kirsten Boie: Lesung

Wäre der virtuelle Raum nicht virtuell, er würde aus allen Nähten platzen: 29 Schulklassen aus dem Eichstätter Raum, dazu angehende Erzieher:innen, viele Lehramtsstudierende, und das Team des Lehrstuhls für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der KU haben sich zugeschaltet, um Kirsten Boie lesen zu hören. Sie hat ihr neues Kinderbuch dabei: Der Hoffnungsvogel. (wunderbar illustriert von Katrin Engelking, Oetinger Verlag 2023)

Ein so großes virtuelles Publikumg hat auch die renommierte Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie nicht alle Tage – so sind alle vorfreudig-aufgeregt, als die Reise in das glückliche Land beginnt: Im glücklichen Land leben die Menschen in Einklang miteinander und mit ihrem Land, denn der Hoffnungsvogel heilt mit seinem Gesang allen Kummer. Jeder Mensch hat, was er braucht, tut, was er gerne tut, und geht der Arbeit nach, die zu ihm passt. Doch irgendwie scheint das glückliche Land aus seinem Gleichgewicht zu geraten: Streit, Missgunst und Traurigkeit machen sich breit. Die gute Königin bemerkt: Der Hoffnungsvogel ist fort!
Das gebannt lauschende Publikum folgt Jabu, dem Sohn der guten Königin, und Alva, der Tochter der Leuchtturmwärterin, auf Ihrer Abenteuerreise mit dem Ziel, den Hoffnungsvogel zurückzuholen.

Kirsten Boie liest an der KU virtuell aus ihrem neuen Kinderroman "Der Hoffnungsvogel"

Cover "Der Hoffnungsvogel" (Kirsten Boie, Katrin Engelking, Oetinger Verlag 2023)
© Kirsten Boie, Katrin Engelking (Oetinger Verlag 2023)

Fragen über Fragen

Als Kirsten Boie endet, geht es erst so richtig los: Die jungen Zuhörer und Zuhörerinnen haben Fragen über Fragen und auch die Erwachsenen nutzen die Gelegenheit zum Gespräch mit der bekannten Autorin. Die freut sich sichtlich über die Neugier und die spannenden Fragen und erzählt mit großer Offenheit von ihrem Schreiben und aus ihrem Leben: von Werten, die ihr wichtig sind, von Schreibblockaden, die sie mit Spaziergängen verscheucht, und von der Zusammenarbeit mit ihrer Illustratorin Katrin Engelking. Davon, wie Figuren zu ihren Namen kommen, und davon, wie lange es dauert, bis es ein Buch von der ersten Idee bis in den Laden schafft.

Über eine Stunde nimmt sich Kirsten Boie Zeit für dieses Anschlussgespräch. In jeder Sekunde spürt man ihre Liebe zu ihrem ursprünglichen Beruf: Lehrerin. Und auch nach einer Stunde will sie eigentlich keiner gehen lassen, aber der Tag geht weiter. In den entlässt Kirsten Boie ihre Zuhörerschaft – glücklich, bunt und voll Neugier, weiterzulesen und zu erfahren, wie es mit Jabu, Alva und dem Hoffnungsvogel weitergeht...

SoSe 2022: Stefanie Höfler

Stefanie Höfler: Lesung

Über 300 Schülerinnen und Schüler aus 3. bis 6. Jahrgangsstufen, ihre Lehrkräfte und Studierende der KU Eichstätt-Ingolstadt springen von den Stühlen und erstarren in der "Spinner"-Pose: geballte Fäuste, finsterer Blick, verzerrtes Gesicht. Der "Spinner" überfällt Helsin, die Protagonistin aus Stefanie Höflers Kinderroman Helsin, Apelsin und der Spinner immer wieder. Und das Publikum, das gebannt der Autorin lauscht, erlebt ihn am eigenen Leib mit, wann immer das Wort "Spinner" in der Lesung fällt.

Stefanie Höfler ist Kinder- und Jugendbuchautorin, Lehrerin und Theaterpädagogin und der fünfte Gast in der seit 2017 bestehenden Reihe "KJL meets KU", die regelmäßig Lesungen mit renommierten Autorinnen und Autoren für Kinder und Jugendliche sowie Studierende an der KU Eichstätt-Ingolstadt veranstaltet. Am 18.07.2022 las Stefanie Höfler in der fast vollbesetzten Aula der KU aus ihrem Kinderbuch Helsin, Apelsin und der Spinner. Für die etwas älteren hatte sie ihren Jugendroman Mein Sommer mit Mucks dabei. Am Ende der Lesung nahm sie sich Zeit für die vielen Fragen ihrer jungen Zuhörerschaft, wobei sie spannende Einblicke in ihre Arbeit gab.

Stefanie Höfler liest an der KU für über 300 Kinder und Jugendliche

Lesung mit Stefanie Höfler
Stefanie Höfler bei ihrer Lesung an der KU am 18.07.2022

Stefanie Höfler: Ausstellung

Doch damit nicht genug: Im Foyer der Zentralbibliothek eröffnete im Anschluss an die Lesung die Ausstellung Feuerrot, konzipiert von den Studierenden Sara Bölke, Cora Späth und Thalia Rachen. Mit sorgsam ausgearbeiteten Bildern und Texten, bereichert mit interaktiven Elementen konnten Besucherinnen und Besucher vom 18.07. bis 12.08.2022 in die Arbeit und die Geschichten von Stefanie Höfler eintauchen, insbesondere in Helsin, Apelsin und der Spinner. Das Projekt entstand im Rahmen des Seminars „Lyrik im Museum“ unter Anleitung von Prof. Dr. Friederike Reents, Prof. Dr. Christine Ott und Dr. Kristina Schmitt.

Studierende konzipieren Ausstellung zu Stefanie Höfler und ihrem Werk

Ausstellung zu Stefanie Höfler und ihrem Kinderroman "Helsin, Apelsin und der Spinner"
Ausstellung zu Stefanie Höfler und ihrem Kinderroman "Helsin, Apelsin und der Spinner"

WiSe 2020/2021: Antje Damm

Antje Damm: Lesung und Vortrag

Antje Damm, die Architektur studiert hat und seit rund 20 Jahren Kinderbücher schreibt und illustriert, war am 26.01.2021 auf Zoom zu Gast an der KU und hat vor rund 180 internationalen Gästen ihr Werk präsentiert. Pappbilderbücher, philophische Fragebilderbücher, Bilderbuchgeschichten und illustrierte Kinderliteratur stammen aus ihrer Feder und wurden mit zahlreichen Prämierungen geehrt. Wie Text und Bild zusammenspielen, welche Themen und Zugänge der Künstlerin wichtig sind und wie das Philosophieren mit Kindern über Bilderbücher angeregt werden kann, war Gegenstand der anschaulichen Darstellungen von Antje Damm.

Zusammenschnitt der virtuellen Lesung von Kinderbuchautorin und Illustratorin Antje Damm am 26.01.2021 im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Illustrators in Residence' an der KU Eichstätt-Ingolstadt.

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Lesung Damm
Antje Damm führt die Zuschauer in den Entstehungsprozess ihres Bilderbuchs "Der Besuch" ein. © LS Deutschdidaktik

WiSe 2019/2020: Frank Maria Reifenberg

Frank Maria Reifenberg: Lesung und Vortrag

KJL meets KU widmete sich am 07.01.2020 dem seriellen Erzählen in der Kinder- und Jugendliteratur. Im Rahmen der Tagung "Von Samsen, Detektiven und Banden in Folge. Kinder- und jugendliterarische (Buch-)Serien im Deutschunterricht" fand eine Lesung des Kinder- und Jugendbuchautors Frank Maria Reifenberg statt, der sein Publikum in das Berlin der 1920er-Jahre entführte. Dort ermitteln die Protagonisten der mit Gina Mayer produzierten Reihe "Die Schattenbande", die Reifenberg auf Lesereisen Schüler*innen motivierend und unterhaltsam zugleich näherbringt. Hiervon konnten sich die Zuschauer*innen während der Veranstaltung einen lebendigen Eindruck verschaffen.

Lesung Reifenberg
Das Publikum lässt sich von Frank Maria Reifenberg in eine andere Welt entführen. © Schulte-Strathaus/upd, 2020.
Lesung Reifenberg
Frank Maria Reifenberg wird von den Initiatorinnen der Reihe KJL meets KU, Ina Brendel-Perpina (links) und Kristina Schmitt (rechts), begrüßt. © LS Deutschdidaktik
Lesung Reifenberg
Frank Maria Reifenberg untermalt seine Lesung durch Impressionen aus und zu seinen Büchern "Die Schattenbande legt los!", "House of Ghosts - Das verflixte Vermächtnis" und "Lenny unter Geistern". © LS Deutschdidaktik

WiSe 2018/2019: Margit Auer

Margit Auer: Lesung und Vortrag

Nach verschiedenen Kinderkrimis gelang Margit Auer 2013 ihr Durchbruch mit der Kinderbuchreihe 'Die Schule der magischen Tiere', die inzwischen in über 20 Sprachen übersetzt wurde und ein Musterbeispiel für den Erfolg serieller Populärkultur darstellt. Hieraus las die erfolgreiche Eichstätter Autorin, die zauberhafte Freundschaften mit tierischen Abenteuern verknüpft und damit ihr Gespür für Geschichten und Interessen des jungen Lesepublikums unter Beweis stellt, am 15.01.2019 und hielt am 22.01.2019 einen poetologischen Vortrag zum Thema 'Über die Magie des Schreibens'.

Ausstelungseröffnung Margit Auer
Eröffneten die Ausstellung im Foyer der Universitätsallee 1: Prof. Dr. Ina Brendel-Perpina, Margit Auer und Kristina Schmitt (v.l.n.r.). © LS Deutschdidaktik
Lesung von Margit Auer
Eine magische Lesung erwartete die Gäste von KJL meets KU mit Margit Auer. © LS Deutschdidaktik

WiSe 2017/2018: Paul Maar

Paul Maar: Lesung und Vortrag

Seine literarischen Werke - besonders die Reihe 'Das Sams' - prägten Generationen. Als Autor und „Künstler zwischen den Künsten“ hat Paul Maar auch Bilderbücher vorgelegt, Theaterstücke verfasst, in den Genres Musical und Oper gewirkt und Drehbücher geschrieben. In seinen Texten begegnen uns fantastische Figuren und doch bleibt der (kritische) Blick auf die Realität immer präsent. Die KU begrüßte Paul Maar am 23.01.2018 zu einer Poetikvorlesung unter dem Titel "Vom Lesen und Schreiben. Paul Maar als Lyrik-, Prosa- und Theaterautor" und am 30.01.2018 zu einer Lesung aus seinem Werk mit anschließendem Gespräch.

Paul Maar
Eine Podiumsdiskussion widmete sich dem großen Werk des Autors, der sich mit Freude den Fragen stellte. © LS Deutschdidaktik
Paul Maar
Die KU begrüßt Paul Maar zu seiner Poetikvorlesung © LS Deutschdidaktik
Werkschau Maar
Eine von Studierenden konzipierte Ausstellung illustriert Paul Maars Arbeiten. In Vitrinen ist der Entstehungsprozess und Medienverbund der Kinderbuchreihe "Das Sams" dargestellt. © LS Deutschdidaktik
Plakate
Poster zu den Veranstaltungen 2018 bis 2024 mit Paul Maar, Margit Auer, Frank Maria Reifenberg, Antje Damm, Stefanie Höfler, Kirsten Boie, Uwe-Michael Gutzschhahn, Isabel Abedi und Martin Gries (v.l.n.r.). © Kristina Schmitt, Sandra Schatz, Cornelia Rémi