Messer - lt. culter/cultellus

In Nassenfels wurden mehrere römische Messer gefunden. Das Messer ist das einfachste handwerklich hergestellte Trennwerkzeug; die Römer nannten es culter oder cultellus. Eingesetzt wird das Messer, wie auch heute noch, in verschiedensten Bereichen, darunter Holz- und Textilverarbeitung, aber auch in Landwirtschaft und Küche [Speisekultur] kam es zum Einsatz. Wie heute gehörte das Messer auch bei den Römern zum Tischbesteck für bestimmte Speisen.

Messer
Abb.: Messer in der Ausstellung (Photo: N. Burkhardt, 2021)
Messer
Foto: Sammlung Grundschule Nassenfels (N. Burkhardt, 2021) Maße Inv. 2167 HV (Griff mit 2 Ösen): Gesamtlänge 22,5cm, Klingenlänge 13,5 cm, Klingenblatt 3 x 0,3 cm, Griff 9 x 1,6 x 0,4 cm, Ösen: 1 x 0,5 cm, 0,5 cm

Die Messer sind recht gut erhalten, doch die Griffummantelungen sind verloren. Sie konnten aus Bein, Holz, Bronze oder verschiedenen Steinsorten gefertigt sein. Die Nassenfelser Messer gehören zu verschiedenen Typen der Koch- und Tranchiermesser: Eines zeigt eine mit leichtem S-Schwung nach innen gebogener Klinge; es hat statt eines Griffdorns einen Griffring (36 6 HV). Ein anderes (2167 HV) (Bild rechts) hat einen im rechten Winkel zur Klinge stehenden Griffansatz, mit zwei Ösen zur Befestigung des Griffs am Griffende sowie eine Verbreiterung nach unten zur Schneide hin. Die Schneide ist gerade, während der Rücken gebogen ausgeführt wurde. Das Eisenmesser mit der Aufschrift WK hat ebenfalls eine gerade Schneide und einen gebogenen Rücken. Ähnlich einem weiteren Eisenmesser (Inv. 368 HV), das jedoch am Klingenende zum Griffansatz einen vertikalen Grad aufweist, gebildet durch eine Schutzplatte, die ein über die Klinge hinausreichendes Eingreifen in das zu Schneidene verhindert. Nur eine Klinge mit Griffdorn (1983 HV) ist dreieckig und spitzzulaufend mit zwei Schneiden ausgeführt. Hier könnte es sich auch um einen Eisendolch handeln.

Literatur

Verwendete Literatur:

W. Gaitzsch, Römische Werkzeuge (Waiblingen 1978).

M. Pietsch, Die römischen Eisenwerkzeuge von Saalburg, Feldberg und Zugmantel, Saalburg-Jahrbuch 39, 1983, 5–132.