20.–23. Februar 2019: „Sterben & Töten für Gott? Das Martyrium in Spätantike und frühem Mittelalter“ Tagung in Rom

Sind Attentäter, die im Namen Gottes töten, Märtyrer? Darf die Bereitschaft, für Gott zu sterben, mit Gewalttätigkeit einhergehen? In der öffentlichen Debatte werden Dschihadisten immer wieder in fragwürdiger Weise als Märtyrer bezeichnet, die durch den „Kampf gegen die Ungläubigen“ mit Belohnungen im Paradies rechnen dürfen. Kommt ihnen aber im strengen Sinne der Ehrentitel „Märtyrer“ zu?

Die Forschungsstelle Christlicher Orient richtet in Zusammenarbeit mit der Stiftungsprofessur für die Theologie des Christlichen Ostens, dem Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie und dem Römischen Institut der Görres-Gesellschaft im Februar 2019 eine wissenschaftliche Tagung am Campo Santo Teutonico in Rom aus unter dem Titel „Sterben & Töten für Gott? Das Martyrium in Spätantike und frühem Mittelalter“. Der Focus der Tagung soll auf der historischen Herausarbeitung eines heuristisch fruchtbaren Märtyrer-Begriffs in Spätantike und frühem Mittelalter liegen, und zwar im Sinne einer freien, duldenden (nicht aktiv kämpfenden wie beim Dschihadisten) Annahme des Todes um des Glaubens (einschließlich seiner ethischen Implikationen) willen. Hier kommt jenseits rein hagiographischer Fragen die Problematik des odium fidei ins Spiel, also des Hasses auf die Gläubigen, und damit die Ursache und nicht die Strafe, welche nach Augustinus (ep. 89,2; enarr. in ps. 34) den christlichen Märtyrer ausmacht. Die Beiträge sollen in der Römischen Quartalsschrift für Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte möglichst zeitnah veröffentlicht werden.

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