Eastern Christian Studies ONLINE CAMPUS bei virtuellem Workshop präsentiert

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© VolkswagenStiftung

Thomas Kremer und Joachim Braun präsentierten den Eastern Christian Studies ONLINE CAMPUS beim virtuellen Workshop „Weltwissen – Strukturelle Stärkung kleiner Fächer“ der VolkswagenStiftung. An zwei Tagen wurden alle geförderten Strategiekonzepte vorgestellt, das Themenspektrum reichte von der Afrikanistik bis zur Hydrologie. Keynotes vervollständigten das Workshop-Programm.

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Am 13. und 14. Oktober 2022 lud die VolkswagenStiftung zu einem ersten virtuellen Workshop in der Förderlinie „Weltwissen – Strukturelle Stärkung kleiner Fächer“ unter Leitung von Vera Szöllösi-Brenig ein. In drei Ausschreibungsrunden von 2019 bis 2021 wurden knapp 70 Anträge eingereicht, 19 Strategiekonzepte wurden genehmigt. Eines davon ist der Eastern Christian Studies ONLINE CAMPUS, der in den nächsten Jahren dank der großzügigen Förderung durch die VolkswagenStiftung an der Stiftungsprofessur für Theologie des Christlichen Ostens entstehen wird.

Die Strategieteams waren aufgefordert ihr Projekt anhand gewisser Leitfragen zu präsentieren. Neben den grundsätzlichen Zielen des Projekts sollte vor allem auf die Governance-Struktur und Teamzusammenarbeit sowie auf Schwierigkeiten bei der Umsetzung eingegangen werden. So zeigte sich, dass trotz aller Verschiedenheit der Disziplinen – die geförderten Projekte stammen aus der Afrikanistik, der Musiktherapie, der Sorabistik oder der Hydrologie – sich verschiedene Herausforderungen sehr ähneln. Von einer synergetischen Zusammenarbeit kann somit jedes „kleine Fach“ profitieren.

Sechs Keynotes vervollständigten das Workshop-Programm. Antonio Loprieno ist Präsident von ALLEA, dem europäischen Verbund von knapp 60 Akademien aus über 40 Ländern. Der Ägyptologe stellte Überlegungen zu einem neuen Selbstverständnis „kleiner Fächer“ für das 21. Jahrhundert an. Uwe Schimank vom Forschungszentrum SOCIUM der Universität Bremen ging auf Chancen und Risiken strategischer Entscheidungen „kleiner Fächer“ im deutschen Universitätssystem ein. Am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich ist Mike Schäfer als Professor of Science Communication tätig. Er sprach zur außerordentlichen Bedeutung der Wissenschaftskommunikation gerade für „kleine Fächer“. Besonders eindrucksvoll war der Vortrag von Peter Arens, der beim ZDF die Hauptredaktion Geschichte und Wissenschaft leitet und somit bekannte Formate wie Terra X verantwortet. Petra Gehring vom Rat für Informationsinfrastrukturen ging auf den digitalen Wandel der Wissenschaft ein. Schließlich wurde von der Arbeitsstelle in Mainz die deutsch-französische Modellkartierung „kleiner Fächer“ vorgestellt.

Darüber hinaus beschäftigten sich am Freitagnachmittag fünf Diskussionsgruppen mit unterschiedlichen Fragestellungen, die für die Projektförderung von Relevanz sind: mit der Herausforderung der durchaus langen Förderdauer und dem Umgang mit Personalwechsel, mit dem Perspektivgespräch vor Ort zur Halbzeit der Förderung, mit der Governance des Strategieteams in der langen Förderphase, mit dem Problemfeld der Geisteswissenschaften mit ihrem traditionellen Vergangenheitsfokus im Präsentismus der Gegenwart sowie mit den Folgen der Digitalisierung für „kleine Fächer“.

Die Vernetzung der geförderten Projekte untereinander soll auch in Zukunft weiter ausgebaut und verstärkt werden.

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