Karl Martin Bolte war einer der bedeutendsten deutschen Soziologen der Nachkriegszeit. Bekannt wurde er durch empirische Untersuchungen über die Sozialstruktur der Bundesrepublik Deutschland. Seine berühmte „Bolte-Zwiebel“ findet sich noch heute nahezu in jedem Sozialkunde Lehrbuch. Von 1964 bis 1992 hatte er den Lehrstuhl für Soziologie an der Ludwig-Maximilians Universität München inne. Von 1974 bis 1978 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, die ihm 2004 den Preis für sein herausragendes wissenschaftliches Lebenswerk verlieh. Als Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen wirkte er genauso auf das Profil des Faches Soziologie ein, wie er als Leiter zweier Sonderforschungsbereiche das Wissen um gesellschaftliche Entwicklungen maßgeblich beeinflusste; als Mitglied wichtiger Sachverständigenkommissionen auf Bundesebene hat er die öffentliche Diskussion und Politik in Deutschland seit den 1970er Jahren mitgestaltet.
Prof. Dr. Rainer Greca