* * *
Der erste Teil der Reise stand ganz im Zeichen der am Lehrstuhl entstehenden Qualifikations- und Abschlussarbeiten, welche an der Professur im Rahmen des ForschungsForum Theologie des Christlichen Ostens betreut werden. Neben semesterbegleitenden Veranstaltungen sieht das Konzept auch je ein Forschungskolloquium zum Semesterabschluss vor, in welchem ein Teil der Arbeiten in der Gruppe vorgestellt wird, sodass eine offene kollegiale Beratung sowie ein Austausch über methodologische Besonderheiten erfolgen kann.
Wie in regelmäßigen Abständen angedacht, verband das Kolloquium sich in diesem Herbst mit einer Kurzexkursion an einen für die Theologie des Christlichen Ostens relevanten Ort: Istanbul, das frühere Konstantinopel.
Die Gruppe, deren Mitglieder zu großen Teilen aus dem Collegium Orientale stammten, war in der ehemaligen Theologischen Schule des Ökumenischen Patriarchats zu Gast, welche hoch über Halki, einer der Prinzeninseln im Marmarameer, malerisch auf einem Hügel liegt. Diese bedeutende Einrichtung war bis zur Schließung durch die staatlichen Behörden vor etwa 50 Jahren eine zentrale Bildungseinrichtung der griechischen Orthodoxie, in welcher viele bedeutende Theologen und Bischöfe studiert hatten.
An drei äußerst produktiven Tagen konnten die Mitgereisten sowie einige digital zugeschaltete Studenten im Plenum, aber auch in Gruppenarbeitsphasen und Einzelgesprächen das Profil ihrer Forschung weiter schärfen und offene Fragen zu ihren Arbeiten ansprechen. Es bleibt zu hoffen, dass das Haus in naher Zukunft wieder regelmäßiger solchen Veranstaltungen dienen kann, die näher an seiner Bestimmung liegen, wenn die derzeit laufenden Renovierungsarbeiten im ganzen Areal abgeschlossen sind. Schon heute ist die alte Bibliothek im Keller des Hauses wieder für die Forschung zugänglich und wird regelmäßig auch von Externen als Arbeitsort genutzt, die teils aus der nahegelegenen Stadt mit der Fähre übersetzen.