Der öffentliche Gastvortrag fand am Montag, dem 21. November 2022, statt, und wurde von der Stiftungsprofessur für Theologie des Christlichen Ostens in Kooperation mit dem Collegium Orientale Eichstätt organisiert und ausgerichtet. Dabei präsentierte eine Gruppe ukrainischer Wissenschaftler:innen zusammen mit dem Verlag „Gorobets Publishers“ (Kyjiw) insgesamt acht wichtige liturgische Quellen der slawisch-christlichen Welt, und zwar als Faksimilia, die der Verlag in den letzten zehn Jahren herausgegeben hat.
Alle acht Quellen sind slawischer Herkunft und stammen überwiegend aus der Zeit der Kyjiwer Rus´ (11.–13. Jh.) oder aus etwas späterer Zeit. Die Faksimilia wurden zusammen mit wissenschaftlichen Kommentaren und Artikeln zu den Quellen herausgegeben. Zwei Bücher standen bei der Präsentation besonders im Fokus: der sog. Wiener Oktoichos aus dem 12.–13. Jh. und das Gebetbuch des Prinzen Wolodymyr von Kyjiw aus dem 14. Jh. Die beiden Faksimilia wurden vom Verlag als Geschenke an die Stiftungsprofessur für Theologie des Christlichen Ostens überreicht. Die anderen sechs Faksimile-Ausgaben konnte die Stiftungsprofessur für die KU erwerben.
Die Publikationen erschienen im Rahmen des Projektes „Returning the Cultural Heritage to Ukraine“, das 2009 vom Verlag „Gorobets Publishers“ (Ukraine) zusammen mit einer Gruppe von Wissenschaftler:innen aus der Ukraine gestartet wurde. Präsentiert wurden die beiden Bücher durch Prof. Dr. Viktor Moisiienko, Professor der ukrainischen Philologie an der Zhytomyr State University (Ukraine), Dr. Maria Kachmar, Dozentin am Department of Musical Medieval and Ukrainian Studies an der Mykola Lysenko Lviv National Music Academy (Ukraine), sowie der Direktorin und der Managerin des Verlags „Gorobets Publishers“, Ganna Gorobets und Diana Shamrai. Wegen der Kriegslage in der Ukraine konnte Prof. Moisiienko nicht persönlich anwesend sein – er befindet sich im Moment selbst als Soldat an der Frontlinie –, aber es war für ihn möglich, im Audio-Format an der Präsentation teilzunehmen.
Im Anschluss an den Vortrag bestand die Möglichkeit, an der byzantinischen Vesper im Collegium Orientale teilzunehmen.
