Ukrainischer Historiker Anton Shchelkunov für drei Monate an der Stiftungsprofessur zu Gast

Mit einem Stipendium des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes (KAAD) war von Juni bis August 2023 der aus Dnipro in der Ukraine stammende Historiker Anton Shchelkunov in Eichstätt zu Gast. An der KU forschte er zur Frage der Kanonisierung von Heiligen aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Stalinismus.

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Anton Shchelkunov ist an der Technischen Universität Dnipro als Dozent in der philosophisch-pädagogischen Abteilung tätig. Dort widmet sich der Historiker einem Forschungsprojekt, das die Kirche als mnemonischen Akteur analysiert. Im Vordergrund steht dabei die Untersuchung der Praxis der Kanonisierung von Gläubigen, die unter dem Nationalsozialismus und Stalinismus den Märtyrertod erlitten haben: Wie werden Kriterien für deren Heiligkeit festgelegt? Wie wird die Verehrung dieser Opfer totalitärer Regime begangen? Wo ist der Platz der Kirche in der gesamtgesellschaftlichen Erinnerungskultur zum 20. Jahrhundert?

Ein dreimonatiges Stipendium des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes (KAAD) ermöglichte ihm im Sommer 2023 einen Forschungsaufenthalt an der KU. An der Stiftungsprofessur stand ihm dafür im Ulmer Hof ein Arbeitsplatz zur Verfügung, an dem er die Infrastruktur der theologischen Teilbibliothek unkompliziert nutzen konnte. Neben Prof. Thomas Kremer für den Bereich der ostkirchlichen Theologie gehörten auch der Eichstätter Kirchenrechtler Prof. Rafael Rieger für die kanonistischen Aspekte sowie der in Passau lehrende Kirchenhistoriker Prof. Christian Handschuh für Fragen der Erinnerungskultur zum Betreuerkreis.

Autor: Joachim Braun

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