Volltextsuche statt langem Blättern: Alte Dissertationen im digitalen Gewand

Wer sich mit Altertumswissenschaft beschäftigt, muss auch immer wieder mit älteren Dissertationen oder Kommentaren arbeiten. Manche solcher Schriften sind Einzelexemplare und nur in der Bibliothek der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) vorhanden. Daher werden diese Werke oft für eine Fernleihe durch andere Bibliotheken angefragt. Damit die Nutzer vor Ort dennoch solche Raritäten einsehen können, hat die Universitätsbibliothek in den vergangenen zwei Jahren rund 2700 dieser Bände als digitale Kopie erfasst, die nun über gesonderte Arbeitsplätze im Lesesaal der Zentralbibliothek am Bildschirm genutzt werden können.

Grundsätzlich sind die gescannten Seiten im PDF-Format gespeichert. Sofern die Originale die technischen Voraussetzungen erfüllen, wurden die Seiten zusätzlich über ein Texterkennungs-Programm erfasst. „So können Texte, die bislang nur in Papierform vorlagen, im Volltext durchsucht werden – eine echte Zeitersparnis bei der Recherche“, erklärt die Leiterin der Teilbibliothek 3 (Staats- und Seminarbibliothek am Hofgarten), Constance Dittrich. Grundsätzlich wolle man testen, wie das Angebot von den Nutzern angenommen werde. Bei entsprechender Resonanz solle das Angebot möglicherweise auf andere Werke ausgedehnt werden.

Die Digitalisierung der alten Dissertationen dient nebenbei auch ihrem Erhalt: Manche dieser Schriften sind auf billigem und somit säurehaltigem Papier gedruckt, das sich langfristig selbst auflösen wird. Den digital erfassten Seiten wird Säurefraß jedoch nichts anhaben können.

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