Die Besonderheiten des kirchlichen Arbeitsrechts im so genannten Dritten Weg, durch das Mitarbeitervertretungsrecht sowie durch die Auferlegung von besonderen Loyalitätspflichten werden mit dem Sendungsauftrag der Kirchen und der dadurch bestehenden Dienstgemeinschaft begründet. Wird das kirchliche Arbeitsrecht in der Lage sein, den aktuellen und künftigen Herausforderungen für die Beschäftigung in sozialen und kirchlichen Diensten zu genügen und zur Verwirklichung gerechter Arbeitsbedingungen zu sorgen? Welche Entwicklungen und Änderungen sind notwendig, um die Regelung der Arbeitsvertragsbedingungen zukunftsfähig zu machen? Soziale Dienste stehen unter immensem Wettbewerbs- und Kostendruck. Die Folgen sind einerseits Zusammenschlüsse zu immer größeren Einrichtungen und Sozialkonzernen, aber auch Outsourcing und Fremdvergabe von Arbeiten in unterschiedlichen Rechtsformen. Wie ist in diesem Entwicklungsprozess eine Interessenvertretung der Beschäftigten zu gewährleisten?
„Leiharbeit, Teilzeitbeschäftigung, Befristungen und Niedriglöhne führen für immer mehr Beschäftigte auch im Bereich der Kirchen zur existenziellen Unsicherheit und sozialen Ungerechtigkeit“, so die Veranstalter. Der Sendungsauftrag der Kirchen und ihre soziale Verantwortung fordere eine Vorbildfunktion durch kirchengemäße Gestaltung von Beschäftigung. Die 14. Fachtagung zum kirchlichen Arbeitsrecht sucht Antworten auf die aktuellen Herausforderungen im Diskurs zwischen Dienstgeber- und Mitarbeiterseite sowie zwischen Wissenschaft und Praxis und im Dialog mit evangelischer und katholischer Kirche.
Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr im Alten Stadttheater Eichstätt (Residenzplatz 17) mit einer Begrüßung durch Professor Dr. Renate Oxenknecht-Witzsch (KU) und Detlev Fey (Referatsleiter Arbeitsrecht und Organisationsberatung bei der EKD). Der Regionalbischof Michael Grabow aus Augsburg wird im Anschluss zum Thema „Perspektiven des Kirchlichen Arbeitsrechts“ referieren. Weitere Redner der Tagung sind u.a. Prälat Dr. Peter Neher (Präsident des Deutschen Caritasverbandes) sowie Dr. Wolfgang Teske (Vizepräsident des Diakonischen Werkes der EKD).Neben Vorträgen stehen auchVertiefungsgruppen und Diskussionsrunden auf dem Programm der Tagung, dieam Dienstag, 1. März, gegen 13 Uhr endet.
Das komplette Tagungsprogramm sowie eine Anmeldemöglichkeit finden sich unter www.zmv-online.de.