Gesellschaftliche Schlüsselkonzepte und digitale Öffentlichkeiten: Zur kommunikativen Konstruktion von Zusammenhalt, Gemeinwohl und Verantwortung in einer Zuwanderungsgesellschaft

Projektbeschreibung

digitale Öffentlichkeiten
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Erkenntnisinteresse und Forschungsfrage:

Insbesondere die durch die jüngsten Flucht- und Einwanderungsbewegungen ausgelöste (auch) medial geführte Debatte um gesellschaftlichen Zusammenhalt zeigt, wie stark Werte wie Menschlichkeit und Solidarität gerade in einer Zuwanderungsgesellschaft wie der deutschen auf dem Prüfstand stehen. Das Ziel des Projektes liegt demnach darin, vor dem Hintergrund aktueller Migrationsbewegungen, den Zusammenhängen zwischen Gemeinwohleinstellungen (als Wertebündel) und deren öffentlicher (digitaler) Kommunikation nachzuspüren. Es wird davon ausgegangen, dass die Bürger:innen ihre Vorstellung von einem gelingenden bzw. misslingenden Miteinander in ihren lebensweltlichen Kommunikationsräumen (unmittelbare Erfahrung) verhandeln. Diese werden jedoch in der Hauptsache gespeist durch die Inputs der medialen Berichterstattung offline wie online (traditionelle Medien und Social Media; mittelbare Erfahrungen).

Methoden:

regionale Fallanalyse im Mehrmethodendesign (Inhaltsanalyse, qualitative und quantitative Befragung)

Laufzeit:

laufend, seit 2017

Projektdesign:

Das Forschungsdesign nähert sich der Frage, welchen Einfluss Strukturen, Akteure und Inhalte der verschiedenen Kommunikationsräume auf Vorstellungen und Veränderungen von Gemeinwohl haben, auf Basis von zwei Säulen:

Zum einen gilt es, die Aushandlung von Gemeinwohl und Zusammenhalt vor dem Hintergrund digitaler Öffentlichkeiten und neuere Intermediäre zu modellieren und den daran geknüpften Wandel von Meinungsbildungsprozessen theoretisch zu fassen. Mit dem entwickelten Wabenmodell liegt der empirischen Umsetzung der Fragestellung ein theoretisches Konstrukt zur (Neu)Fassung digitaler Themenverarbeitung zugrunde.

Das zweite Standbein des Projekts umfasst die Verknüpfung dieser theoriebasierten Perspektiven mit einem triangulativen methodischen Konzept. Vier Fallstudien sollen unterschiedliche Regionen in Deutschland in den Blick nehmen und dabei inhaltsanalytische Zugänge (Dokumentenanalyse, Medieninhaltsanalyse) mit qualitativen (Leitfadeninterviews und Gruppendiskussionen) und quantitativen Befragungsformen kombiniert. Um die Finanzierung des empirischen Designs zu sichern, befindet sich das Projekt derzeit im Antragsprozess eines Drittmittelgebers.

Projektteam:

Klaus-Dieter Altmeppen und Tanja Evers

Kontakt:
Tanja Evers
Dr. Tanja Evers
Wissenschaftliche Mitarbeiterin - Leiterin Forschung ZFM
Gebäude Marktplatz 13  |  Raum: MP13-103