Die Phänologie von Pflanzen ist ein wichtiger Bioindikator für den Klimawandel, da viele Entwicklungsprozesse wie Blüte und Blattentfaltung stark temperaturabhängig sind. Veränderungen im jahreszeitlichen Ablauf beeinflussen ökologische Prozesse, das Lokalklima, die Atmosphärenchemie sowie die Interaktion zwischen Pflanzen, Insekten und Menschen. Besonders in Land- und Forstwirtschaft spielen phänologische Kenntnisse eine zentrale Rolle, etwa für die Saatgutverfügbarkeit oder die nachhaltige Bewirtschaftung. Das Internationale Netzwerk der Phänologischen Gärten (IPG) mit genetisch identischen Pflanzen an verschiedenen europäischen Standorten ist weltweit einzigartig und ermöglicht präzise klimabezogene Vergleiche. Das Projekt REPHASE baut auf diesem IPG-Netzwerk auf.
REPHASE untersucht die Reproduktionsökologie und Phänologie vegetativ vermehrter Waldbäume und stärkt zugleich die wissenschaftliche Koordination und strategische Weiterentwicklung des IPG-Netzwerks. Im Mittelpunkt stehen Analysen physiologischer Merkmale wie sekundäres Dickenwachstum und Blattmorphologie sowie deren Zusammenhang mit dem Reproduktionsverhalten und Mastjahren. Zudem wird die Länge der Vegetationsperiode unter Berücksichtigung klimatischer Veränderungen analysiert, um wertvolle Einblicke in die Anpassungsfähigkeit von Pflanzen an veränderte Umweltbedingungen zu gewinnen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich verschiedener meteorologischer Datensätze in der phänologischen Forschung. Die gewonnenen Ergebnisse sollen wesentliche Erkenntnisse liefern, die für den zukünftigen Umgang mit Forschungsdaten von entscheidender Bedeutung sind und die erfolgreiche Weiterführung des IPG-Netzwerks fördern.
08/2025 - 12/2028
Das Projekt wird von der Eva Mayr-Stihl Stiftung gefördert.