Unter der Leitung und Organisation von Prof. Dr. Caroline Emmelius (KU Eichstätt-Ingolstadt) und Prof. Dr. Klaus Kipf (RWTh Aachen) findet derzeit an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel in der Reihe ‘Arbeitsgespräche’ eine mediävistische Tagung zum Überthema "Neue Bücher? Kleine Formen in der medialen Transformation: Layout, Paratexte und Sammlungskonzeptionen handschriftlicher und gedruckter Buchtypen im 15. und 16. Jahrhundert" statt.
Das Arbeitsgespräch zielt darauf, Literatur‑ und Mediengeschichte zu verschränken und den Medienwandel des 15. und 16. Jahrhunderts als modellierenden Faktor im literaturhistorischen Prozess zu verstehen. In den Philologien fehlt bislang eine Perspektive auf die Transformation bestehender und die Entwicklung neuer literarischer Gattungen und Buchformate im ersten Jahrhundert nach Gutenbergs Erfindung. Das Arbeitsgespräch fokussiert konkret auf die Entstehung neuer Buchtypen zwischen 1400 und 1600 in der deutschen und in den benachbarten Literaturen, insbesondere im Bereich von Kurzerzählungen und anderen kleinen Formen. Im Zentrum des Interesses stehen Fragen des Layouts, der Paratexte und der Sammlungskonzeptionen.
Neben einer Einführung in das Arbeitsgespräch durch ÄdL-Lehrstuhlinhaberin und Leiterin der Forschungsstelle für geistliche Literatur des Mittelalters (FgLM), Prof. Dr. Caroline Emmelius, zusammen mit ihrem Aachener Kollegen Prof. Dr. Klaus Kipf, ist die KU mit zwei weiteren Beiträgen in Wolfenbüttel vertreten:
Prof. Dr. Gerd Dicke hält am ersten Tagungstag einen Vortrag zum Thema “Ein Edelstein verliert die Fassung. Die Überlieferung von Boners Paratexten bis ins erste gedruckte deutsche Buch”, auf den am selben Tag der Vortrag von Franziska Kellermann, MA, folgt: “Alles andere als ein unachtbares buechlein. Paratextuelle Rahmung, Medialität und Sammlungskonzept in Jörg Wickrams Rollwagenbüchlein (1555)”.
Das ganze Programm des Arbeitsgesprächs kann hier eingesehen werden, weitere Informationen finden Sie im hier verlinkten Webkalender der HAB Wolfenbüttel.