GIP mit Brasilien | MinGLA | OE Germanic Linguistics | Dialektmorphologie | Verstehbarkeit | Personennamen | RuneS
Die DAAD-geförderte Germanistische Institutspartnerschaft (GIP) mit Brasilien wurde von Erlangen aus aufgebaut und wird unter Mitwirkung des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft der KU weitergeführt. Zu den Zielen gehört der Austausch von Studierenden, der Lehraustausch sowie die Kooperation in der Forschung. Unter anderem wird an der UFRGS intensiv das sogenannte Hunsrückische erforscht, deutsche Dialekte, die in Südbrasilien heute noch von den Nachfahren deutscher Auswanderer gesprochen werden. Unter Einbindung der Institutspartnerschaft sollen weitere Dialektgruppen in Südbrasilien einbezogen und didaktische Maßnahmen zur Nutzung der Dialektkenntnis im DaF-Unterricht in Südbrasilien erforscht werden.
Weitere Informationen zur Mehrsprachigkeit in Südbrasilien finden sich hier.
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Das Forschungsnetzwerk MinGLA wurde 2019 im Rahmen der Eichstätter Tagung „Deutsche und weitere germanische Sprachminderheiten in Lateinamerika: Methoden, Grundlagen, Fallstudien" gegründet. MinGLA dient der Vernetzung der Forschung zu Sprachminderheiten germanischer Sprachen in Lateinamerika, indem regelmäßiger Austausch in Form von Tagungen und Workshops organisiert wird.
Weitere Informationen zum Netzwerk, seinen Mitgliedern und den Aktivitäten finden sich auf der Homepage von MinGLA.
Ziel des Projektes Oxford Encyclopedia of Germanic Linguistics ist die Erarbeitung eines systematischen Überblicks zur vergleichenden Erforschung der germanischen Sprachen. Geplant ist eine Online-Publikation, die in die Oxford Research Encyclopedia of Linguistics eingebunden ist, sowie eine Printpublikation. Die ca. 100 Artikel umfassen folgende Themenbereiche:
Editors-in-Chief der Enzyklopädie sind Sebastian Kürschner und Antje Dammel (Münster), Co-Editors sind Steffen Höder (Kiel), Jarich Hoekstra (Kiel), Oliver Schallert (München) und Freek Van de Velde (Leuven).
Die Substantive weisen in ihrer Numerus- und Kasusmarkierung große Variation auf – nicht nur in der Standardsprache, sondern auch in den Dialekten des Deutschen. Diese sind jedoch bislang in Hinblick auf die Flexionsklassenvarianz kaum systematisch untersucht worden. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie das Deklinationssystem im heutigen Dialekt aufgebaut ist und welche historischen Umbauten der Deklinationsmorphologie stattgefunden haben, um die aktuellen Deklinationssysteme hervorzubringen. Dabei werden auch wichtige Theorien zum morphologischen Wandel auf den Prüfstand gestellt – es lässt sich zum Beispiel verfolgen, dass entgegen der Vorhersagen wichtiger Theorien in ostoberdeutschen Dialekten häufig eine gute Pluralmarkierung durch morphologischen Wandel abgebaut wird, indem ein -n, das als Pluralmarker dient, auch in den Singular verallgemeinert wird, vgl. bair. Sg. die Stuben (< die Stube) – Pl. die Stuben. Weiterhin wird der Wandel der Deklinationsklassen auf typologische Muster bezogen, etwa die Neigung des Deutschen zu klammerbildenden Strukturen, unter anderem in der Nominalphrase. Der Wandel von Deklinationsklassen wird daneben auch im germanischen Sprachvergleich untersucht.
Zwischen Dialekten einer Sprache (z.B. Bairisch und Ostfränkisch) und nah verwandten Sprachen einer Sprachfamilie (z. B. Deutsch und Niederländisch) besteht häufig zu einem gewissen Grad Verstehbarkeit, ohne dass die andere Varietät durch Sprecher der ersten Varietät zuvor erlernt werden muss. So kann man z. B. mit Deutschkenntnissen zu einem gewissen Grad niederländische Zeitungstexte verstehen und kann innerhalb des deutschen Sprachgebiets in Teilen die dialektale Varianz verarbeiten. In Arbeiten zum interdialektalen und interlingualen Verstehen wird der Frage nachgegangen, welche Faktoren für den jeweiligen Grad an Verstehbarkeit maßgeblich sind, wobei sowohl nicht-sprachliche Faktoren (Sprachkontakt, Attitüden) als auch sprachliche Faktoren (sprachlicher Abstand in Lexikon und Grammatik) herangezogen werden.
Am Beispiel der Spitznamenbildung wird untersucht, welche Muster bei Kurznamen systematisch anzutreffen sind. Dabei wird konsequent auch eine sprachvergleichende und namentypenübergreifende Perspektive (Personen- vs. Tiernamen) herangezogen. So lässt sich z. B. feststellen, dass deutsche und niederländische Spitznamen mit großer Häufigkeit Zweisilbern auf –i entsprechen (Sani < Sandra), während im Schwedischen Zweisilber auf Schwa verbreitet sind, die eine Geminate aufweisen (Lasse < Lars). Neben Spitznamen werden auch Familiennamen aus einer kontrastiven germanistischen Perspektive untersucht.
Das Projekt widmet sich der Erforschung der runischen Schriftlichkeit in den germanischen Sprachen. Der Fokus liegt dabei auf den beiden Untersuchungsfeldern Runische Graphematik und Runische Textgrammatik und Pragmatik. Ziel des Projekts ist es, die Entwicklungen und Veränderungen der runischen Schriftlichkeit anhand von mehr als 6000 Runeninschriften auf festen Materialen sowie einer großen Zahl an sog. Runica manuscripta zu untersuchen. Die Forschungsergebnisse werden sukzessive in einer modular aufgebauten Datenbank zugänglich gemacht. RuneS wird im Rahmen des Forschungsprogramms der deutschen Akademienunion gefördert und ist an den drei Arbeitsstellen Kiel, Göttingen und Eichstätt-München mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten angesiedelt.
Weitere Informationen zum Projekt und der Arbeitsstelle Eichstätt-München finden sich hier.
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