Der Vortrag findet im Rahmen des Altertumswissenschaftlichen Forschungskolloquiums statt, ausgerichtet durch ATRIUM, dem Institut für Altertumswissenschaften an der KU. Die Fachvertreter der Alten Geschichte, Alten Kirchengeschichte, Klassischen Archäologie und Klassischen Philologie laden Kolleginnen und Kollegen ein, aus ihren aktuellen Forschungen zu berichten. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Referent:
Wolfgang de Melo (Oxford)
Wie ein Vergleich des Altlateins mit dem homerischen Griechisch und dem vedischen Sanskrit zeigt, waren Potentialis und Irrealis ursprünglich keine separaten Kategorien; die Trennung ist in Plautus und Terenz noch nicht vollständig abgeschlossen. Darüber hinaus läßt sich beobachten, wie sich im Altlateinischen die für den Irrealis gebrauchten Tempora ändern: Beim Irrealis der Gegenwart wird si sit durch si esset ersetzt, und beim Irrealis der Vergangenheit si esset durch si fuisset. Der Klassische Philologe Wolfgang De Melo erklärt, wie und warum sich dieser Wandel vollzogen hat.