ZRKG-Tagung „Dieselbe Welt – und doch alles anders? Transformationen in Zeiten religiöser und gesellschaftlicher Umbrüche“

Wir sind derzeit mit tiefgreifenden Krisen und Umbrüchen konfrontiert, die den religiösen Bereich wie die Gesellschaft(en) insgesamt betreffen. Die Tagung wendet sich vor diesem Hintergrund dem Konzept der Transformation zu, um seine analytische und heuristische Leistungsfähigkeit in Blick auf die Verarbeitung solcher Umbrüche zu diskutieren. Dabei geht es einerseits um eine interdisziplinäre Annäherung an den Begriff der Transformation. Dieser bezieht sich nicht generell auf geschichtlichen Wandel und gesellschaftliche Veränderungen, sondern markiert jene im Titel angedeutete Erfahrung, dass die Wirklichkeit als Ganze in einer anderen, neuen Weise gesehen, erlebt, gedeutet wird. Dabei spielen Fragen der Medialität, der Sprache und Kultur, der Denk- und Lebensformen, der ordnenden Kategorien und leitenden Orientierungen eine zentrale Rolle, die geschichtlichem Wandel und manchmal epochalen Brüchen unterworfen sind. Nach der interdisziplinären Annäherung an das Konzept der Transformation (Sektion I) geht die Tagung in drei Schritten vor, die den Forschungsfeldern des ZRKG entsprechen: Zunächst nehmen wir Umbrüche und Herausforderungen der Gegenwart in den Blick (Sektion II) und fragen nach den religiösen, kirchlichen und gesellschaftlichen Transformationsprozessen und -konflikten, die sie anstoßen. Sektion III wendet sich exemplarischen historischen Transformationsprozessen zu, die mit dem Wandel von Medien und Sprache, der Begegnung von Kulturen, Übersetzungsprozessen, Formen von Abgrenzung und Adaptation usw. zusammenhängen. Sektion IV schließlich thematisiert Fragen der Persönlichkeitsbildung: Krisen und die Verarbeitung von Umbrüchen stellen hohe Anforderungen an die Kompetenzen und an die Bildung der einzelnen Personen wie der gesellschaftlichen Gruppen. Zugleich lassen sich Bildungsprozesse selbst als Formen der Transformation deuten, welche die ganze Person (ihre intellektuelle, affektive und leibliche Dimension) betreffen, von Prozessen intersubjektiver Anerkennung abhängen und die Fähigkeit einer Gesellschaft maßgeblich prägen, mit Krisen und Umbrüchen umzugehen. 

Weitere Informationen...

 

Weiterlesen