"Alles hohl da unten?" Hintergrundstrahlung und Geopoetik

Autorenlesung mit Lutz Seiler

Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Lutz Seiler ist zu Gast an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Seiler trat zunächst vor allem als Lyriker hervor. Für seinen Debütroman Kruso wurde er 2014 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. 2020 erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse für seinen Roman Stern 111. 2023 erhielt er den Georg-Büchner-Preis.
Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Lutz Seiler liest aus seinem Werk und spricht anschließend über die Bedeutung von Bergbau und Bodenkunde in der Literatur seit der Romantik, über den Einfluss des Uranbergbaus auf seine eigene Kindheit im Erzgebirge und über seine „strahlensensible“ oder radiometristische Autorschaft.

Im Anschluss an die Lesung diskutiert der Autor mit der Literaturwissenschaftlerin Friederike Reents und der Historikerin Vanessa Conze über zeitgeschichtliche und poetologische Hintergrundstrahlung sowie über vergangene und aktuelle Geopolitik und -poetik. Diese Themen knüpfen an Reents’ Forschungsexpertise im Bereich des Literarischen Terraforming in den Soil Studies (Bodenkunde) an.

Der Eintritt ist.

Zum Autor:
Lutz Seiler (geboren 1963) wuchs in Ostthüringen auf. Sein Heimatdorf Culmitzsch wurde 1968 für den Uranbergbau geschleift. In Gera schloss er eine Lehre als Baufacharbeiter ab und arbeitete als Zimmermann und Maurer. Während seiner Armeezeit begann er sich für Literatur zu interessieren und selbst zu schreiben. Bis Anfang 1990 studierte er Geschichte und Germanistik an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale). 1990 ging Seiler nach Berlin, wo er einige Jahre als Kellner arbeitete. Nach längeren Auslandsaufenthalten in Rom, Los Angeles und Paris leitet er seit 1997 das literarische Programm im Peter-Huchel-Haus bei Potsdam. Seiler lebt als freier Schriftsteller mit seiner Frau in Wilhelmshorst und Stockholm.
Von 1993 bis 1998 war Seiler Mitbegründer und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift moosbrand. Er schrieb zunächst vor allem Gedichte (fünf Gedichtsammlungen sind erschienen) und Essays, später auch Erzählungen und Romane. Für die Erzählung Turksib wurde Seiler 2007 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. 2014 erhielt er für sein Romandebüt Kruso den Deutschen Buchpreis. Der Roman wurde in 25 Sprachen übersetzt, mehrfach für das Theater adaptiert und von der UFA verfilmt. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen und Poetikdozenturen wurde sein zweiter Roman Stern 111 im Jahr 2020 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse gewürdigt, 2023 erhielt Lutz Seiler den Georg-Büchner-Preis.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Kontaktperson: Prof. Dr. Friederike Reents

 

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