Unser Selbstverständnis

Die Theologische Fakultät verfügt über eine bis in das 16. Jahrhundert zurückreichende Tradition. Sie ist heute ein fester Bestandteil der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) und weiß sich dem Leitbild der KU verpflichtet.

Wir betreiben wissenschaftliche Theologie in der akademischen Freiheit von Forschung und Lehre. Grundlage und Ausgangspunkt ist dabei die Offenbarung Gottes in Jesus Christus und deren Entfaltung in der lebendigen Glaubenstradition der katholischen Kirche. Unser Ziel ist, den Gehalt christlichen Glaubens in seinen Quellen und seiner geschichtlichen Entfaltung zu erforschen, ihn in seinem Geltungsanspruch zu reflektieren, ihn mit den Herausforderungen der Gegenwart in einen konstruktiven Dialog zu bringen und seine Relevanz für das Heute aufzuweisen. Besonders wichtig sind uns hierfür der Diskurs mit Gesellschaft und Kirche sowie der Austausch mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen. Um in aktuellen Herausforderungen konstruktive Perspektiven entwickeln zu können, ist für uns die Ökumene in Ost und West ebenso ein Anliegen wie der Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen. Mit der fächerübergreifenden Erforschung verschiedener Formen spirituellen Lebens leisten wir einen Beitrag zur Ausbildung je eigener Persönlichkeiten.

Dreizehn Professuren decken alle erforderlichen theologischen Disziplinen ab einschließlich der Philosophie. Zusätzlich verfügt unsere Fakultät über die Heisenberg-Professur „Theologie in den Transformationsprozessen der Gegenwart“ sowie die Stiftungsprofessur „Theologie des christlichen Ostens“. Für alle Angehörigen der Fakultät ist der interdisziplinäre Diskurs ebenso unverzichtbar wie eine internationale Ausrichtung. Wir sind mit Universitäten und theologischen Fakultäten in Europa und weltweit vernetzt und profitieren vom internationalen Konsortium Katholischer Universitäten. Darüber hinaus ist die Theologische Fakultät in die interdisziplinäre Forschung an der KU eingebunden und Träger bzw. Kooperationspartner verschiedener Forschungseinrichtungen wie z. B. dem KU Zentrum Religion, Kirche, Gesellschaft im Wandel (ZRKG), der Forschungsstelle Christlicher Orient, der Forschungsstelle für geistliche Literatur des Mittelalters, dem Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) oder dem Zentralinstitut für Lateinamerikastudien (ZILAS). Interkultureller Austausch, Weltoffenheit und Diskursinteresse konkretisieren sich bei uns u. a. in der Organisation internationaler Kongresse, Tagungen und Symposien sowie in verschiedenen nationalen und internationalen Exkursionen.

An unserer Fakultät studieren über 200 Frauen und Männer aus dem In- und Ausland entweder im Magisterstudiengang (Vollstudium) oder in Lehramtsstudiengängen, im Interdisziplinären Bachelor- und Masterstudiengang der KU oder in den Lizentiats- und Promotionsstudiengängen. Unser Ziel ist es, die Studierenden zu einer fundierten, eigenständigen, kritischen und umfassenden Reflexion ihres Glaubens zu befähigen, ihnen die Theologie als wichtiges, bereicherndes Element für ihre Persönlichkeit aufzuschließen und sie so für die unterschiedlichsten Berufsfelder innerhalb wie auch außerhalb der Kirche zu qualifizieren. Darüber hinaus eröffnen wir allen Studierenden der KU die Möglichkeit, sich in Pflicht- und Wahlmodulen mit religiösen Deutungen von Mensch, Welt und Geschichte auseinander zu setzen. Als Theologische Fakultät wissen wir uns auf besondere Weise für eine umfassende Bildung an einer Katholischen Universität verantwortlich. Neben all dem ist uns die Förderung des akademischen Nachwuchses ein besonderes Anliegen.

Wir kooperieren mit dem Geistlichen Mentorat, dem Priesterseminar Collegium Willibaldinum sowie mit dem internationalen, interkonfessionellen und interrituellen Priesterseminar für Studierende der östlichen Kirchen, dem Collegium Orientale, und pflegen den ökumenischen Austausch mit Studierenden und Lehrenden der evangelischen Augustana-Hochschule Neuendettelsau. Ein studien- und wissenschaftsfreundliches Arbeitsklima, ein vertrauensvoller und intensiver Kontakt zwischen Studierenden und Dozierenden sowie familienfreundliche Bedingungen erachten wir für eine solide theologische Bildung als essentiell.

In der Erwachsenenbildung und im Wissenstransfer in die Gesellschaft sehen wir einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Humanität und zur Bewahrung der Schöpfung. Für uns stehen der Mensch und seine Lebenswirklichkeit im Mittelpunkt, dessen Selbst- und Weltverständnis wir durch unsere wissenschaftliche Reflexion der Gottesfrage, von religiösen Erfahrungen und deren Deutungen vertiefen und bereichern möchten.

 

Dieses Leitbild der Theologischen Fakultät wurde im Kontext ihres Profilentwicklungsprozesses angebahnt, gemeinschaftlich in den Gremien der Fakultät erarbeitet und am 13. November 2020 vom Fakultätsrat verabschiedet.