Bildung unter den Bedingungen von (Im-)Mobilität

Erkenntnisinteresse und Forschungsfrage:

Der Zugang zu formaler Bildung ist für verschiedene Adressatengruppen im Kontext von Flucht und Migration unterschiedlich geregelt und gestaltet sich bisweilen herausfordernd. Besonders unter den Bedingungen von (Im-)Mobilität, hervorgebracht durch die zentrale Unterbringung von Geflüchteten in Anker-Einrichtungen, gestalten sich die Bildungs- und Lernsituationen von geflüchteten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen komplex. Die Frage, wie sich die Bildungssituation in Anker-Einrichtungen darstellt, wurde in der Forschung bisher wenig systematisch beantwortet. Diesem Desiderat widmet sich das Forschungsprojekt und liefert am Beispiel der bayerischen Anker-Einrichtung Manching-Ingolstadt Erkenntnisse zur Gestaltung von Bildung und Bildungsangeboten in zentralen Unterkünften für Geflüchtete.

Methoden:

leitfadengestützte problemzentrierte Experteninterviews in Anlehnung an Witzel (2000) mit Einzelpersonen und Gruppen

Laufzeit:

2019-2021

Forschungsfragen:

Im Rahmen des Forschungsprojekts werden Fragen (a) nach der Gestaltung von Bildung in der Anker-Einrichtung, den Angeboten und den involvierten Akteur:innen sowie (b) nach der Beschaffenheit der Anker-Einrichtung als Lernort gestellt.

Projektdesign:

Das Forschungsprojekt untersucht formale und non-formale Bildungsprozesse unter den Bedingungen von (erzwungener) Immobilität am Beispiel des Anker-Zentrums Manching-Ingolstadt. Besonders analysiert werden dabei Formen von Mobilität und Immobilität. Dazu werden die schulische Bildung von Kindern und Jugendlichen sowie Angebote der Erwachsenenbildung für Geflüchtete in der Anker-Einrichtung betrachtet. Aufbauend auf theoretischen Annäherungen an Formen der (Im-)Mobilität sowie an das Konstrukt eines Lernorts werden mittels qualitativer Forschung (problemzentrierte Interviews in Anlehnung an Witzel sowie eine anschließende Inhaltsanalyse) Erkenntnisse zur Gestaltung von Bildungsangeboten in der Anker-Einrichtung Manching-Ingolstadt und zur Konzeptionierung der Anker-Einrichtung als besonderer Lernort gewonnen.