Jonas wartet aufs Wochenende

Titelseite Jonas wartet aufs Wochenende

Fern- und Wochenendbeziehungen zu führen, gehört oft zum Alltag des Soldatenberufs, der die ganze Familie betrifft. Immer wieder zeigt sich, dass gerade heranwachsende Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter besonders verletzliche Mitglieder der Familie sind. Sie befinden sich in einer Lebensphase, in der belastende Situationen meist noch überwiegend emotional verarbeitet werden. Wie also können ihnen die Herausforderungen verständlich vor Augen gestellt werden? Und wie kann ihnen eine Hilfestellung angeboten werden, anhand derer sie einerseits wissen, in welchem Stadium der Pendelbeziehung sie sich aktuell befinden, und sie andererseits einordnen können, dass an der Gegebenheit an sich nichts Bedrohliches ist, wenn Vater oder Mutter immer wieder abreisen müssen?

Kindern hilft es, zu realisieren, dass der pendelnde Elternteil verlässlich und berechenbar zur Familie zurückkehren wird. Nebenbei gilt es Kindern aufzuzeigen, warum Papa oder Mama ihren Alltag – anders als viele andere Eltern – so regelmäßig räumlich getrennt leben. Für Soldatinnen und Soldaten sowie für ihre Familien stellen sich diese Fragen und Herausforderungen auf intensive Weise.

Aus diesem Grund wurde das neue Kinderbuch des ZFG konzipiert. Kinder können hier einen idealisierten, getrennten Alltag von Mama, Papa und den Kindern „nachblättern“ oder vorgelesen bekommen –und so auch ihr eigenes Erleben einordnen. Es entsteht Sicherheit, wenn Kinder sich identifizieren und beispielsweise sagen können: „Bei Jonas ist es wie bei mir!“ Die Gegebenheit des Pendelns und des Wegseins von Mama oder Papa verliert so zusehends ihr „Exotisches“ oder gar Bedrohliches.

Selbst wenn in diesem Buch der Papa von Jonas pendelt, wird in der Geschichte schnell klar, dass es auch Soldatinnen und eben Mamas gibt, die pendeln. Auch wenn die Kinderhauptrolle mit Jonas als Junge „männlich“ besetzt ist, so hat dieser doch auch seine Schwester Mia, die nachvollziehbar werden lässt, dass Jungen und Mädchen gleichermaßen betroffen sind.

Die Geschichte von Jonas, der wartet, bis Papa heimkommt, entfaltet sich leicht nachvollziehbar an den einzelnen Wochentagen: von Sonntag/Montag (meist Abfahrtstage) über die getrennten Tage in der Wochenmitte bis hin zur Rückkehr am Freitag oder Samstag. Jonas erlebt, dass Papa leider regelmäßig abreisen muss. Aber gleichzeitig erfährt er auch, dass Mama zuhause für ihn da ist, dass er mit Papa in Kontakt bleibt, was er in der Ferne macht und wann er wieder heimkommt. Jonas muss erleben, dass die Eltern am Wochenende – wie andere Eltern auch – etwas mehr Zeit haben können für die Kinder, aber dass dann leider auch anderes erledigt werden muss. Das Buch mündet ein eine schöne Zeit im gemeinsamen längeren Zusammenseins eines langen Wochenendes oder des ersehnten Urlaubs.

Natürlich ist in den Soldatenfamilien manches anders als bei Jonas` Familie. Das ist aber nicht entscheidend. Kindern hilft die Orientierung – und es unterstützt zu klären, was bei ihnen daheim eben nicht so wie in der Geschichte ist. Dafür sind vor jedem neuen Wochentag interaktive Fragen eingefügt, anhand derer jedes Kind kreativ die eigene Sitation und das Erleben des jeweiligen Tages einordnen kann. Einfache Symbole im Buch helfen dem Kind zudem beim Einordnen, wie oft es beispielsweise noch schlafen muss, bis die Familie am Wochenende wieder zusammen sein kann. „Jonas wartet aufs Wochenende“ ist das Mutmachbuch für Soldatenfamilien, wenn Papa oder Mama pendelt.

Das Buch ist über die Katholischen Militärpfarrämter an den Bundeswehrstandorten erhältlich.