Projektleitung
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Wissenschaftliche Hilfskraft
Das von der DFG und dem österreichischen Fond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) geförderte Projekt (siehe auch www-gewi.uni-graz.at/suppliken.de) schloss an aktuelle Forschungsansätze einer Kulturgeschichte des Politischen an. In seinem inhaltlichen Zuschnitt verknüpft es zwei, in den vergangenen Jahren international intensiv diskutierte Forschungsfelder: dasjenige zum frühneuzeitlichen Supplikenwesen zum einen, dasjenige zur monarchischen Herrschaftsausübung sowie deren institutionellen Kontexten zum anderen. Dieser Verknüpfung eignet für den konkreten Gegenstand – den Supplikationen von Untertanen, sei es als Einzelpersonen, sei es als ad hoc gebildete Gruppen, am Reichshofrat Kaiser Rudolfs II. (1576-1612) – ein hohes innovatives Potential. Denn die Konzeption des Forschungsvorhabens rückte einen bislang (nahezu) vollkommen übersehenen, ja negierten Baustein der politischen Ordnung des Reiches in den Fokus: die sich in der kaiserlichen Gnadengewalt manifestierende autoritative Macht des Kaisers, die sich nicht nur auf die (bislang ausschließlich thematisierten) Reichsstände, sondern auch auf die reichsmittelbare Bevölkerung erstreckte.
Im Verlauf des Projektes wurden die Suppliken systematisch erfasst und sind nun in Form einer Online-Datenbank unter www-gewi.uni-graz.at/suppliken/datenbank zugänglich.Die Durchführung erfolgte in einer länderübergreifenden Kooperation, durch die das dem Vorhaben zugrunde liegende Verständnis von politischer Kommunikation fruchtbar gemacht wurde. Zwei Dissertationsprojekte beleuchten das Phänomen zum einen primär aus der Perspektive der supplizierenden Untertanen und deren Obrigkeiten (Bearbeiter Ulrich Hausmann M.A., Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt), zum anderen aus der des kaiserlichen Adressaten (Bearbeiter Mag. phil. Thomas Schreiber, Universität Graz). Die Ergebnisse des Projekts wurden u.a. auf dem Historikertag 2014 in Göttingen vorgestellt (s. dazu den Bericht zum Historikertag).
Das Projekt finden Sie hier auf der Projektseite.