Laudato Si‘-Projekt der KU bei internationaler Nachhaltigkeitskonferenz

Bei der „International Sustainability Transitions Conference“ (IST) in Göteborg, einer der größten internationalen Veranstaltungen zu Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung, war auch das Verbundprojekt zur Enzyklika „Laudato Si‘“ von Katholischer Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) vertreten. Das Projektteam um Prof. Dr. Ulrich Bartosch und die Projektreferenten Christian Meier und Till Weyers thematisierten in einer 90-minütigen Veranstaltung gemeinsam mit dem Publikum die Fragestellung “Laudato Si’ – a papal encyclical as driver for transformation towards sustainability?“. Das Präsentationsteam wurde flankiert von Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Graßl (Vorstandsvorsitzender der VDW), Dr. Dr. Oliver Putz (Senior Research Fellow beim Projektpartner Institute for Advanced Sustainability Studies – IASS, Potsdam) und Thomas Sporer (Beauftragter des KU-Präsidiums für Third Mission, Bürgerschaftliches Engagement und zivilgesellschaftlichen Transfer).

Unter dem Leitgedanken „Taking the lead in real world transitions” thematisierten in Göteborg rund 450 Experten aus aller Welt die Transformation von Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, des Energiesektors und weiterer Subsysteme hin zu mehr Nachhaltigkeit, deren nötige Umsetzung und mögliche konkrete Schritte.

Bartosch unterstrich in seinem Beitrag, dass die Enzyklika eine Ermutigung für alle darstellt, die sich um Nachhaltigkeit bemühen und weit über den kirchlichen Raum hinaus Anerkennung erfährt. „Wir müssen wieder spüren, dass wir einander brauchen“, formuliert Papst Franziskus in der Enzyklika. Es folgten mehrere kurze Inputvorträge. Hartmut Graßl eruierte die Bedeutung von „Laudato Si‘“ insbesondere für die Wissenschaft. Oliver Putz gab einen reflektierten Überblick zur Rolle von Religion in Transformationsprozessen und speziell zu Laudato Si‘ als Linse zur Untersuchung der Agenda 2030 und der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen (UN). Thomas Sporer ging auf die besondere Rolle der KU in Nachhaltigkeitsfragen ein und erläuterte die verschiedenen Nachhaltigkeitsinitiativen der Katholischen Universität als institutionellem Umfeld und „Resonanzboden“, in dem sich das Laudato Si‘-Projekt bewegt. Zuletzt stellte das Laudato Si‘-Projekt-Team den Teilnehmer*innen des Forums seine Aktivitäten und erste Erkenntnisse vor und erklärte exemplarisch, wie ein Projekt die normativ-ethischen Nachhaltigkeitsimpulse eines religiösen Dokuments aufgreifen, kontextualisieren und in den Diskurs stellen kann, um sie so in die Breite zu tragen. Es wurde deutlich, dass Transformation nicht auf Basis rein sozio-technischer Konzepte erfolgen kann, sondern der Anreicherung um zusätzliche Komponenten bedarf. Darin kann das große Potential der Enzyklika und des Laudato Si‘-Projekts gesehen werden.

Die Dialogue Session ermöglichte es dem Projekt-Team, die normativ-ethische Perspektive um Laudato Si‘ auf einer internationalen Ebene in den Diskurs der Nachhaltigkeitsforschung einzubringen und seine internationale Vernetzung zu stärken.

Mehr Informationen zur IST-Konferenz und zum Laudato Si‘-Projekt finden sich auf den Webseiten http://ist2017.org/ bzw. www.laudato-si-transformation.de/